Essen-Werden. Im Löwental haben die Bauarbeiten für eine Kita mit vier Gruppen begonnen. Träger ist das Diakoniewerk Essen, das hier erste Planungen vorstellt.

Lange ist über das Für und Wider des Standorts und der Ausführung zwischen Verwaltung und Politik gerungen worden, jetzt sind die Baufirmen im Löwental aktiv, um eine neue Kindertagesstätte zu errichten. Bis dort 70 Kinder spielen, toben, lernen und Gemeinschaft erleben können, wird es allerdings noch dauern. Anfang 2022 rechnet der künftige Träger der Einrichtung, das Diakoniewerk Essen, mit der Fertigstellung des Gebäudes. Die Planungen für den Betrieb laufen allerdings schon.

Vier Gruppen soll es geben, teilt Ulrich Leggereit, Geschäftsbezirksleiter für die Kita-Gesellschaft innerhalb des Diakoniewerks, mit. Dies sind eine Gruppe mit Drei- bis Sechsjährigen sowie drei altersgemischte Gruppen, wobei eine dieser Gruppen auch schon Kinder ab vier Monaten aufnehmen soll. Vorgesehen sind 50 Plätze für die Ü3-Kinder und 30 Plätze für die U3-Kinder.

Mädchen und Jungen werden weitläufiges Gelände zum Spielen haben

„Der Betreuungsschlüssel wird erst kurz vor dem Start festgelegt, wenn wir genau wissen, wie viele Kinder unter drei Jahren dabei sein werden, wie die Betreuungszeiten sind, und ob es Kinder mit besonderen Bedarfen gibt“, erläutert Leggereit weiter. Er rechne mit zwölf bis 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im erzieherischen Bereich.

Die Bauarbeiten für die Kindertagesstätte im Löwental haben gerade begonnen. Die Fertigstellung ist für Anfang 2022 geplant. 
Die Bauarbeiten für die Kindertagesstätte im Löwental haben gerade begonnen. Die Fertigstellung ist für Anfang 2022 geplant.  © FFS | Ina Carolin Lisiewicz

Die 70 Mädchen und Jungen werden ein weitläufiges Gelände zum Spielen vorfinden. Auf mehreren Ebenen sind Klettergerüste und verschiedene Spielgeräte geplant – jeweils zur Altersgruppe passend. Es gibt außerdem eine Beetfläche, „denn die Kinder sollen selbst etwas pflanzen und ernten können“. Ein Apfelbaum dürfe ebenfalls nicht fehlen. „Aber bis ganz an die Ruhr reicht das Gelände nicht“, beruhigt Leggereit. „Da ist nicht nur ein Weg zwischen, sondern es gibt noch eine Grünfläche – und bei uns natürlich eine entsprechende Umzäunung.“

Das L-förmige Gebäude bekommt eine Klinkerfassade

Nach dem Abriss des ehemaligen Übergangswohnheims an der Straße im Löwental 19 wurde das Gelände frei geräumt. Einige Bäume mussten dazu gefällt werden. Nun entsteht dort in eineinhalb Jahren Bauzeit ein L-förmiges Gebäude – mit einem Geschoss. Es soll zurückversetzt entlang der abknickenden Straße in massiver Mauerwerksbauweise ausgeführt werden.

Die Baukosten

Die voraussichtlichen Baukosten für das Projekt haben sich von 2,2 Millionen Euro auf insgesamt drei Millionen Euro erhöht. Dies liegt am Beschluss des Rates, die zuvor dreigruppig geplante Kita um eine weitere Gruppe zu vergrößern.

Grund ist der weiterhin hohe Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen, dem die Stadt damit Rechnung tragen will.

Die Außenhaut wird eine Klinkerfassade bilden. Fenster und Türen sollen unterschiedliche Farben bekommen. Zum Konzept gehört ferner eine Dachbegrünung.

Die Kindertagesstätte erhält eine Frischeküche

Der einstöckige Kita-Neubau im Löwental in der Visualisierung des Architekturbüros: Die Fassade soll hell verklinkert werden.
Der einstöckige Kita-Neubau im Löwental in der Visualisierung des Architekturbüros: Die Fassade soll hell verklinkert werden. © ELF architekten

Jede der vier Kita-Gruppen werde über einen Gruppen- und einen Nebenraum verfügen. „Außerdem gibt es einen Differenzraum, wo zum Beispiel ein Rückzugsort für die Kinder eingerichtet werden kann“, sagt Ulrich Leggereit. Ein Mehrzweckraum stünde dann allen Gruppen offen. „Wir werden ein offenes pädagogisches Konzept fahren, das heißt auch gruppenübergreifende Angebote und Aktionen haben.“

Sehr froh sei er, berichtet Leggereit, über die Frischeküche. „Was die Kinder anbauen, soll auch irgendwann in dieser Küche verarbeitet werden.“ In anderen Kindertagesstätten seien häufig nicht die baulichen Voraussetzungen gegeben, eine solche einzurichten. „Da müssen ja eine Reihe von Vorschriften bei den Einbauten und den Räumen beachtet werden. Bei einem Neubau können wir das jetzt von vornherein berücksichtigen.“ Überhaupt sei er von der Zusammenarbeit mit der Stadt und den Architekten bislang sehr angetan, sagt der Geschäftsbezirksleiter des Diakoniewerkes.

Der Träger hält ein großes Einzugsgebiet für denkbar

Dass über die Nutzung des Grundstücks sehr kontrovers debattiert wurde, es teilweise heftigen Widerstand seitens der Bezirksvertretung gegenüber einer „Nur-Kita-Lösung“ anstatt einer auch von Werdener Bürgern geforderten „Hotel-Kita-Kombination“ gab, ist dem Sozialverband und künftigen Träger bewusst. „Wir denken, der Standort ist gut gewählt. Unsere Klientel sehen wir nämlich nicht nur im Stadtteil.“

Da sich die Kita in unmittelbarer Lage zum S-Bahnhof Werden befinden werde, sei das Einzugsgebiet weit größer: „Arbeitnehmer etwa aus Kettwig, die mit der Bahn in die Innenstadt fahren, könnten in unserer Kita ihr Kind unterbringen.“

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