Essen-Werden. 2022 soll es wieder einen Weihnachtsmarkt in Essen-Werden geben. Warum der Werbering um die Finanzierung bangt und auf wessen Hilfe er nun baut.

Die Tage werden kürzer, die Zeit bis zum Advent ist gar nicht mehr so lang hin. Der Werdener Werbering hatte bereits im August signalisiert, dass es definitiv wieder einen Weihnachtsmarkt in diesem Jahr im Stadtteil geben soll. Die Redaktion sprach mit dem ersten Vorsitzenden Peter Allmang über die Vorbereitungen.

Seit wann laufen die Planungen?

Peter Allmang: Seit gut drei Monaten sind wir dabei. Zwei Jahre hatten wir wegen Corona keinen Weihnachtsmarkt. Da muss man sich erst wieder in Erinnerung bringen und frühzeitig einen Fuß in die Tür kriegen, denn die Beschicker stehen nicht gerade Schlange. Die müssen auch sehen, dass sie gut gebucht werden. Eine große Rolle spielen die gestiegenen Energiepreise; wir müssen deshalb die Miete für die Holzhütten ein wenig erhöhen.

Wie viele Stände soll es geben?

Wir gehen von 20 bis 22 Ständen aus, angefragt sind um die 50 Schausteller. Wobei wir einen guten Mix hinbekommen wollen. Es sollen ja schließlich nicht nur Imbiss- und Getränkestände sein, sondern auch Dekosachen und überhaupt ein adventliches Ambiente.

Problematisch wegen des Brandschutzes sind Stände in den Altstadtgassen (hier Grafenstraße beim Weihnachtsmarkt 2019). Klein, aber fein soll es diesmal nur Stände am Ludgerusbrunnen und vor dem Rathaus geben
Problematisch wegen des Brandschutzes sind Stände in den Altstadtgassen (hier Grafenstraße beim Weihnachtsmarkt 2019). Klein, aber fein soll es diesmal nur Stände am Ludgerusbrunnen und vor dem Rathaus geben © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Wird sich der Markt wieder durch die Altstadtgassen schlängeln?

Nein, das funktionierte in der Vergangenheit auch nur sehr bedingt. Aus Brandschutzgründen müssen bestimmte Abstände eingehalten werden, das geht eben nicht in allen Gassen. Auch die Corona-Verordnungen zu diesem Zeitpunkt müssen wir beachten. Wir werden deshalb das Geschehen auf dem Rathausvorplatz und den Ludgerusbrunnen konzentrieren. Nach dem Motto „Klein, aber fein“.

Dafür wird der Zeitraum verlängert?

Ja, richtig. Wir beginnen bereits am Donnerstag, 24. November. Der Markt dauert bis zum 27. November, mit verkaufsoffenem Sonntag am ersten Advent. Der ist von der Stadt genehmigt, aber natürlich nur unter der Voraussetzung, dass der vorweihnachtliche Markt auch wirklich stattfindet.

Weihnachtsmarkt führt Menschen zusammen

Coronabedingt gab es 2021 nur wenige Weihnachtsmärkte in Essen: Neben dem Weihnachtsmarkt in der City fanden größere Märkte in Altenessen, Borbeck und Steele sowie mehrere Winter- und Adventsmärkte statt.

In Kettwig fand 2021 erstmals ein Weihnachtstreff des Vereins KI statt, der dieses Jahr wiederholt werden soll.

In Werden sorgte der Werbering mit der Aktion „Werden leuchtet“ für heimelige Stimmung. Das Geld kam durch Spenden zusammen. „Wir sind ganz toll unterstützt worden für die Weihnachtsbeleuchtung. Diesmal wäre es für den Weihnachtsmarkt, der die Menschen zusammenführt“, appelliert der Vorsitzende Peter Allmang.

Weitere Infos zur Spendenmöglichkeit gibt es auf der Homepage www.werdener-werbering.de.

Wie attraktiv sind verkaufsoffene Sonntage denn noch für den Handel in Werden?

Bei Wein & Kunst wie auch kürzlich beim Apfelfest haben unsere Mitglieder schon eine gewisse Kaufzurückhaltung bei den Besuchern gespürt. So ein verkaufsoffener Sonntag ist aber ein wichtiges Signal zur Standortsicherung. Wir haben in Werden erfreulich wenig Leerstand bei den Ladenlokalen, und das soll auch so bleiben. Wobei die Gastronomie mit dem Apfelfest sehr zufrieden war.

Wie sieht es mit der Weihnachtsbeleuchtung aus?

Nein, die wird es nicht geben. Die Stadt ruft zum Energiesparen auf, öffentliche Gebäude werden nachts nicht mehr beleuchtet. Da finden wir es unangemessen, die Werdener Altstadt zu beleuchten.

Die Beleuchtung ist zudem ein großer Kostenfaktor. Wie sieht es überhaupt mit der Finanzierung aus?

Da klafft ein Loch. Zusätzlich zu unseren Eigenmitteln brauchen wir weitere Gelder. Wir hoffen sehr auf großzügige Zuwendungen aus der Bevölkerung – und auf eine Förderung der Bezirksvertretung IX. Die hat unser Förderanliegen von der Tagesordnung im August auf den September geschoben. Wir haben den Antrag noch mal präzisiert und hoffen nun, dass er positiv beschieden wird. Nur so ist das Projekt realisierbar.