Essen-Rüttenscheid. Das „Pazza Italian Kitchen“, neu in Essen-Rüttenscheid, will kein „Standard-Italiener“ sein. Wie das Konzept aussieht und was es zu essen gibt.

• In den Räumen des ehemaligen Restaurants Tatort in Essen-Rüttenscheid ist wieder Leben: Natascha Pierazzi hat dort das italienische Lokal „Pazza Italian Kitchen“ eröffnet.
• „Standardgerichte“ soll es bei ihr nicht geben, stattdessen möchte sie außergewöhnliche Spezialitäten aus Sardinien auftischen.
• Die Gastronomin importiert einige der Zutaten direkt aus Italien, achtete aber auch darauf, bei lokalen Produzenten aus Essen einzukaufen.

Rüttenscheid hat ein neues italienisches Lokal. Zum Ende des Jahres 2021 hatte das Restaurant Tatort an der Rüttenscheider Straße 182 geschlossen. Am Mittwoch (2. Februar) hat Natascha Pierazzi dort nun ihr neues Restaurant „Pazza Italian Kitchen“ eröffnet. Noch ein Italiener?, mag sich manch einer gefragt haben. Doch Pierazzi will sich gerade vom „typischen Italiener“ abheben. Statt den Standard-Gerichten soll es zum Beispiel außergewöhnliche Spezialitäten aus Sardinien geben.

Nur einen Monat hat es gedauert, das ehemalige Restaurant Tatort umzugestalten – beachtlich in Zeiten des Handwerkermangels. „Das hat aber auch nur so gut funktioniert, weil ich sehr gut organisiert war“, sagt Pierazzi. Das Endergebnis: Ein Gastraum mit dezentem Industrieschick, die Wände sind in Backsteinoptik gestaltet, LED-beleuchtete Schriftzüge in Blau und Lila erhellen die Szenerie. 47 Menschen finden hier Platz.

Essener Gastronomin: „Gäste sollen sich fühlen wie zu Hause“

„Meine Gäste sollen sich fühlen wie zu Hause“, fasst Pierazzi das Konzept ihres Restaurants zusammen. Vom Stil her habe sie sich an ihrer eigenen Wohnung orientiert. Denn schließlich werde sie selbst auch einen Großteil ihres Tages dort verbringen. Das bedeute für die Gäste vor allem: „Mit mir gibt es immer was zu lachen.“ Denn sie sei eben ein „echtes Ruhrpottmädchen“. Der Name von Pierazzis Restaurant verrät übrigens auch etwas über die Inhaberin. „Pazza bedeutet ‘die Verrückte’ – das bin ich“, erklärt die Gastronomin lachend.

Pierazzi ist in Essen keine Unbekannte. Seit 19 Jahren ist sie in der Gastronomieszene aktiv, in der Vergangenheit oft gemeinsam mit ihrem Exmann Franco Giannetti, dem mehrere Restaurants in Essen gehören. Durch ihn entdeckte die einstige Einzelhändlerin ihre Liebe für die Gastronomie, zuletzt betrieben sie gemeinsam das „Officina“ in Bredeney. Nun wagt Pierazzi den Neuanfang und macht sich mit ihrem eigenen Restaurant selbstständig, mitten in der Corona-Pandemie. Trotz der widrigen Umstände zeigt sie sich optimistisch: „Corona wird vorbeigehen – und es braucht immer Mut, um etwas Neues zu machen.“

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Im neuen Rüttenscheider Restaurant gibt es sardische Spezialitäten

Was die Küche betrifft, so verspricht Pierazzi, dürfen sich Gäste fühlen „wie im Urlaub“. Carpaccio und andere Gerichte, die man standardmäßig bei Italienern in Deutschland findet, werde es nicht viele geben. Stattdessen stehe zum Beispiel gegrillte Salsiccia, eine traditionelle italienische Bratwurst, auf der Karte. Oder Seadas, mit Pecorino gefüllte Teigtäschchen, die auf Sardinien häufig als Dessert serviert werden. Viele Rezepte stammen aus der Feder von Pierazzis Tante Martha aus Sardinien. „Sie ist eine sehr gute Köchin und ist mit mir alles ganz genau durchgegangen“, erzählt die Gastronomin.

Einige Klassiker, zum Beispiel Spaghetti al Pomodoro (mit Tomatensoße) oder Aglio e Olio (mit Olivenöl und Knoblauch) soll es auch geben. Pizza dagegen sucht man im Menü vergeblich. „Davon gibt es genug hier im Umkreis“, findet Pierazzi. Die Hauptgerichte stehen ohne Beilage auf der Karte, sodass man selbst aussuchen kann, ob man etwa hausgemachte Pommes oder einen Spinat-Trüffel-Salat dazu bestellen will. Preislich liegen die Speisen zwischen 28 Euro für das teuerste Fleischgericht und 9,50 Euro für simple Pasta.

Auch für Vegetarier soll es viele Gerichte im neuen Essener Restaurant geben

Neues Restaurant ist von Mittwoch bis Sonntag geöffnet

Die Küche des Restaurants „Pazza Italian Kitchen“ ist mittwochs bis freitags von 12.30 bis 22 Uhr durchgehend geöffnet. Samstags gibt es dort von 16 bis 22 Uhr Essen, sonntags von 13 bis 22 Uhr. Montag und Dienstag sind Ruhetage.

Über besondere Öffnungszeiten informiert Inhaberin Natascha Pierazzi auf der Website www.pazzaitaliankitchen.de und dem Instagramprofil @pazzaitaliankitchen.

Besonderen Wert legt Pierazzi darauf, ausreichend vegetarische Alternativen anzubieten. Für den fleischlosen Genuss gibt es unter anderem einen Couscous-Salat oder Rote-Beete-Carpaccio mit Ricotta und Walnüssen. Außerdem möchte sie möglichst mit lokalen Lieferanten zusammenarbeiten. So kommt bei „Pazza Italian Kitchen“ das Bier von Stauder, das Wasser aus der Mülheimer Schlossquelle und die Bäckereiprodukte vom „Borbäcker“. Andere Spezialitäten importiere sie dagegen direkt aus Italien, weil sie hierzulande kaum in vergleichbarer Qualität zu bekommen seien, so Pierazzi. Zum Beispiel frischen Ricotta, bestimmte Tomatensoßen und Radicchio.

Eine große Eröffnungsfeier gab es in Zeiten von Corona nicht. Stattdessen hat das Restaurant seit Mittwoch, 17 Uhr, regulär geöffnet – an diesem Tag nur mit Reservierung. Wie überall in der Gastronomie gilt die 2GPlus-Regel, von der Geboosterte ausgenommen sind. Pierazzi freute sich kurz vor der Eröffnung schon über viele Reservierungen und kündigt an: „Wir sind ein tolles Team, das man in der Gastroszene von Essen kennt.“