Essen-Werden. Eine Skulptur des Bildhauers Peter Könitz soll bald neben der Folkwang-Uni in Essen stehen. Es fehlt aber Geld. Eine Werdenerin hat da eine Idee.

Gemeinsam mit dem Geschichts- und Kulturverein Werden ist die Kunstförderin Barbara Schröder dabei, ein neues Kunstprojekt für die Abteistadt nach vorn zu bringen. Die Skulptur „Großer Schritt“ des renommierten Künstlers Peter Könitz soll hier noch im Herbst 2021 aufgestellt werden. Einen festen Platz gibt es bereits: auf einer Wiese neben der Folkwang Universität der Künste.

„Das passt wirklich hervorragend“, ist Barbara Schröder begeistert. „Denn Könitz hat ja hier Bildhauerei studiert und ist der Hochschule nach wie vor sehr verbunden.“ Der inzwischen in Wymeer in Ostfriesland beheimatete Künstler fühle sich sehr geehrt, wenn seine Plastik an diesem Ort einen Platz bekommen würde, weiß Schröder zu berichten.

Kunstwerke von Peter Könitz sollen in Essen bekannt werden

Peter Könitz mit seinem Werk „Großer Schritt“. Der Künstler lebt in in Wymeer in Ostfriesland.
Peter Könitz mit seinem Werk „Großer Schritt“. Der Künstler lebt in in Wymeer in Ostfriesland. © Schröder

Sie selbst hat den Künstler kennen gelernt, als sie noch im benachbarten Mülheim wohnte und Peter Könitz dort regelmäßig Atelierausstellungen hatte. „Damals hat er mich schon sehr beeindruckt durch die minimalistische Art seiner Plastiken“, sagt die 76-Jährige, die seit nunmehr 16 Jahren im Essener Stadtteil Werden ansässig ist. 2019 habe sie dann mit ihrem Mann in Wymeer vorbeigeschaut und beschlossen, eine der filigranen Könitz-Skulpturen nach Essen zu holen. Die Wahl fiel auf den „Großen Schritt“ – bestehend aus dünnem Edelstahlrohr und in einem Bogen verlaufend.

Kunstwerke von Peter Könitz sind in Essen in der Galerie Frank Schlag präsent. Auf dem Dach eines Parkhauses an der Akazienallee nahe des Hauptbahnhofs sind darüber hinaus vier Könitz-Skulpturen aufgestellt – allerdings weitgehend vor der breiten Öffentlichkeit verborgen. Vor dem Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg ist Könitz dagegen mit seinen Skulpturen weithin sichtbar. Das soll nun auch für Werden gelten.

Ausgewählter Standort liegt neben dem Abtei-Kräutergarten

Der Werdener Kräuter- und Heilpflanzengarten liegt ebenfalls neben dem Folkwang-Gebäude. Er geht auf den alten abteilichen Kräutergarten zurück.
Der Werdener Kräuter- und Heilpflanzengarten liegt ebenfalls neben dem Folkwang-Gebäude. Er geht auf den alten abteilichen Kräutergarten zurück. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Mit Sabine Peretzke von der Essener Jury „Kunst im öffentlichen Raum“ habe sie zunächst die Brehminsel in Augenschein genommen. Angesichts der prominent neben dem alten abteilichen Kräutergarten gelegenen Wiese am Folkwang-Gebäude, habe man diesem Standort den Vorzug gegeben.

Zur Realisierung des Projektes braucht es allerdings eine fundierte Finanzierung. Um die 14.000 Euro Euro hat sie für die Skulptur, den Transport und die Installation auf dem Gelände in Sichtweite der Ludgerus-Basilika eingeplant. Auch soll es eine Hinweistafel geben.

Hoffnung liegt auf Stiftungen und Sponsoren

„Wegen der Pandemie kann ich aber nicht den üblichen Weg beschreiten und in einem Ladenlokal Kunst und Kunsthandwerk anbieten oder Benefizkonzerte organisieren wie früher“, erklärt Barbara Schröder, die auf diese Weise schon einige Spendengelder für die großen Holzfiguren des Fischlakers Roger Löcherbach („Herold & Musica“ vor der Basilika, „Aakesbaas“ auf der Brehminsel) zusammenbekommen hatte.

Spendenplattform „Gut für Essen“

Die Sparkasse Essen unterstützt die Internet-Spendenplattform „Gut für Essen“ in Verbindung mit batterplas.org. Dort ist das Werdener Projekt mit einem Gesamtbedarf von circa 8000 Euro eingestellt.

Mit diesem Link ist man direkt beim Projekt: https://www.gut-fuer-essen.de/projects/94173. Hier sind alle Informationen versammelt. Nach einem privaten Spendenaufruf per Mail sind dort bereits gut 2000 Euro eingegangen, berichtet Barbara Schröder.

Wer das Internet nicht nutzen möchte, kann aufs Konto des Geschichts- und Kulturvereins überweisen: Sparkasse, IBAN-Nr. DE90 3605 0105 0001 6025 56.

Auf Stiftungen und Sponsoren setzt sie, auch auf Zuwendungen von der Bezirksvertretung IX. „Die Mittel für 2021 sind wohl schon vergeben. Aber ich gebe nicht auf“, betont die Werdenerin.

Anschubfinanzierung aus der PS-Lotterie steht bereits

Immerhin: Die Sparkasse hat aus der Lotterie „PS-Sparen und Gewinnen“ bereits 3000 Euro zur Verfügung gestellt. „Das ist unser Startgeld. Bei anderen Sponsoren stehen noch Entscheidungen aus.“

Eine weitere Möglichkeit hat die Kunstförderin im Internet entdeckt: Auf dem Portal „Gut für Essen“ hat sie das Projekt eingestellt und will hier 8000 Euro sammeln. Projektträger ist der Geschichts- und Kulturverein Werden. Vorsitzender Heinz-Joseph Bresser: „Wir freuen uns über neue Kunstwerke und unterstützen das Projekt mit allen Kräften.“