Essen-Kettwig. Der Essener Klaus Heimann hat für seinen siebten Krimi mit Kommissar Sigi Siebert Kettwig als Tatort ausgewählt – nichts für schwache Nerven.

Selten hat es im Ruhrgebiet so viel Schnee gegeben wie im Winter 2010/2011. Einsam räumt ein Schneepflug frühmorgens die Ringstraße in Kettwig. Plötzlich sieht der Fahrer etwas Ungewöhnliches: Unterhalb der Treppe zum Mühlengraben findet er eine tote Frau.

Roman spielt im beschaulichen Essener Stadtteil Kettwig

Der neue Roman von Klaus Heimann „Spiel des Schneemörders“ ist diesmal im beschaulichen Kettwig verortet. Nach Haarzopf, Stoppenberg, Werden und Borbeck hat der Krimiautor sich eine nicht nur spannende, sondern thrillermäßige Geschichte in einem weiteren Essener Stadtteil erdacht.

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„Es geht um einen Serienmörder“, so viel verrät der 62-Jährige. Und das Personal ist dem Publikum aus den vorhergehenden Krimis bekannt: Die Kriminalbeamtin Möhrchen, die in diesem Fall als erste am Tatort eintrifft. Dann natürlich Hauptkommissar Sigi Siebert und der Kollege Erich. Auch Lotte, Sigis Ehefrau, und nicht zuletzt deren Freundin Nicki mischen kräftig mit.

Rahmenhandlung erlaubt amüsante Nebenhandlung

Ebenfalls unverzichtbar: eine Rahmenhandlung. Sigi, der ja schon länger seine Pension genießt, spricht mit seinem besten Kumpel Ecki beim abendlichen Kneipentreff über manch Spannendes aus der Vergangenheit. Ein kleiner Kunstgriff des Autors, um seinem Ich-Erzähler Sigi zu erlauben, auch mal aus der Krimihandlung herauszutreten – was zu teils amüsanten Nebenhandlungen führt.

Klaus Heimann setzt seine Reihe von Krimis, die in den Essener Stadtteilen spielen, fort. „Spiel des Schneemörders“ ist der siebte Teil und Handlungsort ist Kettwig.
Klaus Heimann setzt seine Reihe von Krimis, die in den Essener Stadtteilen spielen, fort. „Spiel des Schneemörders“ ist der siebte Teil und Handlungsort ist Kettwig. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Doch diese Momente seien im aktuellen Roman etwas zurückgefahren, sagt Heimann. Zugunsten des mysteriösen Falls. Denn wie es so ist: Die Ermittlungen erweisen sich als äußerst schwierig. Weil das Schneegestöber anhält, sind mögliche Spuren kaum verwertbar. Auch scheint es im Leben des Opfers keine Hinweise zu geben auf einen möglichen Täter. Kannte man sich? Oder war es die Zufallstat eines Wahnsinnigen? Handelt es sich gar um einen Profi-Killer?

Ein weiterer Mord geschieht an Heiligabend

In der Nacht zum ersten Weihnachtstag wird Sigi aus dem Bett geholt. Eine neue Frauenleiche, etwa im selben Alter wie das erste Opfer, auf dieselbe Weise ermordet, ist aufgetaucht.

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„Das Manuskript lag schon in der Schublade.“ Doch für das Buchcover, das nicht nur den Handlungsort Kettwig identifizierbar machen sollte, habe etwas Entscheidendes gefehlt: der Schnee. „Der kam Anfang dieses Jahres. Sofort ist meine Frau mit der Kamera losgegangen!“ Die Premierenlesung soll ebenfalls im Winter sein: Am 14. Januar ist Heimann zu Gast auf der „Krimicouch“ im Alten Bahnhof Kettwig. Vielleicht liegt dann wieder Schnee...

Klaus Heimann: „Spiel des Schneemörders“, 12 Euro, Verlag Edition Oberkassel, ISBN: 9783958132498