Essen-Bredeney. Saisonstart für die Gastronomie am Etuf-Golfplatz am Essener Baldeneysee: Warum Wirt Christos Christidis die Gäste derzeit oft selbst bedient.

In seine erste komplette Sommersaison startet Gastronom Christos Christidis gerade mit seinem Restaurant „Christos’“ auf dem Gelände der Etuf-Golfriege. Er bewirtet unweit des Baldeneysees in Essen-Bredeney nicht nur Vereinsmitglieder, denn in der Umgebung der Golfanlage sind gerade in den Sommermonaten viele Spaziergänger und Ausflügler unterwegs. Warum der gelernte Koch derzeit oft selbst mit dem Tablett auf der Terrasse anzutreffen ist.

Der Blick schweift über sattes Grün. Zwischen einer Entenfamilie, die hier vis-à-vis zum Baldeneysee schnatternd über den perfekt gestutzten Rasen watschelt, arbeiten Golfspieler an ihrem Handicap. Eine Szenerie, die sich von der Terrasse der Etuf-Golfclub-Gastronomie „Christos’“ bestens beobachten lässt. Bevor Namensgeber Christos Christidis das Lokal 2021 übernahm, standen die Räumlichkeiten fast ein ganzes Jahr lang leer.

Das Mobiliar ist geblieben, jedoch verpasste Christidis dem Gastraum mit Accessoires sowie mit neuem Geschirr, Besteck und Stoffservietten seine persönliche Note. Neue Gartenmöbel für die Terrasse sind bestellt und sollen bald geliefert werden. Der 49-Jährige bringt zudem reichlich gastronomische Erfahrung mit, die er über Jahrzehnte in diversen Küchen sammelte. Seine Kochausbildung absolvierte er nur einen Steinwurf von seiner aktuellen Wirkungsstätte entfernt – im schräg gegenüberliegenden Parkhaus Hügel.

Der Essener Gastronom hat drei Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet

Auf die Ausbildung folgten verschiedene Stationen in Deutschland, in Österreich sowie drei Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff. Zudem war er sechs Jahre lang im Golfclub Hösel als Sous-Chef tätig. Ganz neu ist ihm die Art von Club-Gastronomie also nicht. Zuletzt stand Christidis acht Jahre lang in einer Düsseldorfer Küche am Herd – bis das Angebot der Essener Stauder-Brauerei kam, die Golfclub-Gastronomie zu übernehmen. Kurzerhand tauschte Christidis sein Angestelltenverhältnis gegen die Selbstständigkeit – was neben viel Arbeit und einer großen Portion Verantwortung auch gewisse Freiheiten mit sich bringt.

Etwa bei der Gestaltung der Speisekarte. Hier ist ganz deutlich Christidis’ Handschrift zu erkennen. „Wir bieten frische und saisonale Gerichte, die immer mal wieder wechseln, aber auch Klassiker wie ein original Wiener Schnitzel oder Roastbeef mit Bratkartoffeln bis hin zum Fine Dining“, beschreibt Christidis seinen Küchenstil. Für den kleinen Hunger zwischen Abschlag und Ziellinie werden auch mal Frikadellen gebraten. Wer es lieber süß mag, dem stehen Kuchen aus einer Essener Konditorei zur Auswahl.

Mit seinem Speisen- und Getränkeangebot richtet sich der Gastronom nicht nur an Mitglieder der Etuf-Golfriege, sondern auch an alle Bürger. „Die Schranke am Eingang zum Parkplatz soll kein Hindernis sein“, erklärt der Gastronom. Der Parkplatz stehe den Restaurant-Gästen zur Verfügung. „Bei uns sind auch Spaziergänger und Fahrradfahrer willkommen oder Gäste, die einfach einen schönen Abend bei uns verbringen möchten“, bekräftigt er.

Die Golfer des Etuf nutzen die Gastronomie vor und nach ihren Trainingsrunden und Turnieren. Die Golf-Riege des Etuf wurde 1962 gegründet und hat rund 520 Mitglieder, davon 150 bis 200 Aktive. Die Mitglieder im Alter von acht bis 94 Jahren bespielen die am Ufer des Baldeneysees gelegene Neun-Loch-Anlage. Das Image des Elitesports will man beim Etuf schon lange hinter sich lassen und präsentiert sich als familienfreundlicher Golfclub mit einer eher kleinen Anlage, die in kurzer Zeit zu bespielen und auch für Kinder und Senioren geeignet sein soll.

Das Restaurant ist auch für größere Gesellschaften geeignet

Mit fast 90 Plätzen im Innenbereich und fast 120 Plätzen auf der Terrasse ist die Lokalität wiederum auch geeignet für Gesellschaften wie Firmenfeiern, Geburtstage oder Hochzeiten. Christidis bietet seinen Gästen durchgehend Küche ab 12 Uhr, Kaffee und Kuchen, abends Essen nach Karte sowie die Bewirtung von Gesellschaften bei Veranstaltungen.

Sein Team sei noch relativ klein und benötige unbedingt Verstärkung, erklärt der Gastronom. Der Personalmangel, der sich seit der Corona-Pandemie in vielen gastronomischen Betrieben bemerkbar mache, herrsche aktuell auch im „Christos’“. Und so läuft der gelernte Koch zum Saisonstart auf der Golfanlage derzeit oft selbst mit dem Tablett über die Terrasse – nicht nur wegen des fehlenden Personals, sondern weil ihm der persönliche Kontakt zu den Gästen wichtig ist.