Essen. . Der Haarzopfer Autor Klaus Heimann lässt seinen Kommissar an verschiedenen Orten in Essen ermitteln. Lesungen für soziale Zwecke sind geplant.

Um den Tatort seines nächsten Kriminalromans zu besuchen, muss der Haarzopfer Autor Klaus Heimann nur wenige Meter laufen – denn die Leiche wird auf dem benachbarten evangelischen Friedhof gefunden. Der Pfarrer – selbstverständlich eine rein fiktive Person, wie Heimann betont – gerät unter Verdacht.

Die Romane von Klaus Heimann haben alle Heimatbezug. Das gilt besonders für die beiden folgenden, die im Januar und November 2018 erscheinen. „Beide liegen schon fertig in der Schublade, die Verträge mit dem Verlag sind geschlossen“, sagt der 57-Jährige.

Jeder Band soll in einem anderen Stadtteil spielen

Die Handlung der Bücher spielt jeweils in einem Essener Stadtteil. Haarzopf als Heimanns Wohnort war da für den ersten Band naheliegend. Der zweite spielt in Stoppenberg und der dritte, der bereits in Vorbereitung ist, soll Werden als Handlungsort haben. Dabei werde es aktuelle, aber auch historische Bezüge geben.

Auch Ereignisse, an die sich die Menschen erinnern, wie das A-40-Stillleben und die Love-Parade-Katastrophe im Kulturhauptstadtjahr 2010, spielen in seinen Büchern eine Rolle.

Controller schreibt bisher nur in der Freizeit

Der gebürtige Essener arbeitet als Controller. In seiner Freizeit widmet er sich dem Schreiben. „Wenn ich beruflich nicht mehr eingespannt bin, wird sich das vielleicht ändern. Aber vielleicht sind dann auch andere Dinge wichtiger“, denkt er über den Ruhestand nach. Seine Familie trage seine Leidenschaft mit. „Meine Frau liest alle Manuskripte zuerst, achtet auf Logik und Satzstellung“, erklärt der Haarzopfer, für den das Schreiben selbst und das Marketing für seine Bücher jeweils etwa die Hälfte der Zeit in Anspruch nehmen.

Heimanns Krimireihe rankt sich um die Figur von Hauptkommissar Sigi Siebert von der Kripo Essen. „Den habe ich bereits in meinem Roman ,Spur nach Namibia’ eingeführt und jetzt weiterentwickelt“, sagt der Autor, der in seinen Büchern das Ruhrgebiet zeigen will, wie es jetzt ist – abseits von Zechenromantik, Kumpelgeschichten, Industrie und Stahlverarbeitung.

Autor will mit den Ruhrgebietsklischees aufräumen

Nur einer seiner Vorfahren habe tatsächlich in diesem Bereich gearbeitet. Er wolle Klischees vermeiden und Essen so zeigen, wie es die Menschen heute erleben: als Verwaltungs- und Dienstleistungsstandort. „Mein Kommissar ist kein Action-Typ wie damals Tatort-Kommissar Schimanski. Sigi Siebert ist ein eher ruhiger Familienmensch mit kriminalistischem Spürsinn“, sagt der Autor.

Seine neuen Bücher will er gemeinsam mit der siebenköpfigen Band „Hausmusik“ aus Düsseldorf bei Benefizveranstaltungen vorstellen, gern im Raum Essen/Mülheim oder Düsseldorf. Die Musiker spielen Folk, Pop und Rock. Die Veranstaltungen für etwa 50 Personen sollen in Bibliotheken, Gemeindesälen, Vereinsheimen oder an ähnlichen Orten stattfinden, rund zweieinhalb Stunden dauern und Texte und Musik im Wechsel bieten.

Statt Eintritt werden Spenden gesammelt

Seine Frau organisiere den Büchertisch, an dem man die Romane erwerben könne. „Der Eintritt entfällt, dafür sammeln wir Spenden für den jeweiligen sozialen Zweck, für die Jugendarbeit der Gemeinde oder ähnliches“, erklärt der Haarzopfer, der solche Veranstaltungen bereits früher erfolgreich organisiert hat. Wer Interesse hat, kann sich auf der Homepage des Autors melden.