Essen-Margarethenhöhe. Anne-Berit Fastenrath tritt ihr Amt als neue Pfarrerin der Margarethenhöhe in Essen im Oktober an. Was die 33-Jährige verändern will.
Anne-Berit Fastenrath (33) aus Trier wird am 1. Oktober neue Pfarrerin auf der Margarethenhöhe. Die evangelische Emmaus-Gemeinde, in der sie dann arbeitet, weist einige Besonderheiten auf. Warum sie sich auf der Margarethenhöhe beworben hat und was sie verändern möchte.
Die neue Pfarrerin erwartet eine besondere Aufgabe, denn die Fusion der evangelischen Gemeinden Margarethenhöhe und Bredeney, die zum 1. Januar 2020 erfolgte, ist noch recht frisch, das Zusammenwachsen der Gemeinden ein langer Prozess. Ihre Arbeit in der fusionierten Emmaus-Gemeinde geht Anne-Berit Fastenrath trotzdem mit Gelassenheit an. „Die Bredeneyer können Bredeneyer bleiben und auch die Menschen von der Margarethenhöhe können ihre Eigenheiten behalten, auch wenn sie jetzt gemeinsam die Emmaus-Gemeinde bilden“, sagt sie. Eine ähnliche Situation in einer fusionierten Gemeinde kenne sie schon aus ihrer bisherigen Tätigkeit.
Die Vorgängerin auf der Margarethenhöhe in Essen war in den Ruhestand gegangen
Ihre Vorgängerin Henny Dirk-Blatt war im Frühjahr nach zehn Jahren als Pfarrerin auf der Margarethenhöhe in den Ruhestand gegangen. Auf die Stellenausschreibung, die im kirchlichen Amtsblatt veröffentlicht worden war, gab es fünf Bewerbungen, berichtet Jürgen Brosch, Vorsitzender des Presbyteriums, das über die Stellenbesetzung entscheidet. Nach den Gesprächen mit den fünf Bewerbern Mitte Mai seien zwei der Kandidaten zum Predigen und Probearbeiten übriggeblieben, einer habe dann seine Bewerbung zurückgezogen.
Vorgängerin brachte die Fusion auf den Weg
Die Vorgängerin von Anne-Berit Fastenrath, Pfarrerin Henny Dirks-Blatt, hatte seit 2011 in der Gemeinde Margarethenhöhe gearbeitet.Ihr guter Kontakt zu Pfarrer Joachim Lauterjung von der evangelischen Gemeinde Bredeney sorgte dafür, dass die Fusion zur Emmaus-Gemeinde relativ reibungslos über die Bühne ging.
Ende Juni habe das Presbyterium Anne-Berit Fastenrath einstimmig gewählt. Derzeit organisiert die designierte Pfarrerin ihren Umzug nach Essen. Da das Pfarrhaus auf der neuen Margarethenhöhe derzeit renoviert wird, werde sie zunächst mit Mann, Hund und Katze Ende September in eine Übergangswohnung ziehen.
Die neue Essener Pfarrerin stammt aus einer Pfarrerfamilie
Eigentlich stammt Anne-Berit Fastenrath aus Remagen, hat einige Zeit im Hunsrück gelebt. Sie kommt aus einer Pfarrerfamilie, Vater und Mutter haben Theologie studiert. „Ich bin im Pfarrhaus groß geworden und habe das Leben dort immer geliebt“, erzählt sie. Gern habe sie Anrufe der Gemeindeglieder angenommen. Dabei sei ihr klar geworden, dass sie ebenfalls Pfarrerin werden will, „auch wenn meine Eltern immer wieder gefragt haben, ob ich nicht doch etwas anderes machen möchte“. Ihr Glaube an Gott sei die Grundlage ihrer Berufswahl, sie schätze die unterschiedlichen Arbeitsfelder in einer Gemeinde, die Flexibilität, die diese erforderten. „Außerdem organisiere ich gern und arbeite noch lieber mit Menschen zusammen.“
Anne-Berit Fastenrath hat Theologie in Mainz, Berlin, Bonn und Wuppertal studiert. Ihr Vikariat absolvierte sie in Bonn, arbeitete dann im Probedienst in der ebenfalls fusionierten Gemeinde in Brauweiler-Königsdorf und übernahm eine Vertretung in Konz bei Trier, wo man ihr auch eine Pfarrstelle anbot. Trotzdem bewarb sie sich in Essen. „Die Stelle hat mich gereizt. Bekannte hatten mich auf die ausgeschriebene Stelle auf der Margarethenhöhe aufmerksam gemacht und berichtet, es sei dort so schön“, erzählt Anne-Berit Fastenrath.
Die Arbeit der Gemeinde soll digitaler werden
Ein erster Besuch vor Ort habe diese Einschätzung bestätigt. „Der Stadtteil ist idyllisch, die Menschen hier sind offen und sympathisch. Die Gespräche mit dem Presbyterium sind so positiv verlaufen, dass ich ein sehr gutes Gefühl habe“, sagt sie. Ein Arbeitsschwerpunkt sollen Angebote für Menschen mittleren Alters, junge Familien und Jugendliche sein. „Ich starte auf der Margarethenhöhe mit vielen Ideen, die ich aber zunächst intern besprechen möchte.“ Insgesamt könne die Arbeit in der Emmaus-Gemeinde ein bisschen digitaler werden, auch wenn in dieser Beziehung coronabedingt schon einiges aufgeholt worden sei. „Es soll eine gute Mischung aus digitalen und realen Angeboten geben“, sagt sie. Dass sie in der Corona-Zeit starte, sei nicht schön, aber nicht zu ändern: „Besser unter Corona anfangen als in der Pandemie aufhören.“