Essen-Bredeney/Margarethenhöhe. Nach langem Vorlauf wird der Zusammenschluss der ev. Gemeinden Bredeney und Margarethenhöhe zur neuen Emmaus-Gemeinde zum Jahreswechsel vollzogen.

Ganz im Zeichen von Abschied und Neubeginn steht der Jahreswechsel in den Evangelischen Kirchengemeinden Bredeney und Margarethenhöhe: Mit der Gründung der neuen Emmaus-Gemeinde zum 1. Januar 2020 werden die beiden bisherigen Gemeinden aufgehoben. Ihre Geschichte wird von diesem Zeitpunkt an in der neuen Gemeinde gemeinsam fortgeschrieben.

Gewürdigt wird der Zusammenschluss mit einem Silvestergottesdienst und einer anschließenden Silvesterfeier am 31. Dezember, mit einem ersten Gottesdienst der neuen Emmaus-Gemeinde am 5. Januar und mit einem Neujahrsempfang am 9. Januar. Der Silvestergottesdienst findet um 19 Uhr im Gustav-Adolf-Haus, Steile Straße 60a, auf der Margarethenhöhe statt. Die liturgische Leitung haben Pfarrerin Henny Dirks-Blatt von der Margarethenhöhe und Pfarrer Joachim Lauterjung aus Bredeney. Die anschließende Silvesterfeier mit Mitmach-Buffet ist Abschieds- und Geburtstagsparty zugleich.

Erster Gottesdienst der neuen Emmaus-Gemeinde am 5. Januar

Der erste Gottesdienst der neuen Emmaus-Gemeinde beginnt am Sonntag, 5. Januar, um 10.30 Uhr in der Kirche Am Heierbusch, Meisenburgstraße 80. Die Predigt hält Pfarrerin Monika Elsner, erste Stellvertreterin der Skriba des Kirchenkreises Essen. Im Anschluss findet ein Empfang im Gemeindesaal statt.

Weniger Gemeinden in der Evangelischen Kirche im Rheinland

In der Evangelischen Kirche im Rheinland reduziert sich zum Jahreswechsel die Zahl der Kirchengemeinden durch Zusammenschlüsse. 34 Gemeinden sind von Fusionen betroffen, so dass aus den bisher 687 Kirchengemeinden ab dem 1. Januar 2020 dann 668 Gemeinden werden, wie die rheinische Kirche in Düsseldorf mitteilte.

Insgesamt stehen im Gebiet der zweitgrößten Landeskirche 14 Fusionen an, davon sieben in Nordrhein-Westfalen, fünf in Rheinland-Pfalz und zwei in Hessen. Betroffen sind Gemeinden in den Kirchenkreisen an der Agger, Köln-Nord, Leverkusen, Moers, An Nahe und Glan, Düsseldorf, Essen, Obere Nahe, Lahn und Dill, Altenkirchen, Lennep und Simmern-Trarbach.

Zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehören Gebiete in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hessen. Sie umfasst weitgehend das Gebiet der früheren preußischen Rheinprovinz. Die Kirchengemeinden sind in 37 Kirchenkreisen zusammengeschlossen, so der Evangelische Pressedienst.

Ein Rückblick auf viele Höhepunkte im Leben und Alltag der beiden Gemeinden, auf viele schöne und gelungene Dinge, aber auch ein Ausblick auf besondere Ereignisse, die im Jahr 2020 im dann ja gemeinsamen Gemeindekalender stehen, sind die Themen des Neujahrsempfangs. Dazu sind am Donnerstag, 9. Januar, 18 Uhr, die Haupt- und Ehrenamtlichen und alle anderen, die sich der Arbeit der Emmaus-Gemeinde verbunden fühlen, in das Gustav-Adolf-Haus auf der Margarethenhöhe eingeladen.

Alle Gottesdienststätten bleiben nach der Fusion erhalten

Auf dem Programm stehen – neben persönlichen Begegnungen und geselligen Gesprächen – heitere Lieder des Kirchenchores und ein Auftritt des Ensembles „1. FKK – das Kabarett, dem die Gemeinde vertraut“. Für Speisen und Getränke ist gesorgt.

Seit vielen Jahren verbindet die Kirchengemeinden Bredeney und Margarethenhöhe eine freundschaftliche Partnerschaft, so Stefan Koppelmann von der Pressestelle der Evangelischen Kirche in Essen. Die Neugründung der Emmaus-Gemeinde am 1. Januar 2020 sei das Ergebnis eines längeren, einvernehmlichen Prozesses. Durch den Zusammenschluss können sowohl die Gottesdienststätten als auch die Personalstellen der beiden Gemeinden erhalten bleiben.

Aus den Gemeinden hatte es keine Proteste gegen die Fusion gegeben

Proteste gegen den Zusammenschluss der Gemeinden hatte es nicht gegeben. Die Verantwortlichen hatten die Gemeindeglieder von Beginn an in die Planungen einbezogen. Alle Gruppen der Gemeinden waren in die Workshops eingebunden worden, in denen die Fusion geplant wurde. „Wir kommen persönlich gut miteinander klar, es gab keine Probleme bei der Verteilung der Aufgaben“, hatte Henny Dirks-Blatt, Pfarrerin auf der Margarethenhöhe, die 2021 in den Ruhestand geht, im Vorfeld der Fusion betont.

Der Zusammenschluss sei angesichts sinkender Mitgliederzahlen und damit zurückgehender finanzieller Mittel die einzig sinnvolle Möglichkeit gewesen, sich zukunftssicher aufzustellen, so die Verantwortlichen der beiden Gemeinden, die ihre Kooperation bereits 2013 mit gemeinsamen Pfingstgottesdiensten begonnen hatten. Pfarrer Joachim Lauterjung und Pfarrerin Henny Dirks-Blatt hatten sich zudem bereits gegenseitig in den Ferien vertreten.

Die Gemeindeglieder waren an der Namensfindung beteiligt

Der neue Name Emmaus-Gemeinde – die Gemeindeglieder waren an der Namensfindung beteiligt und brachten über 100 Vorschläge ein – soll symbolisieren, dass die beiden alten Gemeinde Geschichte sind und etwas völlig Neues beginnt. Beiden Gemeinden war es wichtig, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, hatte Pfarrer Lauterjung im Vorfeld betont.

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Auch im Gustav-Adolf-Haus auf der Margarethenhöhe werden weiter Gottesdienste stattfinden.
Auch im Gustav-Adolf-Haus auf der Margarethenhöhe werden weiter Gottesdienste stattfinden. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die neue Gemeinde wird rund 5000 Mitglieder und zwei Pfarrstellen im Umfang von 100 und 75 Prozent haben. Die Kirche Am Heierbusch in Bredeney soll zentraler Ort für Gottesdienste werden, aber auch in den beiden anderen Gottesdienststätten – Kirche Am Brandenbusch und Gustav-Adolf-Haus – werden weiterhin Gottesdienste stattfinden. Man habe sich bewusst dagegen entschieden, Gottesdienste abwechselnd auf der Margarethenhöhe und in Bredeney stattfinden zu lassen. „Dann warten die Menschen, bis wieder bei ihnen Gottesdienst ist“, hatte Henny Dirks-Blatt vermutet. Die bestehenden zwei Gemeindebüros bleiben erhalten.

Anstehende wichtige Veränderungen wie die Neubesetzung der Jugendleiterstelle im Jugendtreff „Maggi“ und der Neubau der Kindertagesstätte Helmertweg hinter der Kirche am Heierbusch blieben von der Neugründung unberührt und würden in eine neue Gesamtkonzeption integriert.

Das neue Presbyterium wird am 1. März gewählt

Die beiden Kindertagesstätten in Bredeney werden, so Koppelmann, weiterhin vom Diakoniewerk Essen getragen, die Kindertagesstätte an der Steilen Straße bleibt in Trägerschaft der Kirchengemeinde.

Vom 1. Januar bis zur Wahl eines neuen Presbyteriums am 1. März wird die Emmaus-Gemeinde von einem „Bevollmächtigten-Ausschuss“ geleitet, der aus Mitgliedern der beiden bisherigen Presbyterien gebildet und vom Kirchenkreis Essen eingesetzt wird. Die Presbyteriumswahl am 1. März erfolgt in zwei Bezirken, die mit den bisherigen Gemeindegrenzen übereinstimmen. Für die sechs Presbyter-Plätze je Bezirk stehen jeweils sieben Kandidaten zur Verfügung.

Nachdem sich die Kandidaten bereits in ihren jeweiligen Bezirken vorgestellt haben, besteht am 9. Februar noch einmal die Möglichkeit, sie auf einer Gemeindeversammlung in der Kirche Am Heierbusch kennenzulernen. Durch die Aufhebung der Kirchengemeinden Bredeney und Margarethenhöhe und die Neugründung der Emmaus-Gemeinde verringert sich die Zahl der Kirchengemeinden im Kirchenkreis Essen von 27 auf 26.

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