Essen-Kettwig. . Mit einer Veranstaltung im Alten Bahnhof rühren heimische Künstler die Werbetrommel für das HVV-Projekt „Zwei Neue für Kettwig“. Das Programm.

Der Skulpturenpark in Kettwig soll bekanntlich Zuwachs bekommen: Der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) trommelt seit November vergangenen Jahres für die Anschaffung der Plastiken „Das Tuch“ von Norbert Pielsticker und „Fisch vermählt“ von Hubert Sandmann und Miriam Giessler. Alle drei Künstler sind Kettwiger. Stolze 100 000 Euro wird das Projekt „Zwei Neue für Kettwig“ kosten, das die Kunst im öffentlichen Raum erweitert.

Das Geld soll durch Spenden und Benefizaktionen erbracht werden. Zu letzteren gehört die Veranstaltung „Kettwig on Stage“, die am 20. Oktober im Kulturzentrum Alter Bahnhof Kettwig stattfindet.

Es wird ein Abend von Kettwigern für die Kettwiger Kunst: Ab 19.30 Uhr zeigen sie auf der Bühne ihr Können im Rahmen einer Benefizveranstaltung für die Erweiterung des Skulpturenparks.

Jazz, Lesung und Kabarett

„Wir haben den namhaften, in Kettwig lebenden Dirigenten Christian von Gehren gewinnen können. Er präsentiert dann keine klassische Musik, sondern wird mit seinem Jazz-Septett ,MachMaJatzz’ den Bahnhof in Schwingungen versetzen“, sagen Katrin Engelhardt und Peter Marx vom Organisationsteam. Auf dem Programm steht Jazz der 20er- bis 40er-Jahre – also Stücke von Duke Ellington und Co. sind zu hören. Heinz Schnetger, Schirmherr des Projektes, freut sich auch noch auf die weiteren Programmpunkte: die Brechtlieder der Kettwiger Altistin Julia Husmann (die gemeinsam mit Christian van Gehren intoniert werden) und den Text von Ulrich Hambüchen.

Hambüchen arbeitete vor der Pensionierung u.a. als Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht und ist als wissenschaftlicher Autor bekannt. Er kann aber auch anders: Mit dem „Café Entengrütze“ hat er einen Krimi geschrieben – und dieser spielt auch in Kettwig.

Künstler stellen Plastiken vor

„Das Tuch“ von Norbert Pielsticker.
„Das Tuch“ von Norbert Pielsticker. © Thomas Gödde

Außerdem wirkt die Kabarettgruppe „Kettwichte“ mit. Die Schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe geben einige Nummern aus ihrem aktuellen Programm „That’s all Jokes“ zum Besten – eine Persiflage auf Trumps Marotten.

Etwas auf die Ohren gibt es dann noch mit Tree & Leaf Acoustic Music. Seit 15 Jahren gibt es das Ensemble mit wechselnder Besetzung rund um drei ihrer Gründungsmitglieder. Die Gruppe widmet sich der akustischen Musik verschiedener Bereiche, aber immer unter der Flagge von Gitarre und Stimme. Zutaten sind Coversongs und Eigenkreationen.

Überdies werden die Künstler Pielsticker, Sandmann und Giessler an diesem Abend ihre beiden Skulpturen vorstellen.

„Wir haben ein tolles Programm zusammengestellt“, sagt Peter Marx. Das einzig Dumme: „Dass sich der Termin mit dem Claymore-Konzert beim Herbst-Cup überschneiden würde, wussten wir nicht. Schade, aber ist halt so.“

„Zwei Neue für Kettwig“ im Skulpturenpark

14 Mal gibt es Kunst im öffentlichen Raum im Kettwiger Skulpturenpark – Werke, die seit 1985 Teil des Stadtbildes und der Landschaft an der Ruhr sind. Der Park soll nun weiter wachsen. Nachdem 2008 der Märchenbrunnen mit dem tapferen Schneiderlein installiert wurde, möchte der HVV, dem die Pflege des Parks obliegt, ihn um „Zwei Neue für Kettwig“ erweitern.

„Das Tuchvon Norbert Pielsticker spielt auf die Tuchmacher- Zunft an, die Kettwig einst prägte. Das Stahl-Objekt soll vor der ehemaligen Tuchfabrik an der Ruhr seinen Platz finden. „Fisch vermählt“ haben Miriam Giessler und Hubert Sandmann ihren Acrylglas-Quader mit zwei Fischen und einem Ring betitelt. Am Brückenkopf zur Altstadt soll die Skulptur stehen.