Essen-Rüttenscheid. Der Rüttenscheider Wintermarkt wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Warum die Essener Traditionsveranstaltung abgesagt wird.

Gerade erst hatte der Bürgerverein Essen-Haarzopf seinen Weihnachtsmarkt abgesagt, nun ist klar: Auch der Rüttenscheider Wintermarkt wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Man habe sich mit „großem Bedauern“ entschieden, die Traditionsveranstaltung abzusagen, sagt Organisator Rolf Krane von der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR).

Grund für die Absage ist die sich immer stärker zuspitzende Corona-Situation. „Es ist abzusehen, dass es erneute Regelverschärfungen geben wird“, erklärt Krane. Die Entscheidung habe er sich nicht leicht gemacht, doch am Ende sei das Kostenrisiko einfach zu hoch. Man riskiere, alle Stände aufzubauen und bei einer Verschärfung der Regeln wieder abbauen zu müssen. „Und nicht zuletzt wollen wir auch einen Beitrag leisten, damit die pandemische Lage sich wieder beruhigt“, betont Krane.

Ursprünglich war Rüttenscheider Wintermarkt unter 2G-Bedingungen geplant

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Auf dem Essener Weihnachtsmarkt gilt die 2G-Regel.
Von Katrin Clemens, Johannes Pusch und Frank Stenglein

Ursprünglich war geplant, den Wintermarkt vom 9. bis 22. Dezember unter Corona-Bedingungen durchzuführen. Auf das traditionelle große Zelt sollte verzichtet werden, stattdessen hätte man zwei Pagoden aufgestellt und dazwischen Platz gelassen. Um die 2G-Nachweise kontrollieren zu können, wäre das Gelände eingezäunt worden, außerdem waren stichprobenartige Kontrollen geplant. Doch die Lage sei mittlerweile einfach zu unsicher, sagt Krane.

Die Besitzer der Stände hätten verständnisvoll auf die Absage reagiert. Ohnehin sei zu befürchten gewesen, dass angesichts der steigenden Zahlen wesentlich weniger Besucherinnen und Besucher zum Wintermarkt gekommen wären, gibt der Chef der IG Rüttenscheid zu bedenken: „Natürlich möchte auch niemand den ganzen Tag in der Kälte in seiner Bude stehen und es kommt niemand.“

Auch der verkaufsoffene Sonntag in Essen-Rüttenscheid fällt nun aus

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Ein zusätzlicher Wermutstropfen: Mit dem Wintermarkt fällt auch der verkaufsoffene Sonntag ins Wasser, der in Rüttenscheid am 12. Dezember stattgefunden hätte. „Der war für die Händler sehr wichtig“, bedauert Krane. Allerdings hätten viele Geschäfte an den Adventssamstagen länger geöffnet, sodass man unterm Strich in der Adventszeit gut in Rüttenscheid einkaufen könne. Krane betont außerdem, dass man in Folge der Absage nun wenigstens während des Weihnachtsgeschäftes keine Parkplätze blockiere.

Der Rüttenscheider Wintermarkt hätte in diesem Jahr zum 19. Mal stattgefunden. Auch 2020 musste er pandemiebedingt abgesagt werden. Die Traditionsveranstaltung am Rüttenscheider Stern wurde ins Leben gerufen, um eine Alternative zu klassischen Weihnachtsmärkten zu bieten. Statt der typischen Bratwurst und Poffertjes boten Rüttenscheider Gastronomen im großen Festzelt ihre Spezialitäten an.

Veranstalter Krane hofft nun, dass der Wintermarkt im nächsten Jahr wieder auflebt. Ob der für den 6. Dezember geplante Nikolauszug durch Rüttenscheid stattfinden kann, ist indes noch nicht klar. Auf der Kippe steht außerdem die Oldtimer-Ausfahrt Tour de Rü, die normalerweise im April 2022 in die nächste Runde gehen würde. „Dafür brauchen wir eigentlich viel mehr Vorlauf, als uns gerade zur Verfügung steht“, sagt Krane.