Essen. Die Zahl der Toten in Essen, die mit Corona infiziert waren, verdoppelt sich jeden Monat. Warum die Kurve aber bald deutlich sinken könnte.
Die Zahl der Corona-Toten in Essen nimmt weiter stark zu. Gemeint sind alle Menschen, die seit dem Ausbruch der Pandemie in Verbindung mit einer Covid-Infektion verstorben sind. In der Regel war die Infektion nicht der alleinige Krankheitsauslöser, sondern die Betroffenen litten zuvor unter so genannten Vor-Erkrankungen. Die überwiegende Mehrheit der Verstorbenen erreichte ein Alter jenseits der 75.
Während Anfang November 2020 die Zahl der Verstorbenen, die zuletzt auch an Corona litten, noch bei 55 lag, waren es einen Monat später schon 123 Tote - und Anfang Januar 2021, also einen weiteren Monat später, 211 Tote.
Zahl verdoppelt sich derzeit jeden Monat
Der starke Anstieg der Kurve ist bislang nicht gestoppt: Die Zahl der Verstorbenen hat sich auch im Laufe des Monats Januar nahezu verdoppelt auf 211, um im Verlauf des Monats Februar die 400er-Marke zu überschreiten. Verdoppeln sich Werte innerhalb eines bestimmten Zeitraums, spricht man von „exponentiellem Wachstum“.
„Die stark ansteigende Zahl der Infektionen seit Oktober bringt auch eine zeitlich verspätete, massive Zunahme der Todesfälle mit sich“, sagt Essens Gesundheits-Dezernent Peter Renzel. Er hofft darauf, dass sowohl die Infektions- als auch die Todeszahlen in Essen bald deutlich sinken werden, weil die Impfungen in den Seniorenzentren langsam Wirkung zeigen müssten: 68 der 76 Essener Altenheime seien mittlerweile mit der notwendigen, zweiten Impfung versorgt worden. Stadtweit hätten sich bei der Impf-Aktion in den Altenheimen, die Ende Dezember begann, rund 80 Prozent der Bewohner mit einer Impfung versorgen lassen. Bei den Pflegern und Mitarbeitern der Seniorenzentren sind es derzeit stadtweit rund 67 Prozent – im Vergleich mit anderen Städten, betont Renzel, sei das ein „guter Wert“.
Seit dem vergangenen Herbst ist die Gruppe der über 80-Jährigen die am deutlichsten betroffene Altersgruppe der Covid-Patienten. Das hat sich seitdem nicht geändert. Zuvor waren die meisten Corona-Kranken entweder unter 20- bis 30-Jährigen oder bei den 50-Jährigen zu finden.
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