Essen-Werden. Band 19 der „Geschichten aus der Werdener Geschichte“ liegt vor. Acht Autorinnen und Autoren haben dafür geforscht. Das haben sie ausgegraben.

Reformation, Gegenreformation und Dreißigjähriger Krieg veränderten im 16. und 17. Jahrhundert mit Macht die politische und gesellschaftliche Landschaft im Deutschen Reich. Auch Werden Land blieb davon nicht unberührt. Wie ein Abt den Kampf gegen den Protestantismus aufnahm – und das sogar mit dem Säbel –, dies ist unter anderem nachzulesen in Band 19 der „Geschichten aus der Werdener Geschichte“.

Ein Abt, der seine Religion mit dem Säbel verteidigte

Das ungewöhnliche Leben des Hugo Preutaeus (1614-1646) beschreibt Herbert Schmitz in all seinen Facetten in einem lebendigen Aufsatz. Zahlreiche Abbildungen geben zudem einen Eindruck von dem stattlichen Leben des eigentlich aus bäuerlichen Verhältnissen stammenden Geistlichen. Sein Wirken beschränkte sich nicht nur auf die Abtei Werden, sondern reichte bis nach Heiligenhaus und Velbert.

Das kirchliche Leben in Werden ist im Jahresband des Geschichts- und Kulturvereins, der in Zusammenarbeit mit dem Werdener Bürger- und Heimatverein entstanden ist, auf vielfältige Weise abgebildet.

Fundstücke abseits der bekannten Pfade

Auf 212 Seiten berichten die acht Autorinnen und Autoren über Ereignisse aus der Geschichte Werdens. Das Buch ist im Handel erhältlich.
Auf 212 Seiten berichten die acht Autorinnen und Autoren über Ereignisse aus der Geschichte Werdens. Das Buch ist im Handel erhältlich. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Sei es die Familie Schlechtendahl, die in Diensten der Abtei Werden stand, der Besuch gelehrter Mönche in der Reichsabtei (beides von Herbert Schmitz) oder die Geschichte der Glocken der Abteikirche (dargestellt von Gerhard Reinhold), die Leserschaft erfährt vieles abseits der bekannten Pfade.

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„Es macht jedem von uns immer wieder Spaß, wir knien uns da richtig rein“, berichtet Klaus Höffgen, der als Schriftleiter der Buchreihe fungiert, über seine Mitautorinnen und -autoren. Kaum sei ein Band abgeschlossen, beginne schon die Recherche für die nächsten Aufsätze. „Da wir in den vergangenen Monaten leider keine Vorträge anbieten konnten, freuen wir uns umso mehr, unser Wissen in dem über 212 Seiten umfassenden Buch darlegen zu können“, sagt Höffgen stolz.

Spannende Einzelheiten der Werdener Historie werden offen gelegt

Acht Autorinnen und Autoren haben mitgewirkt, sind in verschiedenen Archiven des Landes unterwegs gewesen, haben nach Daten und Genealogien geforscht und zumeist schwierig lesbare Originaldokumente gewälzt. Immer wieder gelingt es dem Team, spannende Einzelheiten der Werdener Historie sichtbar zu machen.

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Manchmal ist diese auch unter der Erde verborgen, wenn Detlef Hopp, langjähriger Stadtarchäologe, die jüngsten Ausgrabungen im Stadtteil Revue passieren lässt. Manchmal sind es aber auch Dachbodenfunde, die Erstaunliches zutage fördern. Wie die Geschichte des Küsterhauses der Luciuskirche, die Edith Tekolf beschreibt.

„Geschichten aus der Werdener Geschichte, Bd. 19“ ist für 19,90 Euro erhältlich (ISBN 978-3-932443-75-6).