Essen. Die Zahl der Corona-Infektionen in Essen steigt sprunghaft an. Innerhalb einer Woche hat sich die Zahl der Infizierten mehr als verdoppelt.
- Die Zahl der in Essen mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist sprunghaft angestiegen. Innerhalb einer Woche hat sich die Infektionszahl mehr als verdoppelt.
- Nach Angaben der Stadt Essen handelt sich bei dem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen um „individuelle Fälle“.
- Stand Freitagmorgen sind 99 Essener mit dem Coronavirus infiziert. Vor einer Woche waren es noch 44 Essener.
Die Zahl der aktuellen Corona-Infektionen hat sich in Essen in den letzten sieben Tagen mehr als verdoppelt. Am Freitagmorgen sind 99 Bürger infiziert. Das teilte Stadt-Sprecherin Silke Lenz mit. Vor einer Woche waren es noch 44 Bürger. Ähnlich hoch wie jetzt lag die Zahl der Infizierten in Essen Ende Mai - da waren 95 Bürger als erkrankt gemeldet.
Corona in Essen: Stadt spricht bei Verdopplung der Infektionszahlen von „individuellen Fällen“
„Bei dem aktuell deutlichen Anstieg der Infektionszahlen handelt es sich jeweils um individuelle Fälle, die in keinem größeren Zusammenhang stehen“, heißt es seitens der Stadt. Es habe keine Ereignisse wie Gottesdienste oder Versammlungen gegeben, bei denen sich das Virus sprunghaft verbreitet hat.
Am Donnerstag sind fünf Urlaubs-Rückkehrer positiv auf Corona getestet worden. Dies seien aber die einzigen Rückkehrer, die erkrankt aus dem Urlaub kamen. „Ansonsten haben sich die Neu-Infektionen im heimischen Umfeld ereignet“, sagt Silke Lenz. „Dabei geht es nicht nur um große Familien, wie oft unterstellt wird, sondern auch um kleine Familien.“ Urlaubsrückkehrer werden trotzdem gebeten, die 14-tägige Quarantänezeit ernst zu nehmen. Das Bürgertelefon ist weiter geschaltet: 0201/123-8888. Grundsätzlich sollten sich alle Bürger weiter dringend an die Abstandsregeln halten.
Ende März war bislang der Höchststand
Die bisher höchste Zahl an aktuellen Corona-Infektionen erreichte der 28. März mit 321 erkrankten Bürgern.
Seitdem ist die Zahl an Infektionen in Essen in leichten Wellenbewegungen zurückgegangen. Den Tiefstand im Monat Juli markiert bislang der 17. Juli mit 44 Infektionen. Am 1. März wurden 66 aktuelle Infektionen registriert.
In den letzten sieben Tagen (17. Juli bis 23. Juli) hat es in Essen 80 Neuinfektionen gegeben, das sind elf am Tag. Aktuell am häufigsten betroffen ist die Altersgruppe der 30- bis 50-jährigen Bürger, der 20- bis 30-Jährigen (19 Fälle) sowie die der 50- bis 70-Jährigen (18 Fälle) und über 70-Jährigen (zehn Fälle).
Liegt die erhöhte Zahl an Infektionen womöglich an einer höheren Zahl an Tests? Stadt-Sprecherin Silke Lenz berichtet, dass die Zahl der Tests in etwa gleichbleibend sei; man habe aber mehr Tests von Hausärzten registriert. So müsse derzeit zum Beispiel jeder Patient, der in einem Altenheim wohnt und im Krankenhaus stationär behandelt wurde, vor seiner Rückkehr in eine Pflegeeinrichtung mehrfach getestet werden.
Die meisten Neuinfektionen gibt es derzeit in den Stadtbezirken IX (u. a. Bredeney, Kettwig, Schuir, Werden, Fischlaken) und III (u. a. Altendorf, Frohnhausen, Holsterhausen, Margarethenhöhe). Auch für diese Häufung gebe es derzeit keine schlüssige Erklärung, sagt Silke Lenz.
Corona in Essen: Neuer Todesfall - Mann hatte keine Vorerkrankungen
Am Donnerstag war außerdem erstmals nach Wochen ein neuer Todesfall gemeldet worden, der in Verbindung mit einer Corona-Infektion steht. Ein Mann (53), der mit dem Corona-Virus infiziert war, ist an Lungenversagen gestorben. Er lag seit dem 6. Juli im Krankenhaus. Er hatte nach Angaben von Stadt-Sprecherin Silke Lenz keine nennenswerten Vorerkrankungen. Der Mann ist der 42. Todesfall in Essen, der im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion steht.
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Unterdessen hat die „Mediclin“-Fachklinik Rhein-Ruhr in Kettwig am Donnerstag ein sofortiges Besuchsverbot für Angehörige verhängt. Besuche sind bis einschließlich Sonntag nicht mehr möglich. „Zum Schutze unserer Patienten und Mitarbeiter müssen wir ein sofortiges Verbot aussprechen“, heißt es. Auch Veranstaltungen finden nicht mehr statt.
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