Essen-Rüttenscheid. . Die comic-basierten Werke von Dennis Klapschus sind bei Promis beliebt. Auf der Motorshow verwandelt der Rüttenscheider einen Porsche in Kunst.

Er gestaltete schon eine riesige M & M-Erdnuss im Louis-Vuitton-Look, setzte Diktator Kim Jong-un und Donald Trump als Puppen gemeinsam in die Badewanne und verpasste zwei Skateboards seinen unverkennbaren Comic-Stil: Bei der Essen Motorshow wagt sich Dennis Klapschus aber an seine bislang ­ungewöhnlichste Kunstplattform. Dann verwandelt der Pop-Art-Künstler einen alten Porsche 964 Carrera 2 in ein modernes Kunstobjekt. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Karriere, die zeigt, wie verrückt der Kunstmarkt sein kann.

Dass seine Bilder mittlerweile bei Promis wie Schalke-Torwart Ralf Fährmann und Verona Poothhängen, verdankt der 33-Jährige vor allem sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram. Dort verbreitet sich vor vier Jahren ein Bild rasant, das er für eine Freundin gestaltet hat. „Das hing in ihrem Friseursalon. Als sie es hochgeladen hat, habe ich viele Anfragen bekommen“, erinnert sich Dennis Klapschus, der in Altenessen aufgewachsen ist und mit seiner Familie heute in Rüttenscheid lebt.

Inspiration liefern Homer Simpson und Mickey Mouse

„Don’t drink & drive“ empfiehlt Mickey auf dieser Porsche-Plakette.
„Don’t drink & drive“ empfiehlt Mickey auf dieser Porsche-Plakette. © Privat

Nach einer Maurerlehre und Gehversuchen in der Automobilbranche studiert er schließlich Architektur in Bochum. „Da habe ich schon gemerkt, dass mir das Design und die Kunst mehr liegen als das nüchterne Bauen“, erinnert er sich. Zwar schließt er sein Studium ab, entscheidet sich dann aber schnell, voll und ganz auf seine von der Popkultur inspirierte Kunst zu setzen.

Dabei setzt er Figuren wie Homer Simpson, Disney-Charaktere und Superhelden wie Spiderman mit selbst erdachten Sinnsprüchen in Szene: „Love never gives up“ (Liebe gibt niemals auf) steht dann dort zum Beispiel. Als Untergrund nutzt Klapschus zum Teil jahrzehntealte Comichefte, die er auf Messen erwirbt. Dabei will er seine Bilder, auf denen immer mal wieder Luxusgüter und -marken abgebildet werden, weniger als Konsumkritik verstanden wissen, wie es manche Betrachter gerne interpretieren. „Ach, das ist einfach Ausdruck eines gewissen Lifestyles“, sagt Dennis Klapschus. Insofern erfülle sich auch mit der Gestaltung des Porsches am Freitag ein Kindheitstraum für ihn.

Bilder kosten ab 5800 Euro

Die Pop-up-Gallery mit Trump und Jong-un in der Badewanne.
Die Pop-up-Gallery mit Trump und Jong-un in der Badewanne. © Privat

Nach dem Ende der Motorshow ist der Wagen noch in der Düsseldorfer Pop-up-Gallery von Dennis Klapschus zu bewundern. Bis Mitte Januar hat er die Räume im ­„Sevens“ auf der Düsseldorfer Kö noch angemietet.

Was danach kommt, weiß Klapschus noch nicht genau: „Ich könnte mir gut vorstellen, auch in Essen etwas auf die Beine zu stellen, vielleicht auch mit anderen Künstlern“, sagt er. Die feste Bindung an eine Galerie komme für ihn nicht mehr in Frage: „Als ich mit meinen Bildern angefangen habe, hatten die Galeristen kein Interesse an mir. Mittlerweile komme ich auch gut allein klar“, sagt Klapschus, dessen Bilder mittlerweile ab 5800 Euro zu haben sind. Tendenz: steigend.