Essen-Kettwig. Wegen Corona muss das beliebte Festival in Essen-Kettwig erneut verschoben werden. Doch im Juni dieses Jahres gibt es dafür ein „Brückenkonzert“.

Lange ist es her, dass Musikerinnen und Musiker durch die Kettwiger Altstadt zogen, gefolgt von einem Tross interessierter Menschen. Die „Klangspur“ begeisterte Jahr für Jahr im Frühsommer Jung und Alt, ob unter freiem Himmel oder in Kirchen und Sälen. 2020 fiel sie wegen der Pandemie aus, und auch 2021 wird es das Festival in dieser Form nicht geben können, bedauern Dierk Lamm und Wolfgang Kläsener als Initiatoren.

Doch so ganz ohne Musik wollen sie die Kettwiger (und überhaupt die Musikfreunde der Region) nicht in die Sommerferien entlassen. Im großen Saal der Freien evangelischen Gemeinde am Steinweg 7 findet am Sonntag, 27. Juni, ein „Brückenkonzert“ statt – in doppelter Ausführung.

Die Band der Musikschule Kettwig trat 2019 im Rahmen der „Klangspur“ vor der Kirche St. Peter im Stadtteil auf.
Die Band der Musikschule Kettwig trat 2019 im Rahmen der „Klangspur“ vor der Kirche St. Peter im Stadtteil auf. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Um 16.30 Uhr und um 19 Uhr sollen jeweils 56 Personen den Klängen mehrerer Akteure lauschen dürfen. Das Programm sei in der Planung, verraten möchte Wolfgang Kläsener als musikalischer Organisator aber noch keine Einzelheiten. Angefragt seien u.a. Musikschule Kettwig und Theodor-Heuss-Gymnasium sowie Kirchenchöre. Dierk Lamm hofft, den in Kettwig ansässigen Pianisten Christian von Gehren für einen Jazz-Auftritt zu gewinnen.

Festival wurde im Kulturhauptstadtjahr 2010 aus der Taufe gehoben

„Dieses Konzert soll schon mal ein Anreiz sein, sich auf die Klangspur 2022 zu freuen“, sagt Wolfgang Kläsener und erinnert an den Charakter des im Kulturhauptstadtjahr 2010 aus der Taufe gehobenen Festivals: Menschen zusammenzubringen. „Klangspur bedeutet, dass wir an unterschiedliche Orte wandern und dort musikalische Spuren hinterlassen“, so Kläsener.

Das Konzept der „Klangspur“: An unterschiedliche Orte wandern und dort musikalische Spuren hinterlassen.
Das Konzept der „Klangspur“: An unterschiedliche Orte wandern und dort musikalische Spuren hinterlassen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

„Es werden auch verschiedene Kulturträger zusammengeführt und vor allem die Grenzen der Generationen überwunden“, ergänzt Dierk Lamm, der den finanziellen Part übernimmt: „Ich bin immer als Bettelmönch bei Sponsoren und Spender unterwegs.“ Denn alle Veranstaltungen sind für das Publikum kostenfrei. Und das soll so bleiben.

„Brückenkonzert“ in der Freien evangelischen Gemeinde

Für das im Juni anstehende Konzert haben sich die Organisatoren die Freie evangelische Gemeinde ausgesucht: Im Rahmen der „Klangspur“ waren dort bereits 40 junge Musiker aus Tschernobyl zu Gast gewesen. „Da wackelten die Wände, als die Bläser loslegten“, sagt Pastor Ulrich Schmidt lachend. Dierk Lamm hebt hervor: „Ein wunderbares Konzert. Wir konnten 1370 Euro für die Künstler sammeln.“ Da neben den guten Erfahrungen als Spielort auch das Hygienekonzept überzeugte, war die Entscheidung schnell getroffen.

Karten können bestellt werden unter 02054 77 61 bzw. 02054 94 08 23 (Anrufbeantworter). Anzugeben sind Name, Kartenanzahl und welches der beiden Konzerte besucht wird.