Essen. In Essen geht der Online-Supermarkt Knuspr an den Start. Das Lager ist bereits angemietet, auch Mitarbeiter werden schon gesucht.

Der Online-Supermarkt Knuspr drängt ins Ruhrgebiet und hat sich dafür einen zentralen Standort in Essen gesichert. Im ehemaligen Druckhaus der FUNKE Mediengruppe an der Schederhofstraße mietete das Unternehmen eine rund 15.000 Quadratmeter große Fläche an und nutzt damit künftig rund die Hälfte des gesamten Gebäudes. Dort sollen ein Lager sowie Büros entstehen. Von Essen aus will Knuspr wohl ab Anfang nächsten Jahres beginnen, das Stadtgebiet und anschließend das Ruhrgebiet mit Lebensmitteln zu beliefern.

Knuspr macht damit unter anderem dem Lieferanten Picnic Konkurrenz, der bereits stark in der Region expandiert. Das Konzept von Knuspr unterscheidet sich jedoch. Knuspr arbeitet nach eigenen Angaben mit regionalen Produzenten zusammen, beispielsweise Bäcker, Metzger und Gemüse- und Obstanbaubetriebe. 30 Prozent des Sortimentes stammten von solchen lokalen Kleinbetrieben, wirbt Knuspr. „Wir kombinieren Supermarkt und Hofladen“, erklärt ein Sprecher.

Knuspr liefert binnen drei Stunden nach Bestellung

Der Onlinehändler verspricht, dass nach Eingang der Bestellung maximal drei Stunden vergehen, bis die Ware an die Haustür geliefert wird. In diesem Punkt ist Knuspr deutlich schneller als der Konkurrent Picnic. Die ebenfalls in Essen tätigen Express-Lieferdienste Gorillas oder Flink sieht Knuspr nicht als direkte Wettbewerber an. „Wir zielen auf Familien, die sich ihren Wochenendeinkauf am gleichen Tag bringen lassen wollen“, betont der Knuspr-Sprecher. Rund 15.000 Artikel umfasst das Sortiment. Das entspricht etwa der Vielfalt, die auch stationäre Supermärkte haben.

Die frühere Rotation im ehemaligen FUNKE-Druckhaus in der Schederhofstraße. Hier wird künftig ein Lebensmittellager von Knuspr entstehen.
Die frühere Rotation im ehemaligen FUNKE-Druckhaus in der Schederhofstraße. Hier wird künftig ein Lebensmittellager von Knuspr entstehen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

In München und in der Rhein-Main-Region ist Knuspr bereits aktiv, hat dort nach eigenen Angaben 50.000 Kunden. Durchschnittlich geben diese pro Einkauf um die 80 Euro aus. Vielgefragt seien dabei die lokalen Frische-Produkte, heißt es. Neben dem Ruhrgebiet hat Knuspr in nächster Zeit noch Hamburg und Köln als neue Marktregionen im Visier.

Mitarbeitersuche für Knuspr in Essen ist bereits angelaufen

„Die Suche nach einem Warehouse ist die größte Schwierigkeit, wenn man eine neue Region erschließen will. Das dauert mit unter längere Zeit“, macht der Sprecher deutlich. Für Knuspr war es wichtig, im Ruhrgebiet einen möglichst zentralen Standort mit einer guten Autobahnanbindung anzumieten. Auch in Bochum hatte sich Knuspr ursprünglich nach einer passenden Logistikfläche umgesehen.

Die per Internet versandten Bestellungen der Kunden werden künftig in Essen zusammengestellt und von der Schederhofstraße aus ausgeliefert. Um die Umwelt in der ohnehin Feinstaub geplagten Stadt nicht noch weiter zu belasten, will Knuspr zum Marktstart in Essen Elektrofahrzeuge einsetzen. Derzeit hat Knuspr in anderen Regionen auch noch Erdgasfahrzeuge auf der Straße.

Derzeit ist Knuspr nicht nur dabei, die Fläche in der ehemaligen Druckerei umzubauen, auch die Mitarbeitersuche hat bereits begonnen. Knuspr braucht unter anderem Mitarbeiter für den lokalen Einkauf, fürs Lager und natürlich Fahrer. Auch letztere sollen fest angestellt werden. Zum Start von Knuspr sollen es bereits über 100 Beschäftigte in Essen sein und ihre Zahl mit der Expansion ins Ruhrgebiet auf eine mittlere dreistellige Größe wachsen.