Essen-Bergerhausen. Mitglieder des Bergerhauser Bürgervereins wollen mehr Sicherheit und schauen dabei auf die Ruhrallee, Rellinghauser Straße und den Ruhrtalradweg.

Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und die Lebensqualität im Stadtteil sind wichtige Ziele des Bürgervereins Essen-Bergerhausen. Die Vorstandsmitglieder sehen vieles auf einem guten Weg, haben aber Ideen, wie man die Situation verbessern und den Stadtteil auch in anderen Bereichen voranbringen könnte. Was sie sich wünschen.

Kombinierter Rad- und Fußweg

Als Bereicherung für Bergerhausen empfinden die Vertreter des Bürgervereins die Pläne, an der Westfalenstraße unmittelbar am Ruhrtalradweg ein Fahrradhotel mit Gastronomie zu errichten. „Das geplante Fahrradhotel ist eine tolle Idee, es sollten aber auch die Fußgänger angesprochen werden, die den kombinierten Rad-Fußweg ja ebenfalls nutzen“, meint Wolfgang Pfotenhauer, Vorsitzender des Bürgervereins Bergerhausen. An der Spillenburger Mühle sollen unter dem Titel „Neue Insel“ für rund acht Millionen Euro bis 2023 insgesamt 56 Übernachtungsplätze und ein Restaurant mit Biergarten und Werkstätten zur Arbeitsförderung entstehen.

Wolfgang Pfotenhauer und seine Vereinskollegen Kuno Schädlich und Ernst Broszik kritisieren, dass die zuständige Bezirksvertretung II (Bergerhausen, Rellinghausen, Stadtwald, Rüttenscheid) nicht richtig in die Planungen einbezogen worden sei. „Da hätte man noch viel mehr Ideen entwickeln können.“

An der Spillenburger Mühle in Bergerhausen soll unter anderem eine Lehrwerkstatt entstehen.
An der Spillenburger Mühle in Bergerhausen soll unter anderem eine Lehrwerkstatt entstehen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Dass es sich beim Ruhrtalweg um einen kombinierten Weg für Radfahrer und Fußgänger handele, werde oft vernachlässigt. „Dass zum Beispiel die rot-weißen Markierungspfeiler, die beide Gruppen voneinander trennen sollen, deutlich im Fußgänger-Bereich platziert sind, ist nicht gut“, findet Pfotenhauer. Für Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt und auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen seien, werde es so an einigen Stellen eng.

Insgesamt würde eine Verbreiterung dem gut genutzten Ruhrtalradweg nicht schaden, findet Wolfgang Pfotenhauer, der an die Radfahrer appelliert, mehr Rücksicht auf die Fußgänger zu nehmen. „Ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern wäre zum Schutz der Fußgänger durchaus sinnvoll“, ergänzt Kuno Schädlich.

Verkehrssicherheit

Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer wünschen sich die Bürgervereinsmitglieder für den Bereich Rellinghauser/Weser-/Werrastraße, wo es oft zu Konflikten zwischen den Verkehrsteilnehmern komme. Sie appellieren an die Politik, nach Lösungen zu suchen. „Wichtig wäre es auch, an den beiden Übergängen für Fußgänger an der Ruhrallee in Höhe Lionweg und Elbestraße die Ampelphasen so zu gestalten, dass man die Ruhrallee komplett überqueren kann und nicht in der Mitte der Fahrbahnen warten muss“, sagt Ernst Broszik.

Angebote für Senioren sollen bald wieder starten

Der Vorsitzende des Ortsvereins Bergerhausen der Arbeiterwohlfahrt, Ernst Broszik, hofft, dass die Angebote für Senioren im Stadtteil – wie die Seniorenclubs – bald wieder starten können. „Wahrscheinlich wird es schwierig sein, die Menschen nach einer so langen Phase der coronabedingten Passivität wieder zu motivieren“, befürchtet er.

Auch die Treffen der Gruppe „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ (Zwar) sollen nach dem Corona-Lockdown in Kürze wieder aufgenommen werden.

Die Idee, die Wuppertaler Straße zugunsten einer Busspur nur noch einspurig in jede Richtung für den Individualverkehr zu gestalten, hält Broszik für nicht sinnvoll. „Das würde für noch mehr Staus sorgen und den Verkehr nur in die Wohnstraßen abdrängen“, befürchtet er.

Benennung von Parks

Noch auf sich warten lasse die geplante und bereits beschlossene Benennung von vier Bergerhauser Parks beziehungsweise Grünflächen. Nachdem die Verwaltung grünes Licht gegeben und sich die Bezirksvertretung dafür ausgesprochen hatte, soll es künftig den Ludwig-Park, Raphael-Park, Elsa-Brändström-Park und Kassiepen-Park im Stadtteil geben. Der Bürgerverein erhofft sich von den geschichtsträchtigen Namen eine größere Identifikation der Bürger mit den Grünflächen und deren Erhalt auf lange Sicht.

Kunstwerkerschule

Thema in Bergerhausen ist weiterhin das Schicksal des alten Schulgebäudes an der Kunstwerkerstraße. Auf dem städtischen Gelände soll Wohnbebauung entstehen. Mitglieder des Bürgervereins und einer Initiative hoffen aber weiter auf den Erhalt des alten Gebäudes durch einen zukünftigen Investor und eine Nutzung für die Gemeinschaft, zum Beispiel als Kita. „Leider gibt es dort, wie bei vielen leerstehenden Gebäuden, inzwischen Vandalismus und Schmierereien, weil sich dort nichts tut“, bedauert Wolfgang Pfotenhauer.

Bordsteinabsenkungen

Die Mitglieder des Bürgervereins sehen in Bergerhausen, wo viele ältere Menschen wohnen, den Bedarf für 30 bis 40 Bordsteinabsenkungen, damit Senioren mit Rollator oder Rollstuhl, aber auch Eltern mit Kinderwagen, dort besser die Straße überqueren können. „Es wäre wünschenswert, dass die Stadt das finanziert, und es nicht aus dem knappen Etat der Bezirksvertretung bezahlt werden muss“, so Ernst Broszik, der als Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Bergerhausen in den Seniorenclubs viel Kontakt zu älteren Menschen hat.

Bezirkssportanlage

An der Bezirkssportanlage am Krausen Bäumchen gebe es dringenden Handlungsbedarf bei den maroden und nicht mehr zeitgemäßen Umkleiden, finden die Bürgervereinsmitglieder. „Auch ein zweiter Kunstrasenplatz wäre dort wünschenswert“, so Ernst Broszik.