Essen-Bredeney/Margarethenhöhe. Die evangelischen Gemeinden Bredeney und Margarethenhöhe werden am 1. Januar zur Emmaus-Gemeinde. Gotteshäuser und Stellen bleiben so erhalten.
Zum Jahreswechsel wird die lange geplante und intensiv vorbereitete Fusion der evangelischen Gemeinden Bredeney und Margarethenhöhe zur neuen Emmaus-Gemeinde vollzogen. Am 31. Dezember findet der Abschiedsgottesdienst für die alten Gemeinden mit anschließender Silvesterfeier auf der Margarethenhöhe statt; am Sonntag, 5. Januar, wird der Start der Emmaus-Gemeinde in Bredeney am Heierbusch gefeiert. Dort werden künftig auch die meisten gemeinsamen Gottesdienste abgehalten.
Gruppen der Gemeinde waren an der Konzeption beteiligt
Beide Gemeinden freuen sich, dass nach jahrelangen Vorbereitungen der Zusammenschluss nun in Kraft tritt. Proteste gegen diesen Schritt habe es nicht gegeben, da man die Gemeindeglieder von Anfang an in die Planungen eingebunden habe. Alle Gruppen der Gemeinde seien bei den Workshops für die neue Konzeption dabei gewesen. „Dazu kommt, dass wir persönlich gut miteinander auskommen und es keine Probleme bei der Verteilung der Aufgaben gibt. Es gab kein einziges schwieriges Thema bei uns. Natürlich müssen sich einige Dinge erst im Laufe der Zeit zurecht ruckeln“, sagt Henny Dirks-Blatt, Pfarrerin auf der Margarethenhöhe. Man wolle für beide Gemeinden etwas Gutes gestalten.
Mit dem Jahresende seien beide Gemeinden als Körperschaften Geschichte, mit der Emmaus-Gemeinde beginne etwas komplett Neues. Die Fusion solle die Gemeinden in Zeiten sinkender Mitgliederzahlen und Finanzen zukunftssicher aufstellen. Die Kooperation der beiden evangelischen Gemeinden hatte bereits 2013 mit gemeinsamen Pfingstgottesdiensten begonnen. Eine Kooperation zwischen den Gemeinden Haarzopf und Margarethenhöhe war zwischenzeitlich verworfen worden. Stattdessen vertraten sich der Bredeneyer Pfarrer Joachim Lauterjung und Henny Dirks-Blatt, Pfarrerin auf der Margarethenhöhe, gegenseitig in den Ferien.
Die Fusion zur evangelischen Emmaus-Gemeinde – an der Namensfindung wurden die Gemeindeglieder beteiligt und brachten über 100 Vorschläge ein – soll auch die ganze Stelle von Pfarrer Lauterjung und die dreiviertel Stelle von Pfarrerin Dirks-Blatt sichern, die 2021 in Ruhestand geht. „Pfarrerstellen hängen mit der Größe der Gemeinde zusammen“, sagt sie. Die Neubesetzung ihrer Stelle wäre ohne die Fusion schwierig geworden, da die Gemeinde Margarethenhöhe nur 2300 Mitglieder habe und damit unter der 3000er-Grenze liege, ab der es eine Pfarrerstelle gebe. Die Gemeinde Bredeney ist mit 3100 Mitgliedern größer.
Der Eine-Welt-Stand könnte nach Bredeney umziehen
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„Zudem ist ein Nachfolger nur schwer zu finden, wenn jemand mit einer dreiviertel Stelle alle Aufgaben allein übernehmen soll. Da ist es schon angenehmer, wenn man Aufgaben verteilen kann“, sagt Henny Dirks-Blatt. Beiden Gemeinden sei es wichtig gewesen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, betont Pfarrer Lauterjung.
Evangelische Kirche am Heierbusch wird Gottesdienstzentrum
Ab Anfang 2020 wird die Mehrzahl der gemeinsamen Gottesdienste in der Kirche am Heierbusch in Bredeney stattfinden. Einmal im Monat soll es einen Gottesdienst auf der Margarethenhöhe geben. Man habe sich bewusst dagegen entschieden, die Gottesdienste abwechselnd auf der Margarethenhöhe und in Bredeney stattfinden zu lassen. „Dann warten die Menschen, bis bei ihnen wieder Gottesdienst ist. Ziel ist es aber, gemeinsam Gottesdienst zu feiern“, so Pfarrerin Henny Dirks-Blatt.
Einen Abendgottesdienst soll es vorerst auch in der anderen Bredeneyer Kirche am Brandenbusch geben. An Feiertagen wie Weihnachten, Ostern oder zur Konfirmation wird sowohl in Bredeney als auch auf der Margarethenhöhe Gottesdienst gefeiert.
Einige Gruppen der Gemeinde wie der Emmaus-Chor probten bereits seit längerem gemeinsam, andere müssten sich noch neu sortieren. „Der Eine-Welt-Stand bietet jetzt im Gustav-Adolf-Haus auf der Margarethenhöhe seine Waren an. Wenn die Gottesdienste am Heierbusch stattfinden, wäre natürlich ein Umzug sinnvoll“, so die Pfarrerin. Bei der Presbyteriumswahl im März werde dann erstmals ein gemeinsames Gremium gewählt.
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