Essen. Pandemie wirkt sich auf weitere Aalto-Produktionen aus: Statt „Il Trittico“ und „Dogville“ werden „Der Bajazzo“ und „Impresario Dotcom“ gezeigt.

Musiktheater unter Coronazeiten – das bedeutet ein Höchstmaß an Kreativität und Flexibilität. Die beweist das Aalto-Theater nun auch in den ersten Monaten des kommenden Jahres. Denn an ein Zurück zum alten Spielplan ist angesichts der weiterhin geltenden Einschränkungen noch nicht zu denken. So wurden nun auch die für Januar und März angesetzten Premieren von Puccinis „Il Trittico“ und Gordon Kampes „Dogville“ auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Roland Schwab kehrt für „Der Bajazzo“ als Gastregisseur ans Aalto-Theater zurück.
Roland Schwab kehrt für „Der Bajazzo“ als Gastregisseur ans Aalto-Theater zurück. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Stattdessen inszeniert der als „Trittico“-Regisseur vorgesehene Roland Schwab nun den „Bajazzo“ von Ruggero Leoncavallo (Premiere am 23. Januar 2021). Schwab hat in Essen zuletzt mit einem glänzenden „Otello“ für Furore gesorgt. Mit Leoncavallos 1892 uraufgeführtem Werk bringt er ein Werk auf die Bühne, das in der Operngeschichte die Epoche des Verismo begründet hat, in der das „wahre Leben“ auf der Bühne dargestellt werden soll. Die musikalische Leitung übernimmt Robert Jindra, Erster Kapellmeister am Aalto-Theater.

Auch die Uraufführung von Gordon Kampes Oper „Dogville“ nach dem gleichnamigen Kinofilm von Lars von Trier muss warten. Stattdessen inszeniert Regisseur David Hermann die komische Oper „Impresario Dotcom“ der slowakischen Komponistin Ľubica Čekovská. Das Werk erlebte in diesem Sommer die Uraufführung bei den Bregenzer Festspielen. Am Aalto-Theater ist das Stück nun erstmals in Deutschland zu sehen (Premiere am 13. März 2021). Basierend auf Goldonis Theaterstück „Der Impresario von Smyrna“ ironisiert die Oper den Musiktheaterbetrieb mit heiteren Einblicken hinter die Kulissen.

Die musikalische Leitung übernimmt Tomáš Netopil, der bereits 2015 am Pult der Essener Philharmoniker ein neues Orchesterwerk von Ľubica Čekovská zur Uraufführung gebracht hat.

Über eine mögliche Alternative zur konzertanten Aufführung von Rossinis „Wilhelm Tell“ wurde noch keine abschließende Entscheidung getroffen.