Essen-Altenessen. Hohe Energiepreise und Lebenshaltungskosten und der Krieg bekommen am Essener Gabenzaun ein Gesicht. Doch das Team kämpft mit Problemen.

Immer mehr Bedürftige wenden sich an die Essener Tafel, doch nicht jeder bekommt dort einen Platz. Anders ist das beim Gabenzaun in Altenessen. Dort darf sich jeder in die Schlange stellen. Die wird jedoch seit einigen Wochen länger und länger. Waren es in den vergangenen Monaten immer rund 100 Menschen, die von Ehrenamtlichen Lebensmittelspenden bekommen haben, sind es jetzt jeden Samstag 300 Bedürftige, die am Karlsplatz in Altenessen in der Schlange stehen.

60 Tüten für Geflüchtete, die im Marienhospital leben

Hohe Energiepreise, steigende Lebenshaltungskosten und der Ukrainekrieg bekommen dort ein Gesicht. „Jede Woche bereiten wir 60 Tüten für die Geflüchteten, die im Marienhospital leben, vor“, erklärt Organisator Ulrich Hütte, der stets im Einsatz für den Gabenzaun ist. „Wir kooperieren jetzt mit der Tafel“, so Hütte. Die Ehrenamtlichen würden samstags Spenden von Händlern zum Gabenzaun bringen, die montags bei der Tafelausgabe schon verkommen wären. Hütte fährt zu Bäcker Peter, von dort kommen ebenfalls Spenden. Und er bereitet mit rund 30 Ehrenamtlichen die Ausgabetüten vor und verteilt sie jeden Samstag ab 11 Uhr. Die Geflüchteten, die im Marienhospital leben, bräuchten dabei andere Lebensmittel als jene, die eine Küche zur Verfügung hätten.

Gestartet war das Team des ökumenischen Projekts ursprünglich, um Bedürftigen über die Corona-Zeit zu helfen. „Am Anfang sind wir mit dem Fahrrad durch Altenessen gefahren und haben geschaut, wo jemand sitzt, der Hilfe braucht“, erinnert sich Hütte. Mittlerweile habe sich das Angebot längst herumgesprochen und der Karlsplatz ist zentrale Anlaufstelle geworden.

Lebensmittel für den Gabenzaun werden noch gebraucht

Das Projekt wird jedoch ausschließlich durch Spenden finanziert. Für mehrere 100 Euro muss Ulrich Hütte jede Woche Lebensmittel kaufen, sonst reiche es nicht. „Es mangelt nicht an Ehrenamtlichen, sondern an Lebensmitteln.“ Zuletzt habe aber immer auch der letzte in der Schlange noch etwas bekommen. Wer selbst eine Spende abgeben möchte, kann samstagsmittags zum Gabenzaun kommen.