Essen-Kettwig. Skulpturenpark: Der Heimat- und Verkehrsverein treibt das Projekt „Zwei Neue für Kettwig“ voran. Nun geht es um Spenden für „Fisch vermählt“.

Seit September zieht die Plastik „Das Tuch“ die Blicke der Spaziergänger am Mühlengraben auf sich: Der Skulpturenpark Kettwig ist um ein Objekt reicher geworden. Aber das Projekt des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Kettwig hieße nicht „Zwei Neue für Kettwig“, wenn da nicht noch eine weitere künstlerische Idee umgesetzt werden soll, nämlich „Fisch vermählt“ des Künstlerpaares Miriam Gießler und Hubert Sandmann.

Den Quader aus beleuchtendem Acrylglas mit den beiden Fischen aus Edelstahl drauf, die einen Ring halten, gibt es derzeit nur als handliche Visualisierung des viel größeren geplanten Kunstobjektes. Verkehrsteilnehmer sollen die später gut 5,30 Meter hohe Figur als Entree zum Ortsteil Kettwig vor der Brücke wahrnehmen. Den kleinen Vorsprung an der Ruhrbrücke, auf dem jetzt ein Blumenkübel sein Dasein fristet, haben die Künstler und der HVV dazu als Standort auserkoren.

50.000 Euro sind an Kosten für das Kunstwerk veranschlagt

Dieses Modell von „Fisch vermählt“ ist die Vorlage, nach der das mehr als fünf Meter hohe Kunstwerk realisiert werden soll.  
Dieses Modell von „Fisch vermählt“ ist die Vorlage, nach der das mehr als fünf Meter hohe Kunstwerk realisiert werden soll.   © Ina Carolin Lisiewicz

Doch bis dahin wird noch viel Wasser die Ruhr hinunter fließen: Zum einen soll die Ruhrbrücke in naher Zukunft saniert werden, zum anderen muss erst einmal Geld gesammelt werden, um das Kunstwerk herstellen zu können. Ebenso wie beim „Tuch“ sind hier 50.000 Euro an Kosten veranschlagt.

Das Geld soll wieder aus Spenden zusammenkommen. „Da Benefizkonzerte wegen der Pandemie derzeit schwierig zu organisieren sind, beginnen wir mit einer Benefizauktion“, erklärt Heinz Schnetger, Schirmherr des Kettwiger Skulpturenparks.

Das Motto lautet wieder „Kunst für Kunst“

Unter dem Motto „Kunst für Kunst“ kamen bereits zweimal im Kulturzentrum Alter Bahnhof Kettwig Gemälde, Drucke, Plastiken und sogar Möbelstücke unter den Hammer. 50 Stück beim ersten Mal, 100 beim zweiten. Bei der dritten Auktion, die am 21. November um 16 Uhr angesetzt ist, sollen erneut 100 Exponate versteigert werden.

Kunst unter dem Hammer: Im November 2019 fand die zweite Benefizauktion im Alten Bahnhof zugunsten des Skulpturenparks Kettwig statt.
Kunst unter dem Hammer: Im November 2019 fand die zweite Benefizauktion im Alten Bahnhof zugunsten des Skulpturenparks Kettwig statt. © Julia Tillmann

„Das ist eine gute Zahl und in zwei Stunden zu schaffen“, sagt Galerist Hubert Sandmann, der alle Verkaufsangebote beurteilt und für die Auktion ein Mindestgebot festlegt. „Ich fahre auch zu den Verkäufern raus“, bietet er an. Schwere antike Möbelstücke, wie beim letzten Mal, möchte er aber nicht mehr transportieren. Der Aufwand habe dann doch nicht zum Ertrag gestanden.

Unter dem Hammer: Orginallithographien von Marc Chagall

Ansonsten, so ergänzt Peter Marx (HVV), seien beide bisherigen Auktionen (mit Restverkäufen im Nachhinein) sehr erfolgreich verlaufen. Auf 7500 und 8800 Euro beliefen sich die Spenden für das Projekt „Zwei Neue für Kettwig“. Eine ähnlich hohe Summe ist jetzt anvisiert.

Liste der Kunstwerke wird online einsehbar sein

Ab 13. Oktober können Verkäufer ihre Kunstwerke in der Kettwiger Galerie Gießler & Sandmann, Ringstraße 180, anmelden. Kontakt: 0178 70 40 451.

Nach der Bewertung wird ein Mindestgebot festgelegt. Die Liste aller angebotenen Kunstwerke ist vor der Auktion im Internet auf skulpturenpark-kettwig.de einsehbar; dort dürfen auch schon Gebote erfolgen. Eine Woche vor dem Auktionstermin könnten die Exponate, so Sandmann, in der Galerie besichtigt werden.

Das Prinzip bleibe bestehen, erläutert Auktionator Sandmann: Es wird ein Mindestpreis angesetzt, der bei der Versteigerung aufgerufen wird. Der dann erzielte Preis wird zu 50 Prozent an den Verkäufer ausgeschüttet und kommt zu 50 Prozent in den Spendentopf. Schon gesetzt übrigens als Exponate: Skulpturen von Claudia Rogge und Hans Arp sowie ein Buch mit Originallithographien von Marc Chagall.

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