Bottrop. Die Bottroper Fotografin Angelika Schilling wurde erneut zum „Marler Kunststern“ eingeladen. Sie zeigt dort ihre Sicht auf das Thema Heldentum.
- Zum 2. Mal lud die Jury jetzt die Bottroper Fotografin Angelika Schilling zum Marler Kunststern ein
- Sie ist dort mit vier Arbeiten zum Thema „Helden“ vertreten
- An der Schau nehmen inzwischen gut 60 Künstler aus ganz Deutschland teil
Angelika Schilling blickt immer auch hinter die Fassaden. Der so genannte schöne Schein ist die Sache der Bottroperin nie gewesen. Jetzt ist die Fotografin mit vier Arbeiten auf der Ausstellung „Marler Kunststern“ vertreten, die sich inzwischen zu einer der größten interdisziplinären Ausstellungen der freien Kunstszene in Deutschland entwickelt hat. In diesem Jahr eröffnet am 3. November die mittlerweile zehnte Auflage des „Marler Kunststerns“. Nach einer Einladung im vergangnen Jahr wurde Angelika Schilling nun von der Auswahljury zum zweiten Mal eingeladen.
Leistungsschau der Freien Szene
Zum diesjährigen Thema „Helden“ hat die Bottroperin, seit vielen Jahren auch Mitglied der hiesigen Kunstgemeinschaft, natürlich einiges zu sagen. Wer ihre Porträts von rothaarigen Menschen der Region aber vor allem auch von alten Leuten aus Griechenland oder von Obdachlosen aus dem Revier gesehen hat, weiß, dass Angelika Schilling nie bloßstellt und dennoch kein Blatt vor den Mund - in ihrem Fall vor das Objektiv - nimmt.
Wie zweifelhaft ihr manches „Heldentum“ vorkommt, zeigt eine ihrer Fotografien, mit der sie auch in Marl vertreten ist und die auf dieser Seite exemplarisch zu sehen ist. Dabei handele es sich, wie die Künstlerin sagt, um eine nicht bearbeitete Fotografie von vorgefundenen Fragmenten eines Werbeplakates. Unter dem Titel „Zweifelhaftes Heldentum - Ein Held, der seine Muskeln spielen lässt“ sind Teile eine muskulösen, bis aufs Äußerste trainierten Körpers und ein vor Anstrengung verzerrtes Gesicht zu sehen. Bei näherem Hinsehen entdeckt man Fragmente von Medizinfläschchen oder den Schriftzug Anabo... - wahre Helden sehen für die Fotografin offenbar anders aus.
Auch der persönliche Held ist zu sehen
Auch solche zeigt sie in Marl - zum Beispiel in einer Schwarzweiß-Fotografie ihres persönlichen Helden, der für sie eine absolute Vorbildfunktion hat. Wer die Auflösung kennen möchte, sollte den „Marler Kunststern“ besuchen. Dort sind neben Angelika Schillings Werken auch Arbeiten von 60 Kollegen zu sehen.
Die Ausstellung „Marler Kunststern“ wird am Freitag, 3. November um 18 Uhr im Einkaufszentrum „Marler Stern“ an der Bergstraße 228 in 45768 Marl eröffnet. Zu sehen vom 4. bis 25. November, Mo bis Fr von 14 bis 18 und samstags von 10 bis 18 Uhr. Die Schau gilt als eine der größten interdisziplinären Ausstellungen der Freien Szene in Deutschland.