Essen-Margarethenhöhe. Der Start ist geglückt: Alle 14 Tage können Kunden jetzt mittwochs auf der Margarethenhöhe bummeln, probieren, kaufen oder einfach Leute treffen.

  • Der Feierabendmarkt auf der Margarethenhöhe in Essen ist gestartet.
  • Das Angebot soll es mindestens bis zum Herbst alle 14 Tage geben.
  • Die kulinarische Auswahl an den Ständen ist groß.

Kulinarische Vielfalt und farbenfrohe Bekleidung in historischem Ambiente sind beim ersten Feierabendmarkt auf der Margarethenhöhe in Essen zu entdecken. Wer sich durch das komplette Angebot testen will, muss sicherlich wiederkommen. Es gibt nämlich so einiges zu probieren.

Das Wetter macht am Starttag dem April alle Ehre: Zwischen Sonne und Schauern bummeln die ersten Besucherinnen und Besucher des neuen Feierabendmarktes auf dem denkmalgeschützten Platz an der Steilen Straße. Mindestens bis zum Herbst wird dazu jetzt alle 14 Tage von 15 bis 20 Uhr dort Gelegenheit sein.

14 Stände, im Karree um den Marktbrunnen aufgebaut, locken nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner der Margarethenhöhe, sondern auch Gäste aus anderen Stadtteilen – und sogar von der Nordseeinsel Föhr. Von dort reiste Claudia Steinhagen an, um ihre Mutter, die in Rüttenscheid wohnt, nicht nur auf den dortigen Wochenmarkt, sondern auch auf den Feierabendmarkt der Margarethenhöhe zu begleiten.

Biertisch-Garnituren luden in der Mitte des Marktplatzes zum Verweilen ein und erfreuten sich trotz wechselhafter Witterung gleich großer Beliebtheit.
Biertisch-Garnituren luden in der Mitte des Marktplatzes zum Verweilen ein und erfreuten sich trotz wechselhafter Witterung gleich großer Beliebtheit. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Für mich ist der Markt ein sozialer Treffpunkt und ich hoffe, dass meine Mutter hier in historischer Umgebung einen weiteren Anlaufpunkt findet“, erklärt sie und lässt sich von Mohammad Mansour, der am Falafelstand orientalische Spezialitäten anbietet, eine Linsensuppe zum Mitnehmen einpacken. Orientalisches Streetfood mit Blick auf die denkmalgeschützten Häuser der Gartenstadt.

Der Feierabendmarkt soll sich auf der Margarethenhöhe in Essen etablieren

Die jungen Mütter Annika Rybka und Tanja Gorgs genießen ein Glas Rosé, während die Kinder auf den Marktbrunnen klettern. Annika Rybka engagiert sich im Vorstand der Bürgerschaft Margarethenhöhe und freut sich über den erneuten Versuch, einen Feierabendmarkt im Stadtteil zu etablieren. Nach dem Einkauf im nahen Supermarkt nutzen die Freundinnen die Gelegenheit, den Markt zu testen. Sie sind begeistert: „Sehr ansprechend, hier gibt es schöne Sachen“, findet Tanja Gorgs und ist sich sicher, dass sie den Markt bei schönerem Wetter sicherlich häufiger besuchen wird. „Dann auch zum Einkaufen.“

Zu kaufen gibt es nicht nur markttypisch Obst, Gemüse, Eier und Blumen, sondern auch einiges, was zum Probieren animiert. So steht Rashad Allahverdiyev an seinem Stand hinter unzähligen Schalen mit appetitlich angerichteten Trockenfrüchten, Nüssen und Schokoladenerzeugnissen. Der Essener ist zudem auf dem Holsterhauser Markt anzutreffen und auch den Kunden auf der Margarethenhöhe kein Unbekannter, auch wenn er in den vergangenen Monaten dort nicht dabei war.

„Altherren-Stammtisch“ im Freien: Peter Gerhards (l.) und Heinrich Hüneke sind der Margarethenhöhe sehr verbunden und testeten das Angebot auf dem Feierabendmarkt.
„Altherren-Stammtisch“ im Freien: Peter Gerhards (l.) und Heinrich Hüneke sind der Margarethenhöhe sehr verbunden und testeten das Angebot auf dem Feierabendmarkt. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

In einer kurzen Sonnenphase haben es sich Heinrich Hüneke (88) und sein einige Jahre jüngerer Freund Peter Gerhards auf den Bierbänken mit einem entsprechenden Getränk gemütlich gemacht. „Ich war sehr lange in der Bürgerschaft aktiv und habe einiges bewegt, zum Beispiel, dass das Brückenkopfhaus wieder als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich ist“, erzählt Hüneke, der seit 1945 auf der Margarethenhöhe wohnt, aus seinem Leben.

Ehemalige Bewohner sind dem Stadtteil noch sehr verbunden

Die beiden Männer haben ihren vor 25 Jahren gegründeten „Altherren-Stammtisch“ heute auf den Marktplatz verlegt. „Wir sind nur noch fünf, und heute sogar nur zu zweit“, sagt Gerhards, der bis 1987 im Stadtteil gelebt hat, dann aus familiären Gründen nach Haarzopf umgezogen ist und der alten Heimat weiter verbunden bleibt.

Ähnlich geht es Ulla Starke, die vor Jahren nach Holsterhausen umgezogen ist und zum Start des Feierabendmarktes mit ihrer Freundin Brigitte Germeroth einen Spaziergang zur Margarethenhöhe unternommen hat. „Als wir gelesen haben, dass der Feierabendmarkt hier eröffnet, haben wir uns gefreut und beschlossen, ihn mit einzuweihen“, sagt Brigitte Germeroth.

Rashad Allahverdiyev bietet Trockenfrüchte, Nüsse und Schokoladenprodukte in großer Auswahl an.
Rashad Allahverdiyev bietet Trockenfrüchte, Nüsse und Schokoladenprodukte in großer Auswahl an. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Wer nach Tapas, Currywurst, Flammkuchen, Spanferkeltasche oder Champignons noch Lust auf etwas Süßes hat, ist bei „Gabriel’s Feinkost“ richtig. Dort präsentiert Juan Carlos Rodriguez mediterrane Süßigkeiten in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. Nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich machen die sizilianischen Cannoli eine Menge her. Die Gebäck-Röllchen und weitere Süßigkeiten seien handgefertigt, verspricht der Händler, der auch auf den Märkten in Rüttenscheid und Kupferdreh anzutreffen ist. Die Besucher lässt er gern probieren – auch vom gluten- oder laktosefreien sowie veganen Gebäck.

Für die Verantwortlichen ist der Start der Veranstaltung geglückt

Auch das Tortenmobil mit den pinkfarbenen Punkten ist auf dem Feierabendmarkt anzutreffen, farblich passend zu Mode, Taschen und Accessoires, die man ebenfalls vor Ort erwerben kann. Der neue Feierabendmarkt ist derzeit der einzige seiner Art, den die Stadttochter EVB (Essener Verwertungs- und Betriebs-GmbH) in Essen veranstaltet. Marktmeister Olaf Ullrich ist mit dem Start der Veranstaltung zufrieden. Alle angemeldeten Händler sind gekommen. „Nur das Wetter könnte besser sein.“

Auch Michael Flachmann, Vorstand der Margarethe-Krupp-Stiftung, die im ersten Jahr die Standgebühren für die Händler übernimmt, um das Angebot zu etablieren, freut sich über das große und teils ausgefallene Angebot. Er könnte sich gut vorstellen, dass noch der ein oder andere Stand dazukommt, zum Beispiel ein Fleischstand. „Da, wo ich herkomme, war der immer sehr beliebt“, erinnert er sich.

Der Aufbau habe reibungslos funktioniert, Schilder wiesen auf das temporäre Parkverbot auf der Fläche hin. „Auch die Mitarbeiter im Hotel M wissen Bescheid, dass die Gäste an den entsprechenden Tagen nicht auf dem Markt parken dürfen. Aber für sie gibt es ja eine Tiefgarage“, so Flachmann. Dem Marktvergnügen sollte also auch in den kommenden Wochen nichts im Wege stehen.