Essen-Rüttenscheid/Holsterhausen. . Eine der ältesten Grünanlagen in Essen soll für rund 170.000 Euro überarbeitet werden. Viele Anwohner beteiligten sich an der Planung.
Der Haumannplatz wird im nächsten Jahr einer umfangreichen Schönheitskur unterzogen: Gemeinsam mit Anwohnern wurde verabredet, an welchen Stellen der Park überarbeitet werden muss.
„Am Grunderscheinungsbild des Haumannplatzes wollen wir aber nichts ändern“, verspricht Landschaftsarchitektin Christiane Heiser eine behutsame Herangehensweise: „Das wird eher ein großes Reinemachen, am Ende soll es hier etwas gepflegter aussehen.“ Immerhin 170.000 Euro lässt sich Grün & Gruga das Gesamtpaket kosten. Im kommenden Herbst sollen alle Arbeiten beendet sein.
Die Wege
Haumannviertel entstand im Jahr 1907
Die Grünanlage Haumannplatz ist eine der ältesten in Essen: Sie wurde 1907 parallel zum Haumannviertel angelegt – das erste großes Bauprojekt nach der Essener Bauordnung.
Schon 1894 hatte Essens Oberbürgermeister Erich Zweigert dort Ländereien aufgekauft: unter dem Vorwand, einen Friedhof anlegen zu wollen. Seine wahre Absicht, dort ein Villenviertel zu schaffen, setzte heftige Bodenspekulationen in Gang. Für das Viertel zeigte sich der legendäre Stadtplaner Robert Schmidt verantwortlich.
Mit Unkraut überwucherte Kantensteine, lose Platten, von Hunden und Kaninchen gebuddelte Löcher: An vielen Stellen müssen die Wege wieder aufgehübscht werden. Speziell die Verbindung, die parallel zu den Tennisplätzen läuft, steht im Fokus: „Die Nachbarn wollen den Weg gern erhalten.
Sie beklagen sich aber über Uringestank, da der dicht bewucherte Weg gern als öffentliche Toilette missbraucht wird“, weiß Christiane Heiser. Aus diesem Grund sollen die Büsche und Pflanzen etwas zurückgeschnitten werden. Außerdem hebt Grün & Gruga den Weg um einige Zentimeter an, da er vor allem im Winter oft unter Wasser steht. „Hier gab es früher einen kleinen Bach, der in den Borbecker Mühlenbach floss. Das dadurch entstandene Biotop bleibt bestehen“, sagt Heiser.
Der Spielplatz
Ein älteres Spielgerät soll durch einen zwei Meter hohen Turm mit Kletterwand und Rutsche ersetzt werden. Dafür wird die Rutsche auf dem Spielhügel abgebaut. Zudem wird im Bereich der Tischtennisplatten ein zusätzlicher Picknicktisch fest installiert. „Wir verzichten auf Zäune, wie sie sowohl von Eltern als auch von Hundebesitzern gewünscht wurden. Sie würden die Optik des Parks stören“, sagt Christiane Heiser. Ein friedliches Miteinander lobt Eckhard Spengler, Sprecher von Grün & Gruga: „Hier treffen verschiedene Nutzer zusammen: Eltern, Hundehalter, Sonnenanbeter. Es ist immer schön zu sehen, wie gut der Park hier von allen angenommen wird.“
Die Hundewiese
Bis zum Jahresende wollen die Stadtwerke den Platz am Ende der Hundewiese räumen, auf dem bislang schweres Gerät für die Kanalbaustelle gelagert wurde. Sowohl die Wiese als auch die Natursteinmauer werden dann wieder hergestellt. Neue Stauden sollen künftig in den Hochbeeten blühen. In das umliegende Grün will Grün & Gruga etwas Ordnung bringen. „Außerdem erneuern wir die Hinweisschilder der Baumpaten“, sagt Christiane Heiser.
Bänke, Papierkörbe und Container
Alte Bänke werden ausgetauscht, ebenso sämtliche Mülleimer, die noch keinen Deckel haben und dadurch hungrige Vögel anlocken. „Außerdem haben wir die Entsorgungsbetriebe auf das Müllproblem an dem Containerstandort an der Schönleinstraße hingewiesen. Das ist für viele Nachbarn ein dauerndes Ärgernis“, sagt Christiane Heiser.