Essen. In zwei Essener Stadtparks ist das Grillen nur noch auf markierten Flächen gestattet. Am Premieren-Wochenende hielten sich fast alle daran.
Die Stadt Essen hat zum 1. Juli im Stadtgarten und im Nordpark die ersten Grillzonen eingerichtet. Stadtsprecherin Jasmin Trilling zieht nach dem Premieren-Wochenende eine positive Zwischenbilanz. Die neuen Regeln seien eingehalten worden – mit wenigen Ausnahmen.
So mussten Mitarbeiter der städtischen Servicegesellschaft RGE im Stadtgarten zwei Gruppen auffordern, in die neue Grillzone umzuziehen, was diese auch anstandslos taten, wie Jasmin Trilling am Montag im Gespräch mit der Redaktion berichtete. Beide Gruppen hatten ihre Grills außerhalb der markierten Zone aufgestellt. Eine weitere Gruppe sei darüber belehrt worden, wie und wo der Müll zu entsorgen sei. Im Nordpark mussten die Service-Kräfte hingegen nicht einschreiten, so Trilling.
Mit der Einrichtung der beiden Grillzonen im Stadtbezirk I will die das Grillen in den öffentlichen Parkanlagen in geordnete Bahnen lenken. Es handelt sich um ein Pilotprojekt. In allen anderen Parks des Stadtbezirks ist das Grillen seit dem 1. Juli untersagt.
Der Essener Stadtgarten zählt seit Jahren zu den „Grill-Hotspots“
Vor allem der Stadtgarten an der Philharmonie zählt seit Jahren zu den „Grill-Hotspots“. Wie Anwohner berichten, kommen bei schönem Wetter Besucher nicht nur aus Nachbarstädten in den Stadtgarten. Im Umfeld parkten Autos aus der Region. Große Familien und Gruppen versammelten sich auf den Wiesen. Anwohner beklagten sich regelmäßig über Lärm und über Grillgeruch, der sich über den Park legt: Man könne kein Fenster öffnen, auch wenn draußen 30 Grad herrschten.
Erlaubt ist das Grillen nun nur noch auf einer 4500 Quadratmeter großen Fläche im südlichen Teil des Stadtgartens an der Hohenzollern- und der Brunnenstraße zwischen 10 und 21 Uhr. Schilder weisen auf die Regeln hin, Holzpfosten markieren den Bereich, in dem gegrillt werden darf. Dieser war bei einem Besuch vor Ort am Sonntagnachmittag stark frequentiert – von Pärchen und auch von Familien.
Mitarbeiter der Essener Servicegesellschaft RGE weisen Besucher auf die Regeln hin
Mitarbeiter der RGE waren laut Jasmin Trilling vor Ort, um Besucher auf die Grillzone hinzuweisen und um darauf zu achten, dass die Regeln eingehalten werden. Da sie selbst keine Bußgelder verhängen dürfen, müssen die Service-Mitarbeiter bei Verstößen den kommunalen Ordnungsdienst hinzuziehen. Laut Trilling will die Stadt es zunächst bei Ermahnungen belassen. Dass es neuerdings Grillzonen gibt, soll sich erst einmal herumsprechen.
Gegrillt wurde am Wochenende auch in öffentlichen Parkanlagen außerhalb des Stadtbezirks I. Das vom Rat der Stadt 2020 beschlossene Grillverbot wird dort mit Blick weiterhin nicht umgesetzt. Was das Thema Müll angeht, gab es am Wochenende laut den Entsorgungsbetrieben Essen keine besonderen Vorkommnisse, wie Jasmin Trilling berichtet. Im ehemaligen Strandbad im Werdener Löwental sei eine Gruppe vom Ordnungsdienst ermahnt worden, weil der Grill zu nahe an Bäumen stand, was wegen der Brandgefahr nicht gestattet ist.