Essen. Am Hallo-Friedhof in Essen ist erneut eine muslimische Beerdigung aus dem Ruder gelaufen. Clan-Mitglieder haben den Friedhof-Chef geschlagen.
- Auf dem Hallo-Friedhof in Essen gab es eine Prügel-Attacke
- Bei einer muslimischen Trauerfeier verprügelten Clan-Mitglieder den Leiter des Friedhofs
- Sie nannten ihn auch „Rassist“
Der Hallo-Friedhof in Essen-Stoppenberg ist am Rande einer muslimischen Trauerfeier erneut Schauplatz eines Gewaltausbruchs geworden. Wie Polizeisprecher Christoph Wickhorst auf Anfrage bestätigt, handelt es sich bei dem Opfer einer Prügelattacke um einen Friedhofsmitarbeiter. Nach Informationen dieser Redaktion soll es sogar der Leiter des Hallo-Friedhofs gewesen sein. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung und des Hausfriedensbruchs.
Der Vorfall hat sich nach Polizeiangaben bereits am 1. Juli zugetragen. Gegen 12.40 Uhr soll sich die Lage im Bereich des Haupteingangs zugespitzt haben. Trauergäste hätten verlangt, einem der ihren die Durchfahrt per Pkw zu dem mehrere hundert Meter entfernten und hoch gelegenen Islamischen Grabfeld zu ermöglichen. Begründung: Der Senior habe eine Gehbehinderung und sei nicht in der Lage, die Strecke zu Fuß zurückzulegen.
Essen: Friedhof-Chef wurde als „Rassist“ beschimpft
Der Friedhofs-Mitarbeiter soll jedoch auf die Friedhofsordnung verwiesen und sich hartnäckig geweigert haben, die Schranke ausnahmsweise zu heben. Er soll auch darauf hingewiesen haben, dass der zuständige islamische Bestatter eigens für Trauergäste mit Handicap einen Shuttle-Service zwischen Haupteingang und Islamischem Bestattungsfeld anbieten würde. Doch an diesem Tag hatte sich der Bestatter anscheinend verspätet.
Wie die Polizei berichtet, sollen daraufhin mehrere wartende Trauergäste aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen sein. „Es kam zu einem Tumult“, so der Polizeisprecher. Dabei sei der Friedhof-Chef zunächst beleidigt und als „Rassist“ beschimpft worden.
Weil die Schranke trotzdem nicht hochgegangen sei, seien einige Männer handgreiflich geworden. „Der Mitarbeiter erhielt Schläge auf den Oberkörper und auf den Kopf, auch ein Gegenstand ist offenbar dabei eingesetzt worden“, so die Polizei.
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Stadt Essen bestätigt Prügel-Attacke auf Friedhof
Im Anschluss an die Prügel-Attacke sollen die Männer die Schranke selbst geöffnet haben und dann mit dem Auto zum Islamischen Bestattungsfeld gefahren sein. Die zwischenzeitlich alarmierte Polizei habe nach Ende der Beerdigung Fahrzeuge von Trauergästen kontrolliert und dabei auch Personalien festgestellt.
Der Stadt Essen bestätigt die Prügel-Attacke vom 1. Juli. Man sei dabei, den Vorfall aufzuarbeiten und die notwendigen Konsequenzen vorzubereiten, heißt es.
Zwischenfälle rund um das Islamische Bestattungsfeld, das zu den größten in Deutschland gehört, haben sich in den letzten Monaten gehäuft. So sind muslimische Friedhofsbesucher im Frühjahr auf ein Vorstandsmitglied des benachbarten Flugmodell-Sportclubs Essen Nord Ost losgegangen. Weil sie sich durch die Modellflugzeuge gestört fühlten, haben sie dem Mann ins Gesicht gespuckt, ihn bedroht und beleidigt. Außerdem beklagen sich Anwohner in Stoppenberg und Schonnebeck regelmäßig über zugeparkte Grundstückseinfahrten.
Der aktuelle Fall wirft erneut die Frage auf, wie die Sicherheit auf dem Hallo Friedhof bei muslimischen Trauerfeiern gewährleistet werden kann. Die Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung unter dem Dach des Stadtbetriebs Grün & Gruga haben die hoheitliche Aufgabe, die Friedhofsordnung durchzusetzen. Gleichzeitig muss die Stadt dafür sorgen, dass die Sicherheit ihrer Mitarbeiter gewährleistet ist.
Patriarch und graue Eminenz: Im Auto sitzt ein Clan-Chef
Nach Informationen dieser Redaktion soll es sich bei dem älteren Trauergast mit Handicap um Abou Mounir Ali Khan alias Abdel Rahman handeln, den Gründer und langjährigen Vorsitzenden der libanesischen Familien-Union. Der Mann gilt als Patriarch und graue Eminenz.
Insider stufen ihn als „Clan-Chef“ ein, der in der Clan-Hierarchie „ganz weit oben“ stehe. Über seine drei Söhne wird berichtet, dass sie erfolgreiche Geschäfte in Essen und im Ruhrgebiet führen, vor allem im Veranstaltungs-, Event- und Gastrobereich.
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In den VIP-Bereichen, so erzählt man sich süffisant, hätten so genannte „1000er-Tische“ für einen Hauch von Glamour gesorgt. 1000er-Tisch bedeute, dass die Gäste dort im Laufe der Nacht mindestens 1000 Euro für Drinks und Speisen über den Tisch gehen ließen.
Einer der Söhne hat sich vor gut einem Jahr im sozialen Netzwerk Facebook darüber empört, dass ein Unbekannter seinen Vater Abou Mounir Ali Khan in einer Falschmeldung öffentlich für tot erklärt habe. Grünen-Ratsherr Ahmad Omeirat reagierte auf die „Fake“-Meldung per Messenger-Dienst Whatsapp. Das Foto zeigt ihn zusammen mit Abou Mounir und in einem roten Herz steht auf Deutsch und Arabisch die überschwängliche Widmung: „Inschallah wirst du 200 Jahre alt. Gezeichnet Ahmad Omeirat.“