Essen. Der Geschäftsführer freigestellt, der Ärztliche Direktor zurückgetreten: So stellen sich die Kliniken Essen Mitte an der Spitze jetzt neu auf.
Die Evangelischen Kliniken Essen Mitte (KEM) stellen sich an der Spitze neu auf: So bestätigte die KEM jetzt, dass der Direktor der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Prof. Dr. Dr. h. c. Andreas du Bois, neuer Ärztlicher Direktor des Hauses ist.
Noch ist keine Kündigung ausgesprochen
Die Stelle war vakant, seit der bisherige Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Dr. h. c. Martin. K. Walz, am 18. Mai von dem Posten zurücktrat. Der Rücktritt hing vermutlich mit der überraschenden Freistellung von Geschäftsführer Frank Mau wenige Tage zuvor zusammen. Gemeinsam mit Mau hatte man auch die Unternehmenssprecherin freigestellt. Die KEM betont, dass die interne Untersuchung zu den Fällen laufe und man noch keine Kündigung ausgesprochen habe.
Unterdessen bemüht man sich augenscheinlich, die Führung der KEM mit ihren drei Häusern – Huyssensstift sowie die Ev. Krankenhäuser Werden und Steele – zügig wieder neu zu besetzen oder zu verstärken. So ist Dr. med. Andreas Grundmeier der neue stellvertretende Ärztliche Direktor. Diesen Posten hatte bisher Gustav J. Dobos, der sich als Direktor der Klinik für Naturheilkunde & Integrative Medizin sowie als Buchautor zu naturheilkundlichen Themen einen Namen gemacht hat. Dobos geht regulär in den Ruhestand.
Den Posten des Geschäftsführers hat Frank Mau offiziell noch inne. Wie berichtet, wurde aber Prokurist Hans-Dieter Weigardt als weiterer Geschäftsführer bestellt.
Nicht die Krankheit behandeln, sondern den Menschen
Andreas du Bois konnte man dieser Tage beim Verein Menschenmögliches erleben, der sein zehnjähriges Bestehen feierte. Der neue Ärztliche Direktor der KEM unterstützt den Verein, der sich um die Familien von Krebspatienten kümmert, als Vorstandsmitglied. Er schilderte bei der Feier einen Perspektivwechsel in der Medizin: „Vor 40 Jahren haben wir noch vor allem Krankheiten behandelt, nicht Menschen. Dann haben wir gelernt, den ganzen Menschen zu sehen, ein Nest für ihn zu bauen.“ Zu diesem ganzheitlichen Ansatz gehöre es nun, auch zu schauen, wie es der Familie, besonders den Kindern, der Patienten gehe. Du Bois, der im Jahr 2020 mit dem Deutschen Krebspreis für exzellente klinische Forschung ausgezeichnet wurde, scheint auf Expertise und Fürsorglichkeit gleichermaßen Wert zu legen.