Essener Süden. Die BV gibt das Geld – Vereine, Initiativen, aber auch Privatpersonen im Essener Süden sind aufgerufen, Kinder- und Jugendprojekte zu beantragen.

Die Bezirksvertretung IX hat für das Jahr 2023 ein Schwerpunktthema beschlossen: die Förderung von Kinder- und Jugendprojekten, deren Realisierung bislang nicht möglich war bzw. die ohne eine städtische Subvention nicht möglich wären. Dafür stehen im Etat des Gremiums 50.000 Euro zur Verfügung.

Keine kleine Summe. Und so wollen die Mitglieder der Bezirksvertretung auch erst einmal wissen, welche Ideen es in den Vereinen, Institutionen, aber auch bei Privatpersonen gibt, bevor dieser Kuchen großzügig verteilt wird. Die Entscheidung soll allerdings schnell getroffen werden. Bereits in der Sitzung Ende Juni möchte man Projektideen und Anträge auf Kostenübernahme vorliegen haben.

Den Corona-Defiziten mit Angeboten entgegenwirken

„Durch die Coronazeit sind bei Kindern und Jugendlichen auch im Essener Süden Defizite entstanden, sei es im Bewegungsbereich, auf sozialer Ebene oder was die geistige Leistung betrifft“, schildert die Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt den Hintergrund der parteiübergreifenden Übereinkunft, mit einer Finanzspritze Projekte zu unterstützen, die genau diese Defizite aufgreifen und ihnen entgegenwirken. „Es sollen Projekte sein, die noch nicht begonnen haben, die zeitlich begrenzt sind und die nicht gewerblich orientiert sind“, erklärt sie weiter. Und: Nutznießer sollen Kinder und Jugendliche sein, die im Stadtbezirk 9 beheimatet sind.

Antragsformular

Bis Ende Mai sollen die Vorschläge für zu fördernde Kinder- und Jugendprojekte bei der Bezirksvertretung IX eingegangen sein.

Die Projektbeschreibung mit Kostenaufstellung soll an die Verwaltungsbeauftragte Brigitte Harti geschickt werden (). Ein entsprechendes Antragsformular kann angefordert werden. Für Auskünfte steht sie unter 0201 88 15-164 zur Verfügung.

Müssen diese Angebote auch im Essener Süden stattfinden? „Wenn es zum Beispiel um Ausflüge in die Region geht, etwa zu einem Klettergarten, den es in der Form hier nicht gibt, und die ohne unser Zutun scheitern würden, können wir auch das fördern“, gibt die Bezirksbürgermeisterin Auskunft.

Aktivitäten im sportlichen und kreativen Bereich

Heinz Schnetger (SPD) sieht gerade im motorischen Bereich Möglichkeiten für die örtlichen Sportvereine, lang geplante Vorhaben anzugehen, die bislang mangels Geldmitteln „in der Schublade“ verschwunden sind. Aber auch jegliche andere Personen oder Gruppen, die Kinder in Bewegung bringen können oder sie auf andere Weise, zum Beispiel musisch, fördern, seien gefragt, betont Schnetger. „Wir erwarten ein großes Spektrum an Vorschlägen.“

Ob Spielplatzfeste, Ausflüge oder Aktionen im und am Wasser – gerade zum Hinblick auf die anstehenden großen Ferien seien viele Dinge möglich, sagt Grünen-Vertreter Ludger Hicking-Göbels. Der erste stellvertretende Bezirksbürgermeister sieht in dem Vorhaben der BV die Chance, ehrenamtliches Engagement im Essener Süden besonders zu fördern. Ebenso könnten sich Schulen und Kitas melden. „Wenn da zum Beispiel eine Kita-Gruppe Gemüse in einem Mietgarten anbauen möchte, könnten wir das finanziell ermöglichen.“

Flüchtlingskinder stehen auch im Fokus

Im Fokus der Förderung sollen auch die Flüchtlingskinder stehen, erklärt Gabriele Kipphardt. Sie kann sich gut vorstellen, dass von den Hilfsorganisationen in Werden und Kettwig entsprechende Projektvorschläge eingehen.

FDP-Vertreter Gerd Kolbecher, vierter stellvertretender Bezirksbürgermeister, appelliert an Interessenten: „Ihr habt die Ideen, wir helfen Euch, den Weg zu finden!“ Wichtig sei, dass ohne die BV-Mittel das anvisierte Vorhaben für die Kinder und Jugendlichen nicht zu verwirklichen wäre. Und: Es muss sich um konsumtive Ausgaben handeln, investive Mittel (also Anschaffungen) könnten nicht bezuschusst werden.

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