Essen-Stoppenberg. 18 Millionen Euro investiert die GSE in ein Pflegeheim und eine Tagespflege. Darum war den Investoren wichtig, dass dort auch eine Kita eröffnet.
Ein Haus für mehrere Generationen baut die GSE gGmbH (GSE Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen Essen) an der Essener Straße 88. Dort entstehen ein Pflegeheim, eine Tagespflege für Senioren sowie eine Kindertagesstätte. Die Kosten von etwa 18 Millionen Euro trägt die GSE. Anfang Juni 2020 haben die Bauarbeiten für das viergeschossige Gebäude auf der Fläche eines ehemaligen Minigolf-Platzes begonnen, im August dieses Jahres soll es bezugsfertig sein.
Gleich am Eingang präsentiert sich ein Raum mit großer Glasfront, auf den GSE-Geschäftsführer Heribert Piel besonders stolz ist: „Das wird die Seele dieses Hauses“, erklärt er, „das wird unser Saal für Veranstaltungen. Und davon haben wir einige, vom Sommerfest bis zum normalen Kaffeetrinken, darauf legen wir besonderen Wert“.
80 Plätze in neuem Essener Pflegeheim
Seit 2014 laufen die Planungen für das Pflegeheim, das 80 Plätze haben wird. Allerdings nicht als neues oder zusätzliches Angebot, vielmehr werden die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims an der nahe gelegenen Grabenstraße an die Essener Straße umziehen. Für Interessenten gibt es jedoch eine Warteliste. „Das bisherige Seniorenheim hat nicht mehr den Anforderungen des Wohn- und Teilhabegesetzes genügt“ sagt Piel. „Seit Beginn der Planungen hat es zudem drei Gesetzesänderungen gegeben. Wir mussten deshalb dreimal neu anfangen zu planen. Das war ein bisschen Pech. Aber am Ende wird alles gut.“
Tagespflege in Essen-Stoppenberg hat 14 Plätze
Das alte Gebäude an der Grabenstraße soll nach dem Umzug übergangsweise für das GSE-Seniorenheim im Deilbachtal in Kupferdreh zur Verfügung stehen, das abgerissen und neu gebaut wird. Anschließend werden aus dem Seniorenheim in Stoppenberg zwei Einrichtungen für wohnungslose Männer. Piel: „Da sind die Anforderungen an das Gebäude ganz andere als in der stationären Pflege und deshalb ist das ohne weiteres möglich.“
Teil des neuen Komplexes an der Essener Straße wird außerdem eine Tagespflege für Senioren. Piel: „Es gibt in diesem Bereich einen wachsenden Bedarf. Deshalb schaffen wir hier neue Plätze.“ Die Tagespflege werde baulich von der stationären Pflege getrennt und sei völlig autark. Die neue Einrichtung biete „freundliche und helle Räume, die vollkommen barrierefrei sind“.
Mit 14 Plätzen sei es allerdings eine „eher kleine Einrichtung, die viel Wert auf ein familiäres Miteinander legt“, sagt Leiterin Nina Engelke. „Für Gäste, die nicht mobil sind, bieten wir einen Hol- und Bringdienst an.“ Eine offene Wohnküche schaffe ein kommunikatives Miteinander, bei dem auch zusammen gekocht und gebacken werden könne, hinzu kämen Ruheräume und eine Terrasse im Außenbereich.
Kinder sollen Kontakt zu den Bewohnern haben
Apropos Wohnküche: Auch das Pflegeheim in den oberen Etagen verfügt über mehrere Aufenthaltsräume mit kleinen Küchenzeilen, in der die Bewohnerinnen und Bewohner kochen können. Auf jeder Etage gibt es zwei Wohngruppen für jeweils zwölf bis 14 Menschen und für jede Gruppe einen Aufenthaltsraum. Noch hängen hier die Kabel aus der Decke und aus den Wänden, doch die Räume sind bereits gestrichen und die Badezimmer gefliest – der Fertigstellungstermin wird eingehalten, da ist Piel sicher.
Und noch ein dritter Bereich im Gesamtkomplex steht kurz vor der Fertigstellung: die Kindertagesstätte, die künftig von der Stadt Essen betrieben wird. Der Grund für die Kita: „Wir brauchen ein Angebot für die jungen Eltern, die bei uns arbeiten“, so Piel. „Die können schon vor der Frühschicht ihre Kinder in die Kita bringen.“ Auf der Suche nach Personal in der Pflege sei dies für viele potenzielle Mitarbeiter ein wichtiger Aspekt. Grundsätzlich ist die Kita aber für alle geöffnet, nicht nur für Mitarbeiter.
Und: Die Kinder sollen Kontakt zu den Bewohnern des Pflegeheims haben. „Wir haben auch in den anderen Häusern immer intensive Kontakte zu benachbarten Kitas“ erklärt Piel. „Die Kinder kommen hierher, werden verköstigt, die Bewohner können gemeinsam mit ihnen backen, es wird vorgelesen. Das tut unseren Bewohnern gut – und für die Kinder, bei denen Oma und Opa vielleicht weit weg wohnen, ist das ein bisschen Großelterngefühl.“
GSE gGmbH: Anbieter von sozialen Diensten
Die GSE gGmbH ist ein Anbieter von sozialen Diensten im Essener Stadtgebiet. Sie betreibt Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Senioren und Pflegebedürftige und betreutes Seniorenwohnen, Wohnheime und ambulant betreutes Wohnen für geistig und psychisch behinderte Menschen, Wohnangebote für Wohnungslose sowie anerkannte Werkstätten für behinderte Menschen.
Gesellschafter der GSE sind die Stadt Essen sowie die Wohlfahrtsverbände Awo, Caritas, Diakoniewerk, der Paritätische Wohlfahrtsverband und das Deutsche Rote Kreuz.
Die GSE-Tagespflege kann über die Pflegekasse finanziert werden. Leiterin Nina Engelke berät Interessierte unter 0160-5270934 – weitere Infos gibt es auch im Internet: www.gse-essen.de
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