Essen. Auch sechs Wochen nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist die Spendenbereitschaft in Essen hoch. Hier können aktuell noch Sachen abgegeben werden.
Diverse Transporte mit Hilfsgütern sind in den vergangenen Wochen von Essen in die Ukraine gefahren. Auch für Geflüchtete in der Stadt haben die Essener Lebensmittel, Kleidung und Sachspenden abgegeben. Und die Hilfsbereitschaft scheint ungebrochen, wie unter anderem ein Besuch im Jugendzentrum Schonnebeck zeigt.
Ukraine-Krieg: Jugendzentrum veranstaltet Basar für Geflüchtete
Dort stehen Tische mit Kleidung, Hygieneartikeln und vielem mehr für Kinder und Erwachsene bereit. Kaffee, Tee, Kuchen und Brötchen werden ebenfalls kostenlos angeboten. Es wirkt zunächst wie ein Flohmarkt, handelt sich aber um eine große Hilfsaktion für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer des Jugendwerks der Awo Essen.
Marina Mirau, Leiterin des Jugendzentrums, hat es sich mit einer Gruppe weiterer Engagierter zur Aufgabe gemacht, ukrainischen Geflüchteten den Einstieg in ein neues Leben in Essen zu erleichtern. Seit einigen Wochen wird samstags ein Basar in der Turnhalle des Jugendzentrums veranstaltet, auf welchem die Geflüchteten sich eindecken können.
Geflüchtete kommen oft mit wenig Gepäck in Essen an
Das Angebot wird laut Mirau dankend angenommen. Am ersten Termin seien rund 350 Ukrainerinnen und Ukrainer, die über die sozialen Medien über die Aktion informiert wurden, gekommen. An diesem Samstag (9.4.) findet der Basar vorerst das letzte Mal statt. Spenden sind dann noch willkommen und können am Donnerstag (7.4.) zwischen 11 und 19 Uhr und am Samstag (9.4.) zwischen 8 und 14 Uhr an der Saatbruchstraße 57 abgegeben werden. Besonderer Bedarf herrsche derzeit an Spenden für Jugendliche und Kleinkinder sowie Pampers und Hygieneartikeln.
„Oftmals kommen die Vertriebenen nur mit Winterkleidung und mit wenig bis gar keinem Gepäck an“, weiß Marina Mirau. Es dauere häufig mehrere Wochen, bis die Geflüchteten soziale Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, daher seien Spenden wie Kleidung, Bettwäsche, Hygieneartikel, Spielzeuge sowie haltbare Lebensmittel unverzichtbar. Die Spendenbereitschaft sei enorm und das meiste – trotz anderer Befürchtungen – von guter Qualität.
Die Spendenbereitschaft und Solidarität der Essener ist weiterhin groß
Die große Hilfsbereitschaft bestätigt auch die Caritas Essen. „Insgesamt kann ich nicht sehen, dass diese zurückgeht“, sagt Direktor Björn Enno Hermans. Besonders Schülerinnen und Schüler würden großes Engagement mit Spendenläufen und Sammelaktionen zeigen.
In den Übergangswohnheimen selbst könnten jedoch auch Sachspenden abgegeben werden. Damit diese den aktuellen Bedürfnissen entsprechen, hat die Caritas-SkF-Essen gGmbH eine Internetseite unter www.cse.ruhr/sachspenden eingerichtet. Dort steht ganz genau, was für die Geflüchteten in den verschiedenen Einrichtungen gerade gebraucht wird oder worüber sie sich freuen würden. Hermans: „Besonders, wenn zu einer konkreten Spende aufgerufen wird, sind die Essener weiterhin sehr solidarisch und spendenbereit.“ Das gelte auch im Bereich des ehrenamtlichen Engagements. So würden sich noch immer viele Freiwillige melden, um zu dolmetschen, die Freizeitgestaltung zu unterstützen und Ukrainer im Alltag zu begleiten.
Neben Sachspenden freut sich die Caritas auch immer über Geldspenden, damit gezielt Produkte eingekauft werden können, die dann unter anderem mit dem Essener Unternehmer Thomas Schiemann direkt ins Kriegsgebiet gebracht werden: Caritas Flüchtlingshilfe Essen, IBAN DE45 3606 0295 0000 1026 28 * Bank im Bistum Essen. Stichwort: Ukrainehilfe.