Essen. . Die Entsorgungsbetriebe bekommen im Kampf gegen wilden Müll Verstärkung durch eine schnelle Eingreiftruppe. Ihr Auftrag: Hinfahren und abräumen.

Die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) bekommen personelle Verstärkung bei der Beseitigung wilder Müllkippen – durch eine „schnelle Eingreiftruppe“.

Sie besteht fünf Reinigern, allesamt Männer, die seit Jahren arbeitslos waren. Ein sechster kommt in Kürze hinzu. Ihren Auftrag beschreibt EBE-Geschäftsführer Uwe Unterseher-Herold so: „Hinfahren, abräumen, fertig.“

Ihr Auftrag lautet: „Hinfahren, abräumen, fertig.“

Ihr Einsatz ist Teil des von Oberbürgermeister Kufen jüngst vorgestellten „Aktionsplan Sauberkeit“. Die personelle Unterstützung sei ein echter Gewinn sagte Kufen am Mittwoch, als die „schnelle Truppe“ auf dem Festplatz an der Frintroper Straße in Borbeck der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Ort war bewusst gewählt worden. Auf dem Festplatz am Rande des Schlossparks wird immer wieder Müll illegal entsorgt.

Finanziert wird die personelle Verstärkung aus Mitteln des Modellprojektes zur Integration Langzeitarbeitsloser in Arbeit (MILA). Teilnehmer müssen mindestens vier Jahre lang ohne feste Beschäftigung sein. Die Stadt möchte auf diesem Weg bis Ende kommenden Jahres 250 Langzeitarbeitslose in Arbeitsverhältnisse vermitteln.Teilnehmer werden nach Tarif bezahlt. Bei der EBE verdienen die Reiniger etwa 2200 Euro brutto pro Monat. 50 Prozent der Lohnkosten übernimmt das Job-Center.

Erst 43 Arbeitsverhältnisse wurden abgschlossen

Die Resonanz auf das Projekt bleibt allerdings hinter den Erwartungen zurück. Bislang wurden 43 Arbeitsverhältnisse abgeschlossen.

Torsten Müller hat bei der EBE unterschrieben. Der 51-Jährige hat drei abgeschlossene Berufsausbildungen, die letzte als Fachinformatiker. „Ich habe 800 bis 900 Bewerbungen geschrieben“, erzählt der Familienvater aus Katernberg. Ohne Berufserfahrung und dazu in seinem Alter mochte ihn niemand einstellen. „Ich bin froh, dass es jetzt bei der EBE geklappt hat. Das meine letzte Chance.“

Torsten Müller und seine Kollegen wollen sie nutzen. Bis Ende 2019 haben sie Zeit. Wenn sie sich im Job bewähren, winkt eine Festanstellung im öffentlichen Dienst bei den Entsorgungsbetrieben. Betriebsmeister Rolf Buse ist voll des Lobes: „Sie haben sich super eingeführt.“ So kann es weitergehen.

<<< INFO: UND NOCH EIN REINIGUNGSTRUPP

Im Rahmen des Aktionsplans Sauberkeit wird ab Oktober eine zweite schnelle Eingreiftruppe eingerichtet, dann bei der Essener Arbeit- und Beschäftigungsgesellschaft (EABG).

Diese Reinigungstruppe soll auf Flächen zum Einsatz kommen, bei den nicht auf Anhieb klar ist, wer eigentlich zuständig ist. Die EABG soll nicht warten, bis diese Frage beantwortet ist, sondern ihren Reinigungstrupp innerhalb von 24 Stunden, nachdem der Stadt wilder Müll gemeldet wurde, in Gang setzen. Noch offen ist die Zahl der Teilnehmer.