Essen-Bergerhausen/Kupferdreh. An der Westfalen- und der Wuppertaler Straße arbeiten Stadt und Stadtwerke seit Jahren. Doch bei beiden Baustellen scheint das Ende in Sicht.

Seit Jahren nerven Baustellen an Hauptverkehrsstraßen Autofahrer und teils auch Anwohner im Essener Süden. Auf der Westfalenstraße gab es lange Verzögerungen und auch die Stadtwerke-Baustelle an der Wuppertaler Straße scheint kein Ende zu nehmen. Doch es gibt gute Nachrichten.

Auf der Westfalenstraße scheint allerdings ein Ende der Baustelle und damit der Verkehrsbehinderungen in Sicht. Laut Stadtpresseamt werden auf der Ruhrseite der Westfalenstraße, im Bereich gegenüber der Spillenburgstraße und der Straße Am Deimelsberg, derzeit die restlichen Arbeiten an Gehwegen und Zufahrten durchgeführt. Gleichzeitig werden zwischen der Kunstwerkerstraße und der Henglerstraße in Fahrtrichtung Steele die Hydranten und Schachtabdeckungen in die Fahrbahn eingebaut und Restarbeiten an der Straßenbeleuchtung durchgeführt.

Fahrbahnmarkierungen sollen in Kürze aufgebracht werden

Anschließend müssen zwischen der Kunstwerkerstraße und der Henglerstraße – auch in Fahrtrichtung Steele – noch Arbeiten an der Entwässerungsrinne durchgeführt werden. „Nach aktuellem Stand werden voraussichtlich Ende April die abschließenden Fahrbahnmarkierungen aufgebracht, so dass das Ende der Baumaßnahme für Anfang Mai anvisiert ist“, so Stadtsprecher Patrick Opierzynski. Da gewisse Arbeiten witterungsabhängig seien, könne es theoretisch auch noch zu Verzögerungen kommen.

Vorausgegangen waren umfangreiche Arbeiten wie das Verlegen von Rohren für Versorgungsleitungen, die Erneuerung der Gehwege, der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen Kunstwerkerhütte und Am Ruhrwehr sowie die Sanierung der Abläufe zur Entwässerung der Straßenoberfläche.

Der Autoverkehr ist von der Stadtwerke-Baustelle an der Wuppertaler Straße nicht betroffen, wohl aber der Radverkehr.
Der Autoverkehr ist von der Stadtwerke-Baustelle an der Wuppertaler Straße nicht betroffen, wohl aber der Radverkehr. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Im Vorfeld hatten die Stadtwerke seit Mitte 2016 neue Leitungen und Abwasserkanäle in der Westfalenstraße verlegt. Schon bei diesen Arbeiten, die eigentlich zwei Jahre dauern sollten, war es – unter anderem durch den felsigen Untergrund – zu Verzögerungen gekommen. Auch die erforderliche Sicherung des felsigen Hangs hatte einige Zeit in Anspruch genommen. Die Fahrbahnerneuerung durch die Stadt mit einer Fläche von 24.000 Quadratmetern sollte eigentlich bereits im Sommer 2019 beginnen. Noch vor dem Beginn der Arbeiten war aber kurz vor der Ruhrallee ein Teil der Fahrbahn der Westfalenstraße abgesackt, was den Beginn der Arbeiten um ein gutes halbes Jahr verzögerte.

Die Fahrbahn war an zwei Stellen abgesackt

An zwei Stellen war die Fahrbahn der Westfalenstraße in Richtung Ruhrallee abgesackt und musste gesperrt werden. Ein wichtiger Aspekt im Gesamtprojekt war die Umgestaltung des südlichen Gehwegs an der Westfalenstraße, der künftig als gemeinsamer Geh- und Radweg fungieren soll.

Suche nach Kampfmitteln war aufwendig

An der Wuppertaler Straße hatte es bereits zu Beginn der Arbeiten Verzögerungen gegeben, weil sich die Suche nach Kampfmitteln aufwendig gestaltete.

Zudem müssen die Stadtwerke im Bereich unmittelbar an der Ruhr vorsichtig agieren, weil das Umfeld ökologisch schützenswert ist.

Auch an der Wuppertaler Straße soll die Baustelle im Sommer zu Ende gehen und der parallel verlaufende Rad- und Fußweg wieder freigegeben werden, so Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun. Dort haben die Stadtwerke einen Kanal zur Entwässerung Überruhrs in rund 30 Metern Tiefe unter der Ruhr verlegt. Die Arbeiten hatten im Mai 2018 begonnen und sollten ursprünglich bis Ende 2019 dauern. „Das ist aber kein Alltagswerk. So etwas baut man für die nächsten 40, 50 Jahre“, erklärt Pomplun die Bedeutung des Projekts. Die Kosten dafür würden sich knapp im zweistelligen Millionenbereich bewegen.

Der Rad- und Fußweg entlang der Wuppertaler Straße wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt

Damit der Schwerkraftverkehr ungehindert an- und abfahren kann und keine Menschen gefährdet werden, wurde ein rund drei Kilometer langer Abschnitt zwischen der „Zornigen Ameise“ und der Auffahrt zur A 44 in Heisingen komplett für Fußgänger und Radfahrer gesperrt, was zu Protesten der Radfahrer führte. Der Abwasserkanal verläuft vom Gymnasium Überruhr bis zur Wuppertaler Straße. Dadurch werden die Abwässer von 14.000 Überruhrern auf einer Fläche von 270 Fußballfeldern weitergeleitet zur Kläranlage nach Heisingen. Aktuell laufe die Umlegung der Anschlüsse, die nicht unkompliziert sei, weil in den Rohren auch Strom-, Lichttechnik- und Kommunikationsleitungen verliefen und zudem Überwachungs- und Messtechnik untergebracht werden müsse.