Stoppenberg. Seit Jahren plant die GSE gGmbH den Umbau ihres Stoppenberger Seniorenheims. Jetzt will sie aber neu bauen, inklusive Kita und Tagespflege.

Rund 15 Millionen Euro investiert die GSE gGmbH (Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen Essen) in einen Ersatzneubau an der Essener Straße in Stoppenberg. Er wird Platz bieten für 80 Altenpflegeplätze inklusive eingestreuter Kurzzeitpflege, dazu eine Kindertagesstätte mit 50 Plätzen sowie eine Tagespflege für 14 Personen. „Die Baugenehmigung haben wir im Dezember bei der Stadt beantragt“, berichtet GSE-Geschäftsführer Heribert Piel, der natürlich auf eine baldige Zusage hofft.

Erste Ideen gab es schon vor sechs Jahren

Die ehemalige Minigolfanlage auf dem Gelände hinter der GSE an der Grabenstraße wird einem Altenheim weichen.
Die ehemalige Minigolfanlage auf dem Gelände hinter der GSE an der Grabenstraße wird einem Altenheim weichen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Denn mit dem Bauprojekt ist die traditionsreiche Gesellschaft schon seit Jahren beschäftigt. Den ersten Bauantrag für einen Um- und Anbau des Seniorenheims an der Grabenstraße hat die GSE bereits vor sechs Jahren auf den Weg gebracht. Doch dann bestand die Landesregierung darauf, die bereits seit langem bekannten Richtlinien in Bezug auf die Einzelzimmer-Quote von 80 Prozent umzusetzen. Eine Auflage, die etwa auch die Planung des neuen Papst-Leo-Hauses in Frintrop stark beeinflusste.

Auf diese Weise konnte die GSE den Umbau aber nicht mehr finanzieren, so dass sie nun ein Neubau mit 120 Plätzen ins Auge fasste. Doch auch daraus wurde nichts, weil auch für einen Ersatzneubau die 80-Prozent-Quote gilt. Mit dem Regierungswechsel in Düsseldorf kam wieder Bewegung in die Stoppenberger Pläne. Dank des „Entfesselungspakets“ gab es nun für den Investor die Möglichkeit, die Bettenanzahl mit Hilfe sogenannter separater Kurzzeitpflegeplätze zu erhöhen: Wenn zehn Kurzzeitpflegeplätze geschaffen werden, darf die anvisierte Bettenzahl um ebenfalls zehn erhöht werden. Damit wären insgesamt 100 Plätze möglich gewesen.

Die Standorte der GSE

Die GSE gGmbH betreibt in Essen das Alfried-Krupp-Heim in Frohnhausen, das Altenheim Deilbachtal in Kupferdreh, das Franz-Hennes-Heim in Kupferdreh, das Gerhard-Kersting-Haus im Nordviertel, das Hospital zum Heiligen Geist in Schonnebeck, das Pflegezentrum St. Altfrid in Huttrop sowie das Seniorenheim Grabenstraße in Stoppenberg.

Betreutes Wohnen bietet sie im Peter-Reise-Haus im Nordviertel, in der Wohnanlage Drostenbusch in Schonnebeck sowie im Wohnpark am Stoppenberger Bach an.

Deshalb ist die GSE auf Nummer sicher gegangen

Die GSE sah nach diesem Hin und Her davon aber ab. „Wir sind lieber auf Nummer sicher gegangen“, sagt GSE-Pressesprecherin Angela Köhler. „Nun planen wir insgesamt 80 Plätze inklusive eingestreuter Kurzzeitpflege.“ Das bedeutet, dass reguläre Plätze vorübergehend für die Kurzzeitpflege genutzt werden könnten.

Das dreigeschossige Gebäude, das auf der Fläche des alten Minigolfplatzes errichtet werden soll, sei aber nicht nur für die ältere Generation gedacht, erläutert Angela Köhler weiter. Denn es werde auch eine Kindertagesstätte mit zwei 25er Gruppen errichtet. „Sie ist für den Stadtteil gedacht, aber auch für berufstätige Mütter aus unserem Haus“, sagt sie. Die Kita soll helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Deshalb sollen die Öffnungszeiten auch mit Früh- und Spätschichten ergänzt werden.

Drittes Standbein wird die Tagespflege

Minigolf wird an der Grabenstraße schon lange nicht mehr gespielt.
Minigolf wird an der Grabenstraße schon lange nicht mehr gespielt. © Kerstin Kokoska

Drittes Standbein des Neubaus wird die Tagespflege sein. Während sich die GSE im historischen Rathaus Rellinghausen bereits um 20 Gäste kümmert, sind in Stoppenberg weitere 14 Plätze geplant.

Nicht betroffen von den Bauplänen sind das Männerwohnheim Stoppenberg, das Männerheim Grabenstraße sowie das Wohnheim Esternhovede. Und was künftig mit dem bisherigen Seniorenheim an der Grabenstraße geschieht, sei noch nicht spruchreif. In der Bezirksvertretung VI berichtete ein Steag-Mitarbeiter lediglich, dass es an das Fernwärmenetz angeschlossen werden soll.