Essen-Bergerhausen. . Durch den Haltestellen-Umbau bleibt auf der Rellinghauser Straße nur Platz zwischen den Schienen. Rad-Experte Rosinger befürchtet schwere Stürze.

In Bezug auf Baustellen sind die Bergerhauser leidgeprüft. Erst verlegten die Stadtwerke monatelang neue Leitungen, jetzt baut die Essener Verkehrs-AG die Haltestelle Weserstraße barrierefrei um. Für Fußgänger und Autofahrer nicht schön, für Radfahrer sei die Kurve Rellinghauser/Weserstraße lebensgefährlich, findet der Bergerhauser Frank Rosinger. Er ist selbst viel mit dem Rad unterwegs und engagiert sich seit Jahren beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) für die Belange der Radfahrer.

„Bei der Planung der Baustelle, die vor einer Woche eingerichtet wurde, hat man offenbar die Radfahrer vergessen“, beschwert sich Rosinger. Für die Fußgänger habe man einen mit Baken abgeteilten Weg geschaffen, die Autos würden einspurig über die Schienen geführt. „Als Radfahrer muss man mit Autos und Straßenbahn zwischen den Schienen fahren. Der Bereich zwischen Baken und Schienen ist viel zu schmal“, schildert Rosinger das Problem.

Bald sind die Schüler wieder mit dem Rad unterwegs

Viele Radfahrer wählten lieber den Fußweg, was auch nicht so gewollt sein könne. Dort müssten sie ihr Rad dann eigentlich schieben. Rosinger befürchtet, dass sich die Situation noch zuspitzt, wenn in zwei Wochen die Ferien vorbei sind und viele Kinder aus den Bergerhauser Wohngebieten zu den weiterführenden Schulen in Rüttenscheid, wie Bertha-von-Suttner-Realschule, Helmholtz- und Maria-Wächtler-Gymnasium, mit dem Rad führen.

Radfahrer queren die Schienen im spitzen Winkel

„Wenn Radfahrer irgendetwas meiden, sind es Schienen. Derzeit müssen sie im Bereich der Baustelle zweimal die Schienen im spitzen Winkel queren“, sagt der Fahrrad-Experte. Besonders bei Nässe sei dies sehr gefährlich. „Die Autofahrer müssen zweimal damit rechnen, dass Radfahrer plötzlich stürzen. Hinweisschilder halte ich dort auf jeden Fall für erforderlich“, sagt Rosinger, der sich mit seinem Anliegen an die Stadt gewandt hat.

Die Stadt verweist darauf, dass an der Rellinghauser/Weserstraße derzeit der Gehweg, die Bordsteine sowie ein Teil der Fahrbahn erneuert würden. Für die Fußgänger als schwächste Verkehrsteilnehmer sei dort ein Notgehweg mit einer Breite von 1,20 Metern auf der Fahrbahn errichtet worden. Die verbleibenden 3,20 Meter Restfahrbahnbreite stünden dem Individualverkehr und der Straßenbahn zur Verfügung. „Für den Radverkehr wurde keine besondere Regelung getroffen, da dieser auch im Regelverkehr über diese Fahrbahn geführt wird“, erklärt Isabel Razanica vom Stadtpresseamt. Durch Verkehrszeichen würde außerdem auf die „Arbeitsstelle“ hingewiesen, so dass Autofahrer zu besonders konzentriertem Fahren in diesem Bereich aufgefordert würden.

Kurzfristig wurden gelbe Linien gezogen

Einen Tag nach dem Ortstermin mit Frank Rosinger, wurden dann gelbe Linien zwischen Schienen und Baken aufgetragen. „Das freut mich natürlich, weil der Fahrbereich jetzt ein bisschen vergrößert wurde. Es ändert aber nichts daran, dass dort zu wenig Platz für Radfahrer ist und man sie bei der Baustelleneinrichtung nicht bedacht hat“, findet der Bergerhauser.