Essen-Rüttenscheid. Grund soll Sanierung der Toiletten an der Käthe-Kollwitz-Schule sein. Investor sieht das Projekt noch nicht gescheitert und wünscht sich Dialog.
Mehr als eineinhalb Jahre lang hat Dietmar Schweinsberg sein Projekt geplant und die Idee eines Büdchens mit Kulturkomponente am Christinenpark der Verwaltung, der Politik und den Bürgern vorgestellt. „Deshalb kann ich nicht schlucken, dass man mir einen Zweizeiler schickt und sagt, man müsse Klos sanieren und ich könnte deshalb das Häuschen nicht pachten“, sagt Schweinsberg. Die Stadt Essen hat ihm mitgeteilt, dass nach Prüfung durch die zuständigen Fachdienststellen und die Käthe-Kollwitz-Schule sein Antrag abgelehnt werden müsse.
Für Schweinsbergs Pläne, zwischen der Schule und dem Eingang zum Christinenpark die „Bude 3000“ mit Bistro, Lädchen und Galerie zu eröffnen, hätte das Grundstück planerisch vom Schulgelände getrennt werden müssen. Das rund 100 Jahre alte Hausmeisterhäuschen an dieser Stelle verfällt, im Inneren hat sich Schimmel breit gemacht. Schweinsberg möchte es übernehmen und auf eigene Kosten sanieren.
Stadt hat keine konkreten Pläne für das Gebäude
Das Presseamt der Stadt erklärte, dass die Verwaltung derzeit keine Pläne für eine Sanierung, Umnutzung oder den Abriss des Hauses hätte. Aber Schweinsberg könne es auch nicht bekommen. Das Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement schreibt dem Rüttenscheider, dass die „Ausparzellierung der betroffenen Teilfläche schulische Belange, hier vor allem die notwendige Sanierung der Schultoiletten, zu sehr einschränken würde“.
„Das kann ich nicht nachvollziehen“, sagt Schweinsberg. „Das Häuschen steht also weiter leer, verrottet, die Stadt muss es instandhalten und sichern, Pacht- und Gewerbeeinnahmen und schließlich ein saniertes Häuschen entgehen ihr. Alternative Nutzungskonzepte der Schule tauchen in der Begründung nicht mehr auf.“
Schweinsberg glaubt, mit seinem Vorhaben in ein politisches Ränkespiel geraten zu sein. Nach der Abstimmung über das Projekt im zuständigen Stadtteilparlament zerbrach die Koalition zwischen SPD, Grünen und Linken, nachdem die Grünen für die „Bude 3000“ gestimmt hatten. Zunächst habe Schweinsberg in Politik und Verwaltung viel Unterstützung erfahren, nun habe er in Gesprächen das Gefühl, man wolle ihn loswerden. „Die Sanierung von Toiletten soll die Verpachtung eines benachbarten Häuschens verhindern? Ich hoffe, dass ich mal konstruktiv mit den Leuten reden kann, die das beschlossen haben.“ Hinschmeißen möchte der Rüttenscheider nicht, ohne weitere Gespräche geführt zu haben.
>>> Streit um Alkohol und Süßigkeiten
Die Debatte um die „Bude 3000“ wurde im Stadtteilparlament und bei einer Informationsveranstaltung emotional geführt. Oft gab es Kritik am Verkauf von Alkohol und Süßigkeiten neben einer Schule.
Die Schulleiterin der Käthe-Kollwitz-Schule favorisierte in der Diskussion einen Abriss des Gebäudes. Konkrete Alternativpläne sind bisher nicht bekanntgeworden.