Essen-Werden. Die neue viergruppige Kita im Werdener Löwental startet im August. Das bietet die Einrichtung des Diakoniewerks Essen den 71 Mädchen und Jungen.
Morgens um acht Uhr werden am kommenden Mittwoch, 10. August, die ersten Kinder die Räume betreten und die vielen Spielmöglichkeiten entdecken. Mit Beginn des Kindergartenjahres 2022/2023 startet nämlich eine viergruppige Kita im Werdener Löwental.
Zunächst werden nur die Hälfte der 71 Kinder anwesend sein, die zweite Hälfte wird die Evangelische Kita ab dem 22. August beleben. Das Diakoniewerk Essen hat mit seiner nun zweiten Einrichtung in Werden stadtweit 24 Kitas am Start. Geschäftsbereichsleiter Ulrich Leggereit überschlägt kurz im Kopf: „Bald werden es 30 Einrichtungen sein.“
Es gibt Fahrradstellplätze mit einer Ladestation
Leiterin Astrid Hübner führt durch das 715 Quadratmeter große Gebäude im Löwental und ein beeindruckend großes Außengelände. Terrassenförmig angeordnet ist hier auf gut tausend Quadratmetern zu finden, was Kinderherzen höher schlagen lässt. Eine Kletterburg und verschiedene Bewegungselemente dienen der Schulung motorischer Fähigkeiten, die Bobby-Car-Strecke lädt zu heißen Wettrennen ein. Ulrich Leggereit weist auf den speziellen Fallschutz im U3-Bereich hin, auch habe man die Außenzäune deutlich höher gezogen als üblich.
Hochbeete warten darauf, von den Kindern bepflanzt zu werden. Astrid Hübner ergänzt: „Im Herbst wird der Garten weiter bepflanzt, auch mit Nutzbäumen, und neuer Rasen gesät.“ Jetzt im heißen und trockenen Sommer sei das noch nicht sinnvoll.
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Vor dem Haus ist gerade eine kleine Baustelle, hier wird schnell noch ein Bürgersteig angelegt. Ulrich Leggereit zählt auf: „Wir verfügen über Parkplätze und Fahrradstellplätze, mit einer Ladestation für Elektroräder.“ Die Parkplätze der nahe gelegenen Sporthalle können während der Öffnungszeiten der Kita genutzt werden, ab 16.30 Uhr und am Wochenende werden sie von den Sportlern benötigt.
Team wird in den Funktionsräumen teiloffen arbeiten
„Die Eltern brauchen sich da keinen Kopf zu machen, ihre Kleinen bekommen ein ausgewogenes Frühstück. Die ersten Kinder des Tages bereiten es gemeinsam mit den Erziehern in Büffetform vor. Das wird erfahrungsgemäß sehr gerne in Anspruch genommen“, schwärmt Bereichsleiterin Katja Eimers von der Frischeküche. Und dann ist da noch Koch Sebastian Hempel, der mittags für ausgewogene Ernährung und frische Lebensmittel sorgt.
Neben dem Koch und Leiterin Astrid Hübner warten zwölf Fachkräfte, darunter auch ein Mann, auf die Ankunft der 71 Kinder. Sie teilen sich auf in 20 U3-Kinder und 51 Ältere. Darunter 15 Belegplätze für Kinder von Angestellten der Kliniken Essen-Mitte und aus der Ukraine geflüchtete Kinder.
Drinnen warten helle Räume auf sie. Der Werdener Architekt Ludger Felderhoff von „ELF architekten“ weist auf die Oberlichter hin, durch die die Sonne hereinschaut: „Das bringt Freundlichkeit in die Spielflure.“ Das Kita-Team wird teiloffen arbeiten mit verschiedenen Funktionsräumen. Auf einer großen Magnettafel können die Kinder mit ihren Fotos anzeigen, in welchem Bereich sie spielen möchten. Astrid Hübner hebt erprobte pädagogische Konzepte hervor, die auf Partizipation der Kinder und alltagsintegrierte Sprachförderung abzielen: „Ernährung, Natur und Bewegung werden ebenfalls große Themen sein.“ Sie wolle aber auch die Stärken ihres Teams nutzen: „Jede Mitarbeiterin bringt ihren eigenen Schwerpunkte ein.“
Kontakte nach Werden sollen nach und nach erfolgen
Mit Ausflügen wolle man die Umgebung entdecken. Nach und nach würden dann auch Kontakte geknüpft zu den Institutionen in Werden, doch erst nach einer Eingewöhnungsphase. Astrid Hübner wolle alles daran setzen, sagt sie, mit einem neu zusammengestellten Team und noch unbekannten Kindern in einer neuen Einrichtung rasch zusammenzufinden: „Ich bin ein Stück weit zuhause in meiner Kita. Das kenne ich nicht anders.“ Als Leitung einer Kita müsse man zwar Haltung zeigen, doch mit den Eltern wolle sie offen und zugewandt umgehen, gemäß dem Motto: „Wie es in den Wald hineinruft...“ Im Herbst werde eine Elternvollversammlung Beiräte wählen, die die Arbeit der Kita begleiten.
Die 43-Jährige ist Erzieherin seit 2000, lebt mit Ehemann und zwei Kindern in Steele. Dort ist sie in der evangelischen Kirchengemeinde engagiert. „Und meine zwei Hunde sind mein Ausgleichssport.“ Apropos Tiere: In ihrer vorherigen Kita am Krayer Burgundenweg hat die sechsjährige Künstlerin Sare auf Leinwand einen Löwenkopf geschaffen. Der ziert nun die Werdener Einrichtung und auch die Einladungen zur offiziellen Eröffnung am 30. September, so Hübner: „Mit Oberbürgermeister Thomas Kufen und einer fröhlichen Feier.“
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Klinkerfassade im Ton der Savanne
Beim Gebäude sei alles auf Energieeffizienz ausgerichtet, so Architekt Felderhoff. „Wir haben hier eine Luftwärmepumpe, zweischaliges Mauerwerk mit 14 Zentimetern Dämmung, Dreifachverglasung und Fußbodenheizung. Das Dach ist extensiv begrünt. Das kühlt im Sommer und hält warm im Winter.“ Entgegen der ursprünglichen Planung denke man auf Anregung der Bezirksvertretung auch über Solarelemente auf dem Dach nach.
Die Klinkerfassade sei bewusst so gewählt worden. „Hier in Nähe der Ruhr ist es feucht und verputzte Wände werden schnell unansehnlich. Die Sandfarbe des Klinkers schien uns die richtige, weil sie als Farbe der Savanne zum Thema des Löwen passt“, erläutert der Architekt. „Ich wähle immer warme Farbtöne für Kitas, bunte Farbigkeit ist nur angedeutet in Tür- und Fensterrahmen. Die Einrichtung wird bunt durch die Kinder.“