Die Essener „Musikpalette“ hat wegen der Corona-Krise Insolvenz angemeldet. Dabei wird es nicht bleiben, fürchten Insider. Club-Betreiber bangen.
Essen . „Aus“ für die Musikpalette. Die Disco-Institution, die im vergangenen Jahr noch ihr 25-jähriges Bestehen feiern konnte, hat Insolvenz angemeldet. Der Club war über viele Jahre eine der beliebtesten Ausgeh-Adressen für Essener Jugendliche.
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1994 in den Räumen des ehemaligen Kinos „Filmpalette“ gegründet, wurden hier schon die ersten Abi-Feten der Stadt gefeiert. Doch Covid-19 hat der Kult-Disco hinterm Hauptbahnhof schwer zugesetzt. Bereits am 30. September haben die Betreiber Klaus Koch und Frank Siebers Insolvenzantrag gestellt. Vor wenigen Tagen wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Diskothek hinterm Hauptbahnhof ist damit wohl der erste Club in Essen, der in der Corona-Krise aufgeben musste. Er wird nicht der letzte sein, befürchten Szene-Kenner.
In der „Musikpalette“ wurden die ersten Abi-Feten der Stadt gefeiert
Schon seit März hat die Musikpalette wie alle Discos geschlossen. Noch im Juli hatten Koch und Siebers Zuversicht verbreitet. Die Mupa sei nun mal ihr Kind, irgendwie müsse es weitergehen. Doch: Ein wirtschaftlich vertretbares und umsetzungsfähiges Hygienekonzept war nicht realisierbar, sagt nun Insolvenzverwalter Dirk Hammes. Die meisten Arbeitsverhältnisse seien deshalb bereits von Monaten gekündigt worden.
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Auch die staatliche Überbrückungshilfe kommt zu spät: Weil Unternehmen keinen Anspruch auf die staatlichen „November-Hilfen“ haben, wenn der Insolvenzantrag bereits gestellt worden ist, so Hammes, habe sich auch ein verbliebener Interessent nicht entschließen können, den Clubbetrieb über eine Auffanggesellschaft fortzuführen. Die Musikpalette dürfte damit Geschichte sein.