Essen-Werden. Im Werdener Löwental wurde die neue viergruppige Kita des Diakoniewerks Essen offiziell eröffnet. So sieht die Erlebniswelt für die 71 Kinder aus.

Fröhlicher hätte die offizielle Eröffnung nicht ausfallen können. Der große Außenbereich lockt die Kinder zum Herumtollen, das helle und freundliche Gebäude lässt die Besucher staunen. Die Leiterin der neuen Kita im Werdener Löwental strahlt mit der Sonne um die Wette.

Astrid Hübner ist froh, dass sich die Kleinen schon so gut eingelebt haben in den ersten zwei Monaten, darunter auch sechs Kinder aus der Ukraine: „Wir sind hier eine bunte Truppe, im schönsten Sinne multikulti.“ Als sie vor fast drei Jahren in das Projekt eingestiegen sei, schien alles noch so fern: „Doch nun wächst hier was zusammen. Die Kinder sind angekommen und zufrieden. Das Team hat sich gefunden. Es fühlt sich so an, als ob wir immer schon hier wären.“

Kita-Leiterin im Werdener Löwental ist Astrid Hübner. Sie hat vorher in der Kita am Krayer Burgundenweg gearbeitet.
Kita-Leiterin im Werdener Löwental ist Astrid Hübner. Sie hat vorher in der Kita am Krayer Burgundenweg gearbeitet. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Stadt Essen investierte über drei Millionen Euro

Das von der Stadt Essen für über drei Millionen Euro errichtete Kitagebäude bietet insgesamt 71 Kindern im Alter ab vier Monaten bis zur Einschulung Platz. Für Oberbürgermeister Thomas Kufen hat sich das große finanzielle Engagement der Stadt gelohnt: „Die Investition in eine Kita ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder. Hier lernen sie die Bedeutung eines freundschaftlichen und sozialen Miteinanders, des Respekts und der gegenseitigen Unterstützung.“

Das neu errichtete Kitagebäude im Werdener Löwental bietet insgesamt 71 Kindern im Alter ab vier Monaten bis zur Einschulung Platz.
Das neu errichtete Kitagebäude im Werdener Löwental bietet insgesamt 71 Kindern im Alter ab vier Monaten bis zur Einschulung Platz. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Nach einem gemeinsamen musikalischen Auftakt mit den Kita-Kindern spricht Martin Gierse, Vorstand des Diakoniewerks Essen, von einem ermutigenden Start: „Die ersten Wochen haben bereits gezeigt, dass sich Kinder und Mitarbeitende hier rundum wohl fühlen. Mit dieser wunderschönen Einrichtung tragen wir dazu bei, auf den immens hohen Betreuungsbedarf im Stadtteil zu reagieren.“

Auf dem über drei Ebenen terrassenförmig modellierten Außengelände im Löwental gibt es vielfältige Kletter-, Spiel-, Schaukel- und Balancier-Elemente.
Auf dem über drei Ebenen terrassenförmig modellierten Außengelände im Löwental gibt es vielfältige Kletter-, Spiel-, Schaukel- und Balancier-Elemente. © FUNKE Foto Services | Fotograf Kerstin Kokoska

Eigener Koch bereitet das Essen täglich frisch zu

In der Tat lagen die Zahlen in Werden, Fischlaken, Heidhausen und Schuir vor einem Jahr zwar bei der U3-Betreuung mit 41,2 Prozent noch auf Gesamtessener Niveau, doch die 80,8 Prozent der Ü3-Betreuung lagen mehr als zwölf Punkte unter dem Schnitt aller Essener Stadtteile. Die Zielversorgungsquote von 40 Prozent im U3-Bereich scheint erreicht, doch bis zu den angestrebten 100 Prozent im Ü3-Bereich fehlt noch einiges, trotz des Neubaus im Löwental.

Alt-Bezirksbürgermeister Hanslothar Kranz (CDU) verteidigte das Kita-Projekt gegen alle Widerstände.
Alt-Bezirksbürgermeister Hanslothar Kranz (CDU) verteidigte das Kita-Projekt gegen alle Widerstände. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Leiterin Astrid Hübner freut sich: „Wir haben hier sehr engagierte Eltern. Ein Beirat ist gewählt und es findet sich gerade ein eigener Förderverein.“ Die Zusammenarbeit von Eltern und Team verlaufe harmonisch: „Das hat uns hier einen überaus guten Start ermöglicht.“ An alles sei gedacht, gibt die Kita-Leiterin zu Protokoll: „Wir haben mit Sebastian Hempel sogar unseren eigenen Koch, der uns das Essen täglich frisch zubereitet.“

Stadtweites Engagement

Das Diakoniewerk Essen weitet sein Engagement von bisher 26 Kindertagesstätten stadtweit noch weiter aus, wie Geschäftsbereichsleiter Ulrich Leggereit anlässlich der Eröffnung in Werden berichtet.

In Frintrop an der Seestraße wurde die Gaststätte „Bauernstube“ aufwendig zu einer Kita umgebaut, mit 40 Plätzen für Mädchen und Jungen im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt. Hier wird am 11. November Eröffnung gefeiert.

Im Sommer 2023 geht die Kita an der Niederweniger Straße in Kupferdreh mit 60 Plätzen an den Start, die Kita an der Zölestinstraße in Heisingen wird 2024 eröffnen können.

Terrassierter Nutzgarten mit Hochbeeten

Auf dem über drei Ebenen terrassenförmig modellierten Außengelände im Löwental gibt es vielfältige Kletter-, Spiel-, Schaukel- und Balancier-Elemente, sogar eine Bobbycar-Rennstrecke. Im kleinen Nutzgarten mit Hochbeeten können sich die Kinder zu kleinen Gärtnern ausbilden lassen. Astrid Hübner strahlt: „Der Garten ist einfach toll.“ Und findet sich ins Gespräch vertieft mit Alt-Bezirksbürgermeister Hanslothar Kranz, der das Projekt gegen alle Widerstände verteidigte. Es gab durchaus Stimmen in Werden, die sich an dieser Stelle ein Hotel gewünscht hätten.

Astrid Hübner sucht auch das Gespräch mit Grundschulleiterin Susanne Heidersdorf von der Heckerschule und deren Konrektorin Natalie Simon: „Wir möchten Netzwerke knüpfen hier im Stadtteil.“ Was Pfarrer Oliver Ruoss von der Evangelischen Kirchengemeinde Werden erfreut. Er betont die gute Kooperation mit der Kita „Pusteblume“ an der Heckstraße, ebenfalls eine Einrichtung des Diakoniewerkes. Zum Abschluss der Feierstunde spricht Diakoniepfarrer Andreas Müller das Segensgebet und übergibt jeder Kita-Gruppe ein Büchlein über den Propheten Daniel. Die biblische Geschichte seiner Rettung aus der Löwengrube liegt hier im Löwental aber auch wirklich nah.