Essen-Werden. Der Schaden durch das Ruhr-Hochwasser im Juli ist hoch. Wie der Kulturbetrieb Bürgermeisterhaus dem arg betroffenen Gymnasium Essen-Werden hilft.
Wände und Böden im Untergeschoss des Gymnasiums Essen-Werden sind weiterhin von ihren Belägen entkleidet, die Fensterscheiben teilweise zerborsten, die Luft riecht nach wie vor feucht: Die durch das Hochwasser der nahen Ruhr Mitte Juli entstanden Schäden (vor allem im Tanzsaal) zu beseitigen, werde sicher noch viele Monate dauern, sagt Schulleiterin Felicitas Schönau seufzend. Freuen kann sich die Schule indes über eine nach wie vor große Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung und von Institutionen.
Zum Beispiel vom Förderverein des Bürgermeisterhauses Werden. In den letzten Tagen hat dieser 1000 Euro dem Verein der Freunde und Förderer des Gymnasiums Essen-Werden überwiesen. Das Geld soll für die Instandsetzung der Unterrichtsräume und Tanzsäle beziehungsweise die Beschaffung entsprechender Unterrichtsmittel verwendet werden.
Erlöse aus zwei Benefizkonzerten wurden geteilt
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Wie kam es dazu? Das Bürgermeisterhaus als bekannte Kulturstätte im Stadtteil sollte durch Lockdown und die pandemiebedingten Reglementierungen finanziell selbst schwer zu tragen haben. „Unser Haus ist durch die staatlichen Hilfen und viele Spenden aber ganz gut durch die Coronazeit gekommen“, sagt dessen Geschäftsführer Carsten Linck sichtlich erleichtert. So habe der Erlös der beiden Konzerte mit Maria Kliegel, Ludger Maxsein und Se-Young Jeon, die Ende Juli im Bürgermeisterhaus stattgefunden haben, eine andere Bestimmung bekommen, als zunächst gedacht.
Die Künstler hatten ursprünglich zugunsten des Bürgermeisterhauses spielen wollen. Linck: „Nach kurzer Absprache mit den Musikern und dem Publikum haben wir uns entschlossen, dass der Erlös geteilt wird und auch an die Flutopfer gehen soll.“
Instrumente, Kostüme und Bühnenbilder sind zerstört
Da der Werdener Kultureinrichtung die Bildung und kulturelle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen – auch seitens der Ziele des Fördervereins – sehr am Herzen liege, fiel die Entscheidung nicht schwer, die Einnahmen an das vom Hochwasser arg gebeutelte Gymnasium Werden zu geben.
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Dort sind der schulische Förderverein und die Schulleitung sehr glücklich über die Unterstützung. Denn in den Kellerräumen des vor gut 100 Jahren errichteten Schulgebäudes sowie des Anbaus aus den 1980er Jahren wurde nicht nur das Mobiliar zerstört, viele dort eingelagerte Unterrichtsmaterialien sind nach dem Wassereinbruch nicht mehr zu gebrauchen. So sind Instrumente, Kostüme, Bühnenbilder und die Materialien der Rock AG kaputt. Felicitas Schönau: „Spenden helfen, dass wir nach und nach Ersatz schaffen können.“