Essen-Haarzopf. Klaus Heimann kennen manche durch seine Krimis, die in den Essener Stadtteilen spielen. Nun hat er ein Kinderbuch veröffentlicht. Worum es geht.

Der Haarzopfer Autor Klaus Heimann (63 Jahre) hat ein neues Buch veröffentlicht. „Paul und sein Freund, der Baum Yggdrasil“ heißt das Kinderbuch, das er mit dem Zeichner Diego Fernández Rodriguez (Künstlername Briales, 59) aus Málaga herausgebracht hat. Die Besonderheit: Fernández Rodriguez ist der Vater von Heimanns Schwiegertochter, beide Männer haben einen gemeinsamen Enkel.

„Die Idee zu einem Kinderbuch liegt Jahre zurück. Da war an einen Enkel noch gar nicht zu denken“, heißt es in einer Ankündigung für das Buch. Das Werk entstand demnach zwischen zwei Krimis aus der Sigi-Siebert-Reihe, die traditionell in den Essener Stadtteilen spielen. „Von Anfang an war klar, dass in einem Teil der Handlung ein Großvater seinem Enkel vorlesen sollte“, so die Ankündigung weiter. Wegen der Affinität des Autors zu Skandinavien (der erste Sigi-Siebert-Titel heißt „Taxi zum Nordkap“), geht es im ersten Teil des Kinderbuches um den Wikinger-Jungen Leif. Im zweiten Erzählstrang besteht der Enkel Paul ein Abenteuer. Beide Teile berühren sich in der vorgelesenen Geschichte und verschmelzen so miteinander.

Neues Kinderbuch von Klaus Heimann spielt wieder in Essen

Zum Inhalt des Buches: Im Park hinter dem Garten der Großeltern stößt Paul auf eine mächtige Esche. Ist es Zufall, dass ihm Opa gerade die Geschichte von Leif, einem gleichaltrigen Wikinger-Jungen, vorliest? Zur Zeit der Wikinger herrschte die Vorstellung, dass die Welten der Menschen und der Götter von der Esche Yggdrasil getragen werden. Paul spürt eine magische Energie, die vom Baumriesen ausgeht. Als er eines Tages in seinem Geäst sitzt, erscheinen zwei Männer im Park. Er belauscht unbemerkt ihr Gespräch und erfährt, dass die Esche gefällt werden soll. Für Paul ist sofort klar: Das muss er verhindern! Das Buch spielt in Essen, ohne die Handlungsorte konkret zu benennen. Eine der Nebenfiguren ist der Oberbürgermeister. Er zeichnet Paul für sein Engagement mit einem Geschenk aus.

Weil er schon Benefiz-Lesungen zugunsten ihres Verein veranstaltetet hatte, stand der Autor in Kontakt mit Dagmar Mägdefrau vom Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V. in Essen. Sie erklärte sich bereit, das Manuskript zu lesen und Tipps zu gegeben, wie es verbessert werden könnte. So entstand nach anfänglichen Absagen eine neue Fassung, die vom Hummelshain-Verlag in Kettwig angenommen wurde.

Essener Autor arbeitete mit dem Vater seiner Schwiegertochter zusammen

Anschließend sollte das Buch illustriert werden. Haimanns Schwiegertochter Carolina Fernández Rubio brachte dafür ihren Vater Diego Fernández Rodriguez ins Spiel. Gesagt, getan: Der Autor übersetzte Textpassagen aus dem Buch mittels eines Übersetzungsprogramm ins Spanische. Per E-Mail ging die Vorlage nach Málaga. Der Zeichner, seit Kindheitstagen fasziniert von Malerei und auch als Holzbildhauer aktiv, machte sich an die Umsetzung. Insgesamt entstanden zwölf Illustrationen, die in einem Briefumschlag in Essen ankamen. Nun mussten die Bilder nur noch in eine elektronische Form gebracht werden. Anschließend wurden sie in den Text integriert.

Da Autor und Zeichner mittlerweile ihren gemeinsamen Enkel bekommen hatten, wurde ihm das Buch gewidmet. Vor der Geschichte steht nun auf Deutsch „Für Lucas, Deine Opas“ und auf Spanisch „Para Lucas, de tus abuelos“. Inzwischen ist Lucas zwei Jahre alt. Bis er das Buch selbst lesen oder der Handlung beim Vorlesen durch Opa folgen kann, wird es also wohl noch etwas dauern. „Im Moment findet er nur Gefallen an den Bildern“, heißt es in der Ankündigung.