Essen-Kettwig. Für die Erweiterung des Skulpturenparks organisiert der Heimat- und Verkehrsverein eine Auktion mit Picasso, Warhol & Co. So funktioniert’s.

Der Kettwiger Galerist Hubert Sandmann wird wieder den Hammer schwingen – am Sonntag, 17. November, ist er im Bürger- und Kulturzentrum Alter Bahnhof Kettwig der Auktionator für Werke von Warhol, Picasso oder anderen internationalen Künstlern. Unter dem Motto „Kunst für Kunst“ findet die zweite große Herbsta(u)ktion für den Skulpturenpark Kettwig statt.

So funktioniert das Ganze: Bürger sollen Kunstwerke (zum Beispiel Gemälde, Drucke, Plastiken) von Niveau zur Verfügung stellen. Es wird ein Mindestpreis angesetzt, der bei der Versteigerung im Alten Bahnhof aufgerufen wird. Der dann erzielte Preis in der Auktion wird zu 50 Prozent an den Verkäufer ausgeschüttet und kommt zu 50 Prozent in den Spendentopf für das Projekt „Zwei Neue für Kettwig“ des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Kettwig.

Erlös kommt zur Hälfte dem Projekt „Zwei Neue für Kettwig“ zugute

„Zwei Neue für Kettwig“ bedeutet: Um den Kettwiger Skulpturenpark mit seinen 14 Kunstwerken weiter auszubauen, müssen Spenden gesammelt werden. 100.000 Euro sind das Ziel. Mehrere Aktionen hat es gegeben, unter anderen Benefizkonzerte und im vergangenen Jahr erstmals diese Art von Versteigerung. „7200 Euro sind dabei für unser Projekt erzielt worden“, sagt Heinz Schnetger, Schirmherr des Skulpturenparks.

Auch interessant

50 Kunstwerke werden aus den Einreichungen ausgewählt

„Die meisten Anbieter kamen damals aus Kettwig, Werden und aus Rüttenscheid“, berichtet Mitorganisator Peter Marx vom HVV. Es habe auch Einreichungen von weiter her gegeben, ergänzt Hubert Sandmann, der in diesem Jahr auch gerne exquisite Möbelstücke auktionieren möchte. Keine Schrankwände oder Sitzgruppen, sondern Designer-Einzelstücke der Moderne.

Wer möchte Gemälde und Plastiken verkaufen?

Die Herbstauktion des HVV findet am 17. November im Alten Bahnhof Kettwig, Ruhrtalstraße 345, ab 14 Uhr statt. Beginn ist um 15 Uhr. Es gibt Kaffee und Kuchen.

Wer Kunst/Möbel (Einzelstücke) verkaufen möchte, melde sich bei Hubert Sandmann, Ringstraße 180, 0178 70 40 451, hubert.sandmann@gmx.de. Infos auf skulpturenpark-kettwig.de.

Bei den Bildern soll es wieder eine gute Mischung werden aus regionalen Künstlern und bekannten Namen wie Matisse, Picasso, Ruhnau oder Warhol. „Plastiken waren beim ersten Mal gar nicht vertreten, da wünschen wir uns schon ein paar ansprechende Objekte“, sagt Sandmann. Maximal 100 Werke werden angenommen, zur Versteigerung werden 50 von einem Kuratorium des HVV ausgewählt.

Exponate können vor der Versteigerung online betrachtet werden

Die Exponate können dann schon vor der Versteigerung online betrachtet werden – mit der Beschreibung und der Angabe des Mindestgebotes. Auch in den Galerie-Räumen von Hubert Sandmann in der Ringstraße (Kettwig-vor der Brücke) ist eine Woche vor dem Versteigerungstermin eine Vorbesichtigung geplant.

Norbert Pielsticker hat 2016 den Entwurf für „Das Tuch“ dem HVV vorgestellt. Dieses Stahlobjekt soll als erstes realisiert werden.
Norbert Pielsticker hat 2016 den Entwurf für „Das Tuch“ dem HVV vorgestellt. Dieses Stahlobjekt soll als erstes realisiert werden. © Thomas Gödde

„Am Auktionstag selbst geht es dann zu wie im richtigen Leben“, beschreibt Peter Marx das Prozedere. „Jeder Bieter bekommt ein Schild mit Nummer. Und dann geht es ziemlich schnell mit den Geboten. Eines jagt das andere“, beschreibt Marx das Geschehen. „Es gab auch Gebote aus dem Schwarzwald“, erinnert sich Hubert Sandmann.

Es gibt attraktive Konditionen für die Käufer

So spannend soll es am 17. November auch wieder werden bei diesem gesellschaftlichen Ereignis. Mit Kaffee und Kuchen zur Einstimmung, merkt Peter Marx an. Und Galerist Hubert Sandmann macht noch auf eine attraktive Besonderheit für die Käufer aufmerksam: Die Werke würden vom HVV-Kuratorium klar unter dem üblichen Marktwert taxiert – so fielen keine Auktionsgebühren an.

Das ist der Skulpturenpark Kettwig

Der Skulpturenpark Kettwig präsentiert seit 1985 Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts im historischen Stadtkern sowie an den Ufern der Ruhr. Unter den 14 Plastiken sind Werke von Wolfgang Liesen (Weberbrunnen), Herbert Lungwitz (Die Familie), Werner Graeff (Breklosku) sowie Carl Emmanuel Wolff (Märchenbrunnen). Mit Hilfe von Leihgebern, Förderern und vielen Kettwigern erfährt der Skulpturenpark Aufmerksamkeit – und soll weiter wachsen, hat sich der Arbeitskreis Skulpturenpark im Heimat- und Verkehrsverein vorgenommen.

Unter dem Motto „Zwei Neue für Kettwig“ sammelt der HVV Spenden für die geplanten Skulpturen „Das Tuch“ von Norbert Pielsticker und „Fisch vermählt“ von Miriam Giessler und Hubert Sandmann. Die Kosten liegen bei 100.000 Euro.

Pielstickers „Tuch“ wird zuerst realisiert

30.000 Euro zeigt das Spendenbarometer bislang. Zuerst realisiert werden soll „Das Tuch“ von Pielsticker, da „Fisch vermählt“ und die Sanierung der Ruhrbrücke (dort soll der Standort sein) sich zeitlich in die Quere kämen. Das „Tuch“ soll vor der ehemaligen Scheidt’schen Tuchfabrik an der Ruhr stehen, denn die Plastik spielt auf die Tuchmacher-Zunft an. Gut vier Meter hoch, 1,50 Meter breit und aus drei Zentimeter dickem Stahl soll sie geformt werden. Eine Gießerei ist schon gefunden. Das 3D-Modell aus Styropor fertigt eine Modellbaufirma.

Auch interessant