Essen. Die Kliniken Essen Mitte haben Geschäftsführer Frank Mau freigestellt – um Schaden abzuwenden. Eine interne Untersuchung lasse keine andere Wahl.
Die Evangelischen Kliniken Essen-Mitte (KEM) haben ihren Geschäftsführer Dr. Frank Mau überraschend „von seinen Dienstpflichten freigestellt“. So teilte es der Aufsichtsratsvorsitzende der KEM, Jürgen Masling, in einer internen Mitteilung am Freitag (12. Mai) mit.
Geschäftsführer muss Posten ruhen lassen, um „Beteiligte vor Schaden zu bewahren“
Auf Anfrage bestätigte Masling die abrupte Freistellung von Mau, der erst Anfang 2019 auf Horst Defren gefolgt war. Während Defren nach einer Rekordamtszeit von 28 Jahren in den Ruhestand ging, hatte Mau den Posten bisher gerade einmal zwei Jahre inne. Zu den Gründen für die Freistellung teilt Masling mit: „Dieser Entscheidung liegt eine intensive interne Untersuchung zugrunde. Sie ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollumfänglich abgeschlossen.“
Das Ende der Untersuchung mochte man offenbar nicht abwarten: „Aufgrund der bereits vorliegenden Ergebnisse war der jetzt erfolgte Schritt alternativlos – auch um die Beteiligten vor einem vermeidbaren Schaden zu bewahren.“ Während der Aufsichtsratsvorsitzende die Mitarbeiter der Kliniken Essen-Mitte in der internen Mitteilung am Freitag ermunterte, sie mögen ihn bei Fragen „jederzeit ansprechen“, teilt Masling dieser Zeitung am Montag mit, dass er „zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Einzelheiten zu den Gründen mitteilen kann“.
Ungeklärte Situation der Krankenhaus-Kapelle hatte er vom Vorgänger geerbt
Die Pressesprecherin der KEM, die ebenfalls freigestellt worden sein soll, und Frank Mau konnten wir nicht für eine Stellungnahme erreichen. Vor seinem Amtsantritt hatte sich Mau einige Zeit die Geschäftsführung der drei KEM-Häuser – Huyssensstift sowie die Ev. Krankenhäuser Werden und Steele – mit Defren geteilt. Von seinem Vorgänger erbte er die ungeklärte Situation der mit NS-Symbolen ausgestalteten Kapelle im Huyssensstift: Eine von der Klinikleitung gewünschte Neugestaltung scheiterte, weil der Denkmalschutz die Kapelle als schützenswert einstufte.