Essen. Neuzugang im Limbecker Platz: Bald eröffnet ein neues Geschäft auf der einstigen Roland-Fläche. Vor allem Sportbegeisterte wird das freuen.

Erst der Weggang von Sport Scheck auf der Limbecker und dann das Aus von Karstadt Sports im Limbecker Platz: Familie Stommen ging es wahrscheinlich wie vielen Essener und Essenerinnen. Sie vermissten eine neue Adresse für Sport- und Outdoorkleidung in der Innenstadt. Deshalb hatten sie die Idee, die entstandene Lücke selbst zu füllen. Am Donnerstag, 3. März, wird der 24-jährige Sohn der Familie, Andreas Stommen, im Limbecker Platz einen Intersport-Laden eröffnen. „Ich denke, das ist gut für die gesamte Innenstadt“, ist er überzeugt.

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Ist der Schritt nicht ein Wagnis mitten in der Corona-Pandemie? Andreas Stommen glaubt an den Erfolg. Während der klassische Modehandel in den vergangenen zwei Jahren darbte, galt das für die Sportfach-Geschäfte nicht. Denn Corona befeuerte viele Freizeitaktivitäten im Freien. Beispielsweise wurden viele Menschen begeisterte Wanderfans. „Ich denke, dass der Trend auch nach Corona anhalten wird“, sagt Andreas Stommen.

24-jähriger Essener macht sich mit Intersport-Idee selbstständig

Der 24-Jährige hat sich direkt nach seinem BWL-Studium mit der Idee selbstständig gemacht und die Best in Sports GmbH gegründet. Derzeit schreibt er noch an seiner Masterarbeit, ist aber schon über ein Jahr dabei, seinen neuen Laden zusammen mit Intersport – einer Verbundgruppe im Sportfachhandel – zu planen. Sein Vater, ein Unternehmensberater, und seine Mutter als Steuerberaterin unterstützen ihn dabei nach Kräften. Andreas Stommen blickt selbstbewusst seiner Selbstständigkeit entgegen. „Da meine Eltern beide selbstständig sind, kenne ich das von klein auf. Daher fällt mir der Schritt leichter.“

Die Plakate vor dem neuen Intersport-Geschäft Stommen im Limbecker Platz verhüllen noch den Blick ins Innere. Am 3. März aber werden sie fallen.
Die Plakate vor dem neuen Intersport-Geschäft Stommen im Limbecker Platz verhüllen noch den Blick ins Innere. Am 3. März aber werden sie fallen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Andreas Stommen hat für sein Intersport-Geschäft die ehemalige Fläche von Roland-Schuhe im Erdgeschoss des Einkaufscenters angemietet. Neben ihm werden im Herbst 2022 die Modeläden Zara und Bershka einziehen. Ein Glück für ihn, wie er sagt. „Wir erhoffen uns natürlich, dass wir von der Frequenz dieser Läden profitieren können. Zumal auch wir vor allem auf jüngeres Publikum setzen.“

Intersport Stommen legt Wert auf nachhaltige Produkte

Eine Woche vor der offiziellen Eröffnung nimmt sein Laden von Tag zu Tag Form an. Die ersten Jogginghosen, Lauf- und Kapuzenshirts sind bereits eingeräumt, ein Teil der Laufschuhe steht schon in den Regalen. Das Konzept, das er in Essen umsetze, sei bei Intersport in Deutschland bislang einzigartig, betont Andreas Stommen. So liege der Fokus auf Nachhaltigkeit. Viele der Artikel bestünden ganz oder teilweise aus recycelten Materialien; sind mit entsprechenden Labeln gekennzeichnet. „Ich glaube, dass das gerade bei den jungen Leuten ein wichtiges Thema ist“, meint er.

Die Betonung auf Natur und Nachhaltigkeit findet sich auch im Laden wieder. Warme Braun- und Grüntöne bestimmen das Bild. Viele Einrichtungselemente und Verkleidungen sind zudem aus hellem Holz gefertigt. Kieselsteine, Birkenstämme und Rindenmulch gehören zur Deko.

Vor allem auf drei Themenwelten fokussiert sich der Laden: Running, Fitness und Outdoor. Da die Verkaufsfläche mit 860 Quadratmetern begrenzt ist, gibt es keine großen Fitnessgeräte zu kaufen.

Onlinebestellungen im Laden möglich

Obwohl Andreas Stommen überzeugt ist, dass viele Kunden und Kundinnen ihre Lauf- oder Wanderschuhe sowie ihr Equipment lieber vor Ort probieren wollen – für die passenden Schuhe gibt es beispielsweise eine 3D-Fußvermessung – setzt er dennoch auch auf die Verzahnung mit dem Onlinehandel. Alles, was im Geschäft nicht vorhanden ist, können sich die Kunden vor Ort online bestellen und anschließend ins Geschäft oder nach Hause liefern lassen. „Wenn man heute einen Laden plant, dann muss man Online mitdenken“, sagt er. Dass er an die Zukunftsfähigkeit des stationären Handels glaubt, zeigt auch der Fakt, dass er das Geschäft für zehn Jahre angemietet hat.

Ursprünglich sollte Intersport Stommen im Limbecker Platz schon im November vergangenen Jahres an den Start gehen. Aber Lieferprobleme bei vielen Waren aus Asien verzögerten die Eröffnung. Jetzt ist Andreas Stommen gar nicht so unglücklich über den späteren Termin. Denn seit dem Wochenende ist im Einzelhandel die 2G-Regel entfallen. „Das macht unseren Start auf jeden Fall leichter.“