Essen. Das Filialsterben in Essen setzt sich fort. Nun verkündete die Postbank, dass sie eine ihrer sechs Zweigstellen in der Stadt schließen wird.
Die Schließung von Bankfilialen in Essen geht weiter. Am Mittwoch kündigte die Postbank an, dass sie ihre Zweigstelle auf der Krayer Straße 213 im Stadtteil Kray dicht machen wird. Letzter Öffnungstag dort soll der 22. Juni sein. Die Postbank betreibt in Essen künftig dann noch fünf eigene Filialen.
„Wie alle Banken beobachtet auch die Postbank, dass sich der Markt sowie das Verhalten unserer Kunden in Zeiten der Digitalisierung verändern“, teilte ein Sprecher mit. Die Bank überprüfe daher kontinuierlich das Filialnetz hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit und Optimierungsmöglichkeiten.
Weiter Postdienstleistungen nach Schließung der Postbank
Die Postbank bietet in ihren Filialen auch Leistungen der Deutschen Post an. Diese sollen am Standort in Kray erhalten bleiben, die Räume werden zu einer Partnerfiliale der Post umgebaut, heißt es. Während dieser Zeit könnten Kunden die Postfiliale Zur Beckhove 29 nutzen.
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Für die Bankkunden werden die Wege weiter. Diese verweist die Postbank auf die nächsten Geschäftsstellen in der Kaiser-Wilhelm-Straße in Steele und in der Hochstraße in Bochum. Kostenlos Bargeld abheben können sie an den nächstgelegenen Geldautomaten am Otto-Kaiser-Platz (Deutsche Bank) und an der Shell-Tankstelle in der Grenoblestraße in Steele. Außerdem könnten Kunden auch den Bargeldservice in Supermärkten nutzen, schreibt die Bank.
Banken ziehen sich in Essen aus der Fläche zurück
Neben der Postbank hatte vor wenigen Wochen die Deutsche Bank mitgeteilt, dass sie bis Jahresende vier ihrer derzeit noch acht Zweigstellen in Essen schließen wird. Betroffen sind die Standorte Werden, Heisingen, Altenessen und Borbeck. Auch die Commerzbank hatte vergangenes Jahr ihre Geschäftsstellen in Bredeney und Werden dicht gemacht. Ebenso trennte sich die Sparda-Bank Ende 2020 von ihren Filialen in Steele und Borbeck. Die Sparkasse schloss Ende März die Zweigstelle in Altenessen-Süd und schloss damit ihren fünf Jahre dauernden Filialabbau ab.
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Dass Banken sich auch in Essen immer stärker aus der Fläche zurückziehen, ist seit Jahren zu beobachten. Der Kostendruck auf die Geldhäuser angesichts niedriger Zeiten steigt, andererseits nutzen immer mehr Kunden die Online-Angebote der Banken und besuchen immer weniger die Filialen vor Ort. Dieser Trend hat sich in der Corona-Pandemie noch verstärkt.
Diese Entwicklung stellt jedoch gerade Ältere vor Probleme, die weniger internetaffin sind. Deshalb hatte in der Vergangenheit auch der Seniorenbeirat den Rückzug der Banken aus der Fläche deutlich kritisiert.