Essen. „Manta, Manta 2“: Das Autokino Essen war Anlaufstelle für Hunderte Fans der Kultkarre. Was diese von Til Schweigers Filmfortsetzung halten.

Der Wettergott, soviel ist sicher, kann kein Manta-Fahrer sein. Sonst würde er an diesem Abend nicht so unerbittlich Wolkengüsse auf die blitzblank polierten Kult-Karossen prasseln lassen und Minuten später wieder Regenbögen an den Himmel zaubern, die so farbig schillern wie das blau-gelb-pinke Sondermodell aus Breckerfeld, das im neuen „Manta, Manta“-Film – Zwoter Teil“ zum Renngefährt für Til Schweiger alias Bertie wird.

30 Jahre nach dem epochalen Erfolg der Kinokomödie sind Schweiger und der Manta wieder zurück auf der Leinwand. Und wo hätte der Filmstart am Donnerstagabend (30. März) stilechter gefeiert werden können als im Essener Drive-in-Autokino am Sulterkamp.

Manta-Szene rollt ins Essener Autokino

Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an.
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Trotz fieser Wetterkapriolen rollen sie an diesem Abend zu Dutzenden, ach, zu Hunderten an, aus dem ganzen Ruhrgebiet natürlich, aber auch aus Belgien und den Niederlanden. Mantafahren, das wird auch den Schaulustigen schnell klar, ist mehr als von A nach B zu kommen, Mantafahren ist Gemeinschaftsgefühl. Marianus Machtemes ist um kurz vor 19 Uhr deshalb schon restlos begeistert, als sich die ersten, nur für Mantas reservierten Parkreihen vor der großen Outdoor-Leinwand mehr und mehr füllen.

„Die Köln-Marke haben wir schon mal geknackt“, freut sich der 42-jährige Palliativpfleger, der seit elf Jahren Manta fährt. Bei der Weltpremiere in der Domstadt hätten sich gerade mal ein paar dutzend Kultautos eingefunden, berichtet Machtemes. Zum offiziellen Filmstart im Autokino Essen aber ist die ganze Bandbreite dieser einstigen Möchtegernrennwagen vertreten, GT/E und GSi, Manta B und hier und da auch eine Ausgabe des exklusiven Manta 400. Einst als peinliche Poserkarren verspottet – und nun Kult.

BO-EY: Das markante Kennzeichen steht für die kultige Bedeutung, die der Manta im Ruhrgebiet hat.
BO-EY: Das markante Kennzeichen steht für die kultige Bedeutung, die der Manta im Ruhrgebiet hat. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Manta-Fan: Früher wurde man wegen der Autos noch ausgelacht

„In den 1990ern wurde man noch ausgelacht, heute gehen die Daumen überall hoch, wenn man durch die Straßen fährt“, sagt Thorsten Weller. Der Kfz-Mechaniker hat sein zitronengelbes Schmuckstück 1997 für 400 Mark ergattert und dann „ein Jahr lang komplett neu aufgebaut“. Kein unübliches Manta-Schicksal. Ein bisschen tiefer, breiter, härter und schneller geht bei dieser Marke eigentlich immer. Und das Fachsimpeln unter Tuningexperten gehört an diesem Filmabend im Essener Autokino natürlich dazu.

Das sattdumpfe Grollen, das hier aus jedem Auspuff tönt, zeugt schließlich noch von purem Fahrspaß ohne Interesse an allzu viel technischem Schnickschnack. Servolenkung, ABS, Klimaanlage? Braucht doch kein Mensch, solange sich Fenster noch von Hand kurbeln lassen und die Sitzposition so nah am Asphalt ist, dass einem ein SUV-Cockpit wie ein Hochsitz vorkommen muss.

Marcus Riedel fährt seit seinem 18. Lebensjahr Manta – und kennt das Innenleben seines Fahrzeugs genau.
Marcus Riedel fährt seit seinem 18. Lebensjahr Manta – und kennt das Innenleben seines Fahrzeugs genau. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Ein geiles Fahrgefühl“, sagt Marcus Riedel über seinen Manta, „da klappert und wackelt auch noch mal was.“ Mit 18 hat Riedel seinen ersten Manta zum Geburtstag bekommen, inzwischen fährt er sein drittes Modell, vor allem am Wochenende geht es damit zu Ausfahrten, Opel-Treffs oder Dreharbeiten. Schon im ersten Manta, Manta-Film hat Riedel 1991 eine kleine Szene gehabt. Zum neuen Streifen, den der 55-Jährige vorab schon gesehen hat, fällt ihm allerdings nicht allzu viel Lobendes ein. „Der kommt an den ersten Film nicht ran. Ist halt ein Schweiger-Film, viel Laberlaber.“

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Allein ist Riedel mit seiner Meinung an diesem Abend nicht. Vielen fehlt vor allem das besondere Ruhrgebiets-Feeling des ersten Teils. Aber so ganz verkehrt kann ein Film denn auch nicht sein, der doch den Jugendtraum vieler feiert. „Ich bin im Manta groß geworden“, sagt Theo aus Bottrop. Die Begeisterung ist offenbar ver-erblich. „Den Manta bekommt später mein Neffe. Der ist vor zwei Jahren zum ersten Mal mitgefahren und seitdem total begeistert“, erzählt Marcus Riedel.

Der einstige Verkaufsschlager von Opel ist mittlerweile schließlich zum Sammlerstück geworden. Gut erhaltene Modelle würden heute echte Liebhaberpreise erzielen, berichtet Thorsten Weller. Falls sie überhaupt zum Verkauf stehen und nicht in der Familie bleiben. „Wir haben noch kein Testament gemacht, aber das mit dem Manta ist geregelt“, lacht ein Pärchen, bevor der nächste Wolkenbruch die Besucher in den Autokino-Imbiss treibt, wo die Fritteuse schon auf Hochtouren läuft. Denn passend zum Film bestellt an diesem Abend natürlich jeder „Mantaplatte“.

Manta-Fans feiern Filmstart im Autokino

Marcus Riedel mit seinem Opel Manta von 1988 und neuem Motor von 1991
Marcus Riedel mit seinem Opel Manta von 1988 und neuem Motor von 1991 © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Fans bestaunen die Autos
Fans bestaunen die Autos © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Opel Mantas stehen Reihenweise nebeneinander 
Opel Mantas stehen Reihenweise nebeneinander  © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Fan Frank Köpke mit Vokuhil- Perrücke 
Fan Frank Köpke mit Vokuhil- Perrücke  © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Marianus Machtemes  im Opel Manta von 1977 
Marianus Machtemes  im Opel Manta von 1977  © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an.  © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Sehen und gesehen werden: Zum Filmstart von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ rollten die Kultkarren aus dem gesamten Ruhrgebiet an. 
Thorsten Weller mit seinem Opel Manta von 1984
Thorsten Weller mit seinem Opel Manta von 1984 © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
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