Essen-Margarethenhöhe. . Michael Flachmann will als neuer Vorstand der Margarethe-Krupp-Stiftung den Stadtteil zukunftsfähig machen. Bauingenieur hat viele Ideen.

„Bewahren und entwickeln“ ist das Motto, mit dem Michael Flachmann im Mai als neuer technischer Vorstand der Margarethe-Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge (MKS) angetreten ist. Für den 54-jährigen Wittener ist der Job eine Herausforderung. Der Bauingenieur war über 20 Jahre für große Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet tätig, betreute dort ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche. „Dass ich jetzt hier die Gesamtverantwortung haben, ist auch neu für mich“, sagt Flachmann.

Der Bauingenieur hat als technischer Vorstand die Nachfolge von Bernhard Fischer angetreten, der altersbedingt in den Ruhestand gegangen war. Auf den vakanten Job bei der MKS hatte ihn die zentrale Vermittlungsstelle für Führungskräfte der Agentur für Arbeit in Bonn aufmerksam gemacht, bei der er registriert war. „Als das Angebot kam, habe ich nicht lange gezögert.“ Die Position des technischen Vorstands habe sein Vorgänger nebenamtlich ausgefüllt, jetzt sei eine hauptamtliche Stelle daraus geworden.

Nach dem Ausscheiden seines Vorstandskollegen Thomas Möller, dessen zum 30. September auslaufender Vertrag nicht verlängert worden war, hat Flachmann jetzt die Verantwortung für den technischen und kaufmännischen Bereich innerhalb der MKS. „Ob das so bleibt oder die zweite Vorstandsstelle wieder besetzt wird, muss der Aufsichtsrat entscheiden“, so Flachmann, der selbst – wie es in der Branche üblich sei – einen Vierjahresvertrag erhalten hat.

„Mir kommt es durchaus entgegen, dass ich nicht nur für die technischen Aspekte zuständig bin“, erläutert der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Söhnen, der in seiner Freizeit gern Tischtennis spielt. Er habe sich schon immer für die strategische Ausrichtung von Wohnungsunternehmen und vor allem für die Menschen in den Gebäuden interessiert. Die Arbeit auf der Margarethenhöhe sei besonders wegen des Denkmalschutzes eine Herausforderung.

Flachmann will das über 100 Jahre alte Erbe des Architekten Georg Metzendorf erhalten, es aber gleichzeitig weiterentwickeln und zukunftsfähig machen. Das sei man auch den Bewohnern, die in der oft eine besondere Beziehung zu ihrem Umfeld hätten, schuldig. „Aber natürlich geht es auch um Wirtschaftlichkeit“, ergänzt er.

Neben dem Tagesgeschäft, das sich vorwiegend um Instandsetzungen, Reparaturen und Neuvermietungen dreht, will Flachmann Projekte in Angriff nehmen, darunter die schon in der Vergangenheit angedachte Umwandlung des früheren Kiosks an der Sommerburg-/Lührmannstraße in eine kleine Gastronomie.

Michael Flachmann will als neuer Vorstand der Margarethe-Krupp-Stiftung die Anpassung des Wohnungsbestandes an den demografischen Wandel vorantreiben.

Dazu gehöre, die Wohnungen so barrierefrei wie möglich zu gestalten, was aber auf der denkmalgeschützten alten Höhe nicht immer möglich sein werde. „Da gibt es nun mal viele Schwellen und Treppen“, sagt Flachmann, der derzeit viel in den Häusern unterwegs ist, um den Bestand zu sichten. „Ich werde mich zudem für die Einführung bestimmter Wohnstandards einsetzen.“ Danach solle beim Mieterwechsel renoviert werden. So soll es künftig einen qualitativ hochwertigen Bodenbelag in fünf Farben beziehungsweise Designs zur Auswahl geben. „Wenn die neuen Mieter bei der Renovierung bereits feststehen, können sie daraus wählen.“

Standardisierungen will Flachmann für Waschtische, Toiletten, Fliesen und Armaturen einführen. Viele andere Projekte stünden derzeit an: Das Hotel M brauche beispielsweise eine neue Lüftungsanlage, verwitterte Holzschindeln auf der alten Höhe müssten denkmalgerecht erneuert werden. Auf der neue Höhe sollen Wege erneuert und neue Laternen installiert werden. Bei vielen Maßnahmen arbeite man nicht nur konstruktiv mit der Denkmalbehörde zusammen, sondern suche auch den Kontakt zur Bürgerschaft Margarethenhöhe. Und erste Ideen, wie man die mit dem Tourismus verbundenen Probleme wie Belastung durch den Busverkehr und fehlende Toiletten lösen könne, habe er auch schon, sagt Flachmann.