Essen-Werden. Ab Oktober gibt es bei „Mama Candy“ in Essen-Werden amerikanische Süßwaren. Was ein Popart-Künstler und seine Familie damit zu tun haben.

  • In der Altstadt von Essen-Werden hat sich ein neues Geschäft angesiedelt: Dort werden amerikanische Süßigkeiten – Candys – verkauft.
  • Das Ganze ist ein Familienprojekt des bekannten Popart-Künstlers Dennis Klapschus, der das Innere des Ladens ebenso quietschbunt wie die Süßwaren gestaltet hat.
  • Los geht es mit „Mama Candy“ ab dem 1. Oktober.

Der Laden in der Grafenstraße 59 ist ein echter Hingucker mit seinem gelben und pinken Interieur. Dahinter verbirgt sich ein trendiger amerikanischer Süßwarenladen. „Mama Candy“ heißt das Projekt von Shabnam, Soraya, Chanel und Dennis Klapschus inmitten der historischen Altstadt von Essen-Werden. Start ist am 1. Oktober.

Im Angebot sind DirTeas der Rapperin Shirin David und O•Mochis

Die Kinder bleiben bereits jetzt stehen und drücken sich die Nasen an den Schaufenstern platt. Was gibt es da nicht alles zu entdecken! Bubble Tea mit Popping Bobas in exotischen Richtungen wie Mango, Litchie und Granatapfel oder Froot Loops mit Marshmallow-Geschmack, Nerds Candys und Lucky Charms, Reese’s, Calypso oder Fluffy Stuff.

Chanel (links) und Soraya haben die Trends im Blick: Sie wissen genau, was gerade angesagt ist in puncto amerikanischer Süßwaren.
Chanel (links) und Soraya haben die Trends im Blick: Sie wissen genau, was gerade angesagt ist in puncto amerikanischer Süßwaren. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Angeboten werden die DirTeas der Rapperin Shirin David in den Sorten Pfirsich, Zuckerwatte und Blaubeere. Dazu können O•Mochis aus mit italienischem Gelato gefüllten japanischen Klebreiskugeln gekostet werden. In einem Stadtteil mit zwei großen Gymnasien und internationaler Studentenschaft der Folkwang Universität dürfte sich für die stylish-süßen Produkte eine Kundschaft finden.

Auch interessant

Weberhaus von 1756 ist Zeugnis alter Industriekultur

Der Kontrast könnte größer nicht sein. Das Weberhaus aus dem Jahr 1756 ist ein Zeugnis alter Industriekultur und etwas ganz Besonderes. Denn links in den zwei höheren Geschossen des Fachwerkhauses standen die Webstühle, die drei niedrigeren Geschosse auf der rechten Seite waren für Verkaufs- und Wohnbereich vorgesehen. Das Interieur des Ladens ist neuerdings quietschbunt und spiegelt die farbige Welt von Dennis Klapschus wider.

Essener ist bekannt in der internationalen Sprayer-Kunstszene

Die Wände hat Dennis Klapschus gestaltet.
Die Wände hat Dennis Klapschus gestaltet. © FFS | Christof Köpsel

Der 36-Jährige hat sich einen Namen gemacht in der internationalen Sprayer-Kunstszene. Seine Spezialität ist die Kombination aus Walt-Disney- und Comicfiguren sowie Zitaten und Sprüchen, die den Betrachter dazu aufrufen, an seine Ziele zu glauben. Einer seiner Kunden handelt mit American Candy – und glaubt nicht nur an sich, sondern auch an die süße Geschäftsidee des Esseners. So entstand eine inspirierende Geschäftsbeziehung.

Der große Moment kam, als die Familie die riesigen Lagerhallen mit Süßwaren betrat und die Töchter nach Herzenslust aussuchen konnten. Mutter Shabnam gibt ehrlich zu: „Bei den Produkten hatten wir kein Mitspracherecht.“ Immerhin hat sie sich eine Kaffeemaschine erkämpft und Vater Dennis hält eine Tüte Magic Gum hoch, das so herrlich prickelt auf der Zunge: „Das ist unsere Kindheitserinnerung.“

Die beiden Töchter sind versierte Trendforscherinnen

Zurzeit steckt er in den Vorbereitungen für die „Art Basel Miami Beach“ in Florida, eine der Top-Messen der Kunstwelt. Klapschus schwärmt: „Dort kommen Kunden, die du nur aus dem Fernsehen kennst. Wenn Beyoncé, Lionel Richie oder P. Diddy da durchmarschieren, geht ein Raunen durch die Halle. Das ist schon cool.“ Die Familie reist mit. Überhaupt geht für Klapschus nichts ohne seine drei Frauen: „Shabnam und ich kennen uns schon aus dem Sandkasten.“

Neuigkeiten gibt’s auf Instagram und bei TikTok

Das Eröffnungswochenende wird am am 1. Oktober ab 10 Uhr eingeläutet. Vor der Grafenstraße 59 lockt die Zuckerwatten-Maschine die Kundschaft an, die sich dann durch die bunte Produktpalette durchprobieren und mit Rabatt einkaufen kann.

Das Sortiment soll ständig aktualisiert und saisonal angepasst werden. Auf den Plattformen Instagram unter mamacandy_essen und auf TikTok unter mama_candy_essen werden Neuigkeiten und Aktionen rund um den Candy Store geteilt.

Zu Halloween soll’s süß-gruselig abgehen und im November dürfen Kunden sich an einem Gewinnspiel beteiligen.

Die Töchter Soraya und Chanel sind Schülerinnen des Werdener Mariengymnasiums. Sie sind die Protagonistinnen des neuesten Familien-Projektes. Bei „Mama Candy“ ist die Produktauswahl perfektioniert für eine junge Klientel. Die 15- und zwölfjährigen Töchter sind versierte Trendforscherinnen. Sie wissen genau, was gerade angesagt ist auf dem Videoportal TikTok, haben schon oft genug die Eltern durch die ganze Republik gejagt auf der Suche nach exklusivem Süß-Stoff.

Besuch in Miami gab 2019 den Anstoß für das Projekt „Mama Candy“

Ein Besuch in Miami gab 2019 den Anstoß für das Projekt „Mama Candy“. Die ganze Stadt ist bunt, ganz besonders die beliebten Candy Stores. So etwas nach Essen zu transportieren, das unbeschwerte Lebensgefühl, diesen ur-typischen amerikanischen Way of Life, das war von da an der Traum. Doch die Suche nach dem richtigen Standort gestaltete sich mühselig. Dann aber saßen Shabnam und Dennis Klapschus bei „Habibiz“ an der Grafenstraße und sahen das leerstehende Ladenlokal nebenan: „Es war sofort um uns geschehen.“ Schnell wurde der Mietvertrag unterschrieben: „Bevor ein anderer zuschlägt.“

Nun steht das große Abenteuer an: Kann das funktionieren, junger Lifestyle im historischen Ambiente? Man wolle Action reinbringen und einfach anders sein, betont Dennis Klapschus: „Aber mit dem größten Respekt für das uralte Werden.“ Seine Frau freut sich schon auf viele Begegnungen mit den Werdenern: „Unser kleiner süßer Laden passt hierhin in die Altstadt.“