Essen-Kettwig. Die Bottroper Kulturpreisträgerin Angelika Schilling ist zu Gast im „Kunstraum“ in Essen-Kettwig. Ihre Fotos thematisieren den Klimawandel.

Die Bottroper Kulturpreisträgerin Angelika Schilling ist zu Gast im Kunstraum Xilin in Kettwig vor der Brücke. 26 ihrer Fotoarbeiten sind dort unter dem Titel „Compositions of Contemporary Photographic Art“ ausgestellt. Die Vernissage findet am Freitag, 25. November, um 19 Uhr statt. Die Schau ist bis 26. Februar 2023 terminiert.

Angelika Schilling ist sehr reisefreudig. Die Kamera ist immer dabei, sei es in der afrikanischen Wüste oder in der eisigen Arktis. Naturschauspiele faszinieren, doch immer häufiger haben sie einen ernsten Hintergrund. „Die Versandungen in Namibia sind ganz klar eine Folge der Klimaveränderungen“, konstatiert Angelika Schilling. Wichtig ist es ihr deshalb, nicht nur die zugewehten, verwaisten Häuser in ihrer faszinierenden Optik zu zeigen, sondern auch die Menschen, deren Existenz gefährdet ist.

Mit dem Schlauchboot unterwegs in der Arktis

Was die Erderwärmung mit den Eisbergen in Grönland anrichtet, hat sie ebenfalls mit der Kamera eingefangen. „Mit einem Schlauchboot ging es ganz nah ran“, schildert sie. Doch die dahinschwimmenden Eisfragmente vor den Kolossen sind nicht nur malerisch, sie bedeuten eine zunehmende Erosion. „Ich entschied mich, meine Fotos in Schwarz-Weiß zu gestalten, um nicht durch leuchtende Farben den Blick auf das Wesen der Eisberge zu verstellen.“ Dieses Wesen sei geprägt von Erhabenheit, aber auch von großer Verletzbarkeit.

Prozesse der Veränderung, Vergänglichkeit, Rostbildung sind ein weiteres Thema der Fotografin. Auf den ehemaligen Industrieflächen in Duisburg, Essen und Bottrop findet sie ihre Motive. Die Bilder bestechen durch ihre farbliche Explosivität. Fördertürme und Landmarken sind aus ungewöhnlichen Perspektiven aufgenommen.