Essen-Kettwig. . Am 1. März trifft der todkranke Kater auf Ines Gofferjé – und die tierliebe Kettwigerin wird zu seiner Lebensretterin. Sie nennt ihn Cat Carlo.

Die Geschichte, die als großes Drama begann, wird für den knapp zehnjährigen Kater wohl ein Happy Ende finden. Dass es ihm jetzt wieder besser geht, hat er Ines Gofferjé zu verdanken.

Die Kettwigerin betreibt das Hundehotel „Platzhirsch“ an der Charlottenhofstraße. Es war Freitag, der 1. März, gegen 22.30 Uhr. „Wir lagen schon im Bett. Da hörte ich, wie die Hunde einen Riesenlärm machten und vor die Scheibe zum Garten sprangen. Ich dachte, das seien Einbrecher. Und normalerweise öffne ich dann die Tür und lasse die Hunde raus. Dieses Mal habe ich das nicht getan. Und das war gut so.“ Denn mit der Nase an die Scheibe gepresst, saß dort ein Tier. Sie konnte auf den ersten Blick nicht erkennen, was es war. „Ein Fuchs, ein Marder... auf jeden Fall war es in einem furchtbaren Zustand. Völlig durchnässt, und es zitterte. Ein Bild des Jammers.“

Viel Zuspruch aus der Facebook-Gruppe

Das erste Zusammentreffen mit dem Kater, den sie Cat Carlo aus Catwig nennt, endete schnell in der Duisburger Tierklinik am Kaiserberg. „Ich habe sofort eine Freundin angerufen. Die war zwei Minuten später da, und wir haben den Kater dorthin gebracht.“ Die Ärztin machte ihr allerdings nur wenig Hoffnung. „Sie war nicht sicher, ob Cat die Nacht überleben würde. Ich habe sofort gesagt, dass sie unbedingt alles erdenklich Mögliche für ihn tun muss. Und ich würde auch alle Kosten übernehmen.“

In der Zwischenzeit hatte Ines Gofferjé schon die Mitglieder der Facebook-Gruppe „Kettwig intern Community“ über ihr Zusammentreffen mit dem Kater informiert. „Und die Menschen haben einfach toll reagiert. Ich habe so viele Hilfsangebote bekommen. Und per Messenger meldete sich auch gleich ein Ehepaar, das Cat aufnehmen wollte – falls er überleben würde.“

Virusinfektion ist nur auf Katzen übertragbar

Cat überstand die Nacht, „Er wurde geröntgt, es wurden Ultraschall und Blutbild gemacht. Alles in Ordnung. Und er bekam Infusionen und ein Antibiotikum. Allerdings waren seine Augen total verklebt und vereitert, an einem Auge die Hornhaut in mehreren Schichten zerstört.“

Und eine weitere Untersuchung ergab, dass Cat an FIV erkrankt ist. Diese Virusinfektion ist weder auf Menschen noch andere Tiere übertragbar – nur Katzen können sich anstecken. „Das war zuerst ein Schock, aber ich habe viel darüber gelesen. Und Cat kann ohne Probleme mit anderen friedlichen Katzen zusammenleben.“

Cat Carlo hat eine Pflegestelle in Kettwig gefunden

Mit dem Kettwiger Ehepaar, das sich direkt in der ersten Nacht bei Ines Gofferjé gemeldet hatte, war sie in ständigem Kontakt. Und als der Kater am vergangenen Dienstag aus der Tierklinik entlassen wurde, fand er dort vorerst ein Zuhause, eine Pflegestelle. „Ob er dort bleiben kann, ist noch nicht klar. Es muss sicher sein, dass er sich mit den anderen Katzen verträgt.“ Cat Carlo hat es nach all den Strapazen, die er durchgemacht hat, jetzt wohl bestens getroffen. „Ihm wurde zur Begrüßung ein wahres Gourmet-Büfett angerichtet – und er frisst.“

Aus der Tierklinik mitgebracht hat der Kater allerdings auch eine dicke Rechnung. Erst einmal werden gut 1.100 Euro fällig – „und er muss jetzt alle sieben Tagen zur Kontrolle dorthin. Auch das kostet natürlich.“ Ines Gofferjé zahlt die Arztrechnung aus eigener Tasche. Sie hat allerdings viele Anfragen von Menschen bekommen, die für Cat Carlo spenden möchten. Aus diesem Grund hat sie ein PayPal-Konto eingerichtet. „Die großartige Unterstützung ist wirklich überwältigend.“

Doch viel wichtiger ist ihr, dass es ihm gut geht. „Wenn man gebraucht wird, muss man helfen. Das ist einfach so.“ Wer für Kater Carlo spenden möchte: paypal.me/catcarlo.